Petition Religionsfreiheit in Tibet Text

Sehr geehrter Herr Staatspräsident,

mit großer Sorge verfolge ich die Welle von Selbstverbrennungen in Tibet. Bis zum November 2011 haben elf junge Tibeter auf diese Weise versucht, sich das Leben zu nehmen. Mindestens sechs von ihnen sind dabei gestorben. Sie protestierten für Religionsfreiheit und die Rückkehr des Dalai Lama nach Tibet.

Seit März 2008 befindet sich Tibet in einer Art Ausnahmezustand. Die Überwachung des öffentlichen Raums und der Kommunikationsnetze wurde stetig ausgeweitet, abweichende Meinungen mit drakonischen Strafen belegt, jegliche Form des Protests kriminalisiert und von den staatlichen Organen mit zum Teil brutaler Gewalt unterdrückt.

Seit der Selbstverbrennung des Mönchs Phuntsog aus dem Kloster Kirti in der Provinz Sichuan im März 2011 gerieten besonders die tibetischen Klöster ins Visier Ihrer Staatsorgane: Religiöse Zeremonien wurden verboten, verpflichtende „patriotische Erziehungsmaßnahmen“ eingeführt, flächendeckend Überwachungstechnik eingebaut und Sicherheitskräfte in Klöstern stationiert.
 
Diese Politik führt weder zu „Stabilität“, noch zu Frieden in Tibet. Wir fordern Sie, sehr geehrter Staatspräsident Hu, daher auf,

•  die beschriebenen Zwangsmaßnahmen gegen das Kloster Kirti und andere religiöse Einrichtungen in Tibet umgehend beenden zu lassen sowie

•  den tibetischen Buddhisten – Laien wie Klosterbewohnern gleichermaßen – uneingeschränkt die freie Religionsausübung zu gewähren.

•  Zudem sollten Sie so schnell wie möglich Gespräche mit Vertretern des Dalai Lama über echte Autonomie der Tibeter innerhalb der Volksrepublik China aufnehmen.

Mit freundlichen Grüßen

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