Berlin, 14.05.2021. Am kommenden Montag, 17. Mai 2021, vor 26 Jahren wurde Gedhun Choekyi Nyima als vom Dalai Lama anerkannter 11. Panchen Lama zusammen mit seinen Eltern von den chinesischen Behörden entführt. Seitdem ist der zweithöchste tibetisch-buddhistische Würdenträger spurlos verschwunden und es gibt keinerlei Informationen über sein Wohlbefinden. Während Menschenrechtsexperten immer wieder vergeblich freien Zugang zum Panchen Lama fordern, beansprucht die Kommunistische Partei (KP) Chinas für sich das Recht, die Würdenträger des tibetischen Buddhismus und insbesondere den Nachfolger des Dalai Lama entgegen internationaler Menschenrechtsprinzipien zu bestimmen.
„Die internationale Gemeinschaft darf nicht aufhören, die Freilassung des Panchen Lama zu fordern und sein Schicksal darf nicht in Vergessenheit geraten. Es ist auch nicht hinnehmbar, dass die KP Chinas den tibetischen Buddhisten vorschreiben will, wer ihr nächstes religiöses Oberhaupt wird. Die massiven Verstöße der chinesischen Regierung gegen Religionsfreiheit und andere Menschenrechte sind eine Bedrohung für den tibetischen Buddhismus und für die tibetische Kultur“, so Kai Müller, Geschäftsführer der International Campaign for Tibet (ICT).
Traditionell spielt der Panchen Lama bei der Bestimmung des nächsten Dalai Lama eine wichtige Rolle. Deshalb hatte Peking offensichtlich unmittelbar nach der Entführung von Gedhun Choekyi Nyima einen anderen tibetischen Jungen zum eigenen Panchen Lama erklärt, der seither öffentlich die ideologische Linie der KP vertritt, aber von den Tibetern nicht anerkannt wird.
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