Berlin, 18.01.2021. Trotz einer Vielzahl von Augenzeugen wurde die Selbstverbrennung des 26-jährigen Tibeters Shurmo erst fünf Jahre nach dem Vorfall bekannt: Shurmo hatte sich Berichten zufolge am 17. September 2015 aus Protest gegen die repressive Politik der Volksrepublik China in der sogenannten „Autonomen Region Tibet“ an einer Bushaltestelle in seinem Heimatdorf Shagchukha selbst in Brand gesteckt.
Der 26-Jährige wurde demnach sofort nach seiner Selbstanzündung von der Polizei verhaftet und in ein Krankenhaus gebracht, wo er am selben Tag seinen Verletzungen erlag. Nach seinem Tod verhaftete die Polizei drei Familienmitglieder des jungen Tibeters, über deren weiteren Verbleib es bis heute keine Informationen gibt. Noch immer ist unklar, ob Shurmos Verwandte zu einer Haftstrafe verurteilt oder inzwischen wieder freigelassen wurden. Ebenso sind derzeit keinerlei Fotos von Shurmo verfügbar. Die International Campaign for Tibet zeigt sich insbesondere auch besorgt über den Verbleib der Familienangehörigen.
Das jahrelange Verschweigen einer von mittlerweile mehr als 150 Selbstverbrennungen ist weiterer Beleg für das Klima von Überwachung und Kontrolle in einem nach außen weitgehend abgeschotteten Tibet. Die International Campaign for Tibet fordert daher freien Zugang nach Tibet für UN-Experten, Diplomaten, Parlamentarier, Medien und Nichtregierungsorganisationen.
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