„Elemente von kulturellem Genozid“
● Seit inzwischen mehr als 60 Jahren versuchen die chinesischen Behörden die gewachsene, authentische tibetische Kultur zu ersetzen durch eine staatlich anerkannte und kontrollierte Version, die im Einklang steht mit den ideologischen, politischen und wirtschaftlichen Zielen der chinesischen Kommunistischen Partei. Zu diesem Zweck wurde eine Politik verfolgt, die darauf abzielte, die tibetische Kultur ihrer Essenz zu berauben, um sie für die chinesischen Behörden steuerbar zu machen.
● Die chinesische Herrschaft in Tibet wurzelt in einer Politik, die den Interessen des chinesischen Einparteienstaats Vorrang einräumt vor denen des tibetischen Volkes. Grundlage dieser Politik wiederum sind eine Reihe ideologischer und nationalistischer Prinzipien, die das Denken der chinesischen Führer durchziehen und auch in der Gesellschaft Fuß gefasst haben.
● Die chinesische Strategie und Praxis von kultureller Unterdrückung und Zerstörung ist derart systematisch und anhaltend und in ihren Auswirkungen so schwerwiegend, dass sie Elemente eines kulturellen Genozids beinhaltet.
● Solche Elemente eines kulturellen Genozids sollten die Internationale Gemeinschaft dafür sensibilisieren, im Falle Tibets energische Maßnahmen zu ergreifen.
Den ICT-Bericht mit ausführlichen Informationen finden Sie hier (pdf, englisch) zum Herunterladen.
Tagen für Tibet
Penpa Tsering, der Sprecher des tibetischen Exilparlaments, lobte in seiner Ansprache ausdrücklich die Politik Kanadas, die auf Pluralismus und Multikulturalismus setze, und empfahl der Führung in Peking, sich daran ein Beispiel zu nehmen. Penpa Tsering betonte auch die Notwendigkeit, das Internationale Parlamentariernetzwerk für Tibet, InPaT, zu stärken. Dessen Ko-Vorsitzendem, dem deutschen Europaabgeordneten Thomas Mann, fiel es zu, den Anwesenden den Auftritt des Dalai Lama anzukündigen. Dabei bekräftigte er die Unterstützung des InPaT-Netzwerks für den gewaltlosen Kampf des tibetischen Volkes und insbesondere für die Politik des Mittleren Weges gegenüber der Volksrepublik China.
Wie inzwischen offenbar üblich hatte die chinesische Regierung Druck auf die kanadische Regierung ausgeübt, es nicht zu einem Treffen mit dem Dalai Lama kommen zu lassen. Dessen ungeachtet führte das geistliche Oberhaupt der Tibeter in Ottawa Gespräche mit Einwanderungsminister Kenney und dem kanadischen Premierminister Stephen Harper. Letzteres war offiziell als privat deklariert worden. Zum Ende der Veranstaltung verabschiedeten die Parlamentarier eine Erklärung, die „Ottawa Declaration on Tibet“. Darin betonen sie unter anderem ihre Überzeugung, dass eine nachhaltige Lösung der Tibetfrage nur über echte Autonomie der Tibeter innerhalb der Volksrepublik China zu erreichen sei und fordern die chinesische Regierung nachdrücklich auf, ihre Politik der Unterdrückung zu beenden. Die Abschlusserklärung ist hier in voller Länge auf Englisch nachzulesen. Eine ICT-Bildergalerie von dem Parlamentariertreffen kann Ihnen hier einen Eindruck von der Veranstaltung vermitteln.
Protest hält an
Choepak Kyap und Sonam stammten beide aus Nomadenfamilien und waren miteinander verwandt. Offenbar ist es der lokalen Bevölkerung gelungen, die Leichname der beiden jungen Tibeter vor dem Zugriff der sofort aufgebotenen paramilitärischen Polizeikräfte zu schützen. Diese wurden dann zum lokalen Kloster Jonang Dzamthang Gonchen gebracht, wo die vorgeschriebenen Bestattungsriten vollzogen wurden. Weitere Details können Sie hier einer Pressemitteilung der ICT entnehmen. Drastische und seltene Bilder einer Selbstver-brennung, die am 14. Januar in Ngaba (chin.: Aba) stattgefunden hat, gelangten nun, drei Monate nach dem Ereignis in einer knapp einminütigen Video-sequenz an die Öffent-lichkeit. Darauf zu sehen ist offenbar die Endphase der Selbstverbrennung des 22-jährigen Losang Jamyang. Die Bilder wurden aus dem Obergeschoss eines Hauses im Zentrum von Ngaba gemacht und sind unter großer Gefahr ins Ausland geschmuggelt worden. Den ICT-Bericht mit ausführlichen Informationen einschließlich einer Beschreibung des Videos finden Sie hier (pdf, englisch) zum Herunterladen. Das Video selbst kann hier angesehen werden.
We take Action!
Gearbeitet wurde in mehreren Workshops, wo sich die Teilnehmer des Jugendparlaments vertieft mit einer Reihe von Themen beschäftigten, die für die aktuelle politische Arbeit von besonderer Bedeutung sein dürften. Unter anderem diskutierten die jungen Tibeter dabei die Erwartungen an die in den kommenden Monaten anstehende Machtübergabe an eine neue Riege von Spitzenpolitikern in der Volksrepublik China. „Next Chinese President – Next Opportunity or Next Threat?“ lautete beispielsweise der Titel von Workshop 2. Andere Themen betrafen die Suche nach Möglichkeiten, die tibetische Kultur in Europa zu bewahren, und den bevorstehenden 100. Jahrestag der tibetischen Unabhängigkeitserklärung durch den 13. Dalai Lama. Wenig überraschend nahmen auch die aktuellen Selbstverbrennungen in Tibet großen Raum auf dem Jugendparlament ein. Nicht zuletzt ging es bei dem Treffen auch um die Frage, wie sich die jungen Tibeterinnen und Tibeter über die europäischen Ländergrenzen hinweg effektiv vernetzen und eine erfolgreiche Zusammenarbeit organisieren können.
Auf der eigens für das Jugendparlament eingerichteten Internetseite finden Sie neben vielen, zumeist englischsprachigen Texten auch einige Bildergalerien, die Ihnen einen kleinen Eindruck vom ersten und zweiten Tag des Jugendparlaments vermitteln können. Im Abschlussdokument der Veranstaltung drücken die Teilnehmer den Wunsch aus, das nächste Jugendparlament nicht mehr in der Schweiz abzuhalten, dem Land mit der größten tibetischen Gemeinde in Europa. Stattdessen sollen die Tibeter aus Belgien die Gastgeberrolle übernehmen. Die ICT drückt ihnen für dieses Vorhaben fest die Daumen.
Suchen Sie für ICT!
Wie das Ganze funktioniert? Nun, pro Suchvorgang mit der Internetsuchmaschine benefind steht ICT ein halber Cent aus den Werbeerlösen der Seite zu. Suchen Sie also zum Beispiel mit benefind zwei Mal pro Tag im Internet nach Nachrichten, Bildern oder Webseiten und haben dabei Ihre Einstellungen so gewählt, dass ICT als Hilfsorganisation ausgewählt wurde, kommen jeden Monat schon 30 Cent unserer Arbeit zugute. Am besten, Sie richten daher in Ihrem Internetbrowser benefind als Startseite ein. Dann werden Sie bei jedem Gang ins Internet auf diese einfache und doch nutzbringende Art des Spendens hingewiesen. Wichtig dabei: Nicht vergessen, ICT als begünstigte Hilfsorganisation einzustellen, am besten gleich mit diesem Link. Wenn alles geklappt hat, sehen Sie nun das ICT-Logo rechts unten auf Ihrem Computerbildschirm. Vielen Dank dafür! Und wenn Sie diese Information auch in Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis streuen, dürfte der Effekt noch um Einiges gesteigert werden.
Sie können das Anwachsen der Spendensumme sogar live nachvollziehen. Sie müssen dabei lediglich unter „charity“ die ICT suchen und dort die Spendenstatistik anklicken. Aktuell finden Sie uns auf
Irmtraut Wäger: Amala – Mein Leben für Tibet
Unsere Arbeit
Tibetische politische Gefangene brauchen unsere Unterstützung!
Seit den landesweiten Protesten im letzten Jahr befinden sich immer noch mehr als 1.200 Tibeter in Haft oder sind „verschwunden“ – und müssen mit großer Wahrscheinlichkeit Folter und Misshandlungen hinnehmen. Der Grund: viele haben auf friedliche Weise gegen die Verhältnisse in Tibet und die Politik Pekings auf dem Hochland protestiert. Grundlegende Rechte werden ihnen damit systematisch vorenthalten.
Die Situation in Tibet ist eine Menschenrechtskrise, die uns alle angeht. Helfen auch Sie wie Schauspieler Hannes Jaenicke bei unserer Kampagne für tibetische Gefangene auf www.missingvoices.net oder sehen Sie ein Statement von Hannes Jaenicke auf unserer Webseite, laden Sie ein eigenes Videostatement hoch oder nehmen Sie an unserer Appellaktion an Staatspräsident Hu Jintao teil!
So können Sie helfen!
ONLINE SPENDEN
So können Sie helfen!
Mit 50 € können 5 warme Decken gegen die Kälte bezahlt werden.
Mit 250 € könnten fünf zusätzliche Betten angeschafft werden.
ICT – News April 2009 Chinesisches Gericht verhängt Todesstrafe gegen Tibeter
Der Meldung zufolge seien zwar alle fünf Angeklagten von Rechtsanwälten vertreten worden. Aus früheren Fällen ist jedoch bekannt, dass eine freie Wahl des Anwalts häufig unmöglich ist. So wurden im vergangenen Jahr 18 engagierte Bürgerrechtsanwälte massiv bedroht, sollten sie ihre Dienste Angeklagten in politisch sensiblen Verfahren anbieten. Generell muss davon ausgegangen werden, dass in solchen Fällen internationale Mindeststandards nicht eingehalten werden. Folter und Einschüchterung der Angeklagten sind an der Tagesordnung, die Gerichte stehen unter hohem Druck, ihre Urteile entsprechend den Erwartungen der politischen Führung zu fällen. ICT fordert die chinesischen Behörden auf, alle Urteile, die gegen Teilnehmer an den Protesten in Tibet vom März 2008 ergangen sind, unter der Teilnahme unabhängiger Beobachter zu überprüfen und in jedem Fall von der Anwendung der Todesstrafe abzusehen. Die Härte der ergangenen Urteile dürfte in keiner Weise geeignet sein zu einer Beruhigung der Lage beizutragen. Die Spannungen in Tibet dürften dadurch im Gegenteil nur noch erhöht werden.
ICT-Video „20 Years ICT“.