Berlin, 07.10.2024. Die International Campaign for Tibet (ICT) begrüßt die Ankündigung des Pariser Museums Quai Branly, den Begriff „Autonomes Gebiet Xizang“ bis Ende Oktober vollständig aus dem Katalog und den Beschriftungen seiner Dauerausstellung zu entfernen. Stattdessen werde das Museum künftig wieder den Begriff „Tibet“ verwenden, versicherte der Verwaltungsratsvorsitzende Emmanuel Kasarhérou vergangene Woche in einem Gespräch mit Vertretern von International Federation for Human Rights (FIDH), Ligue des droits de l’Homme (LDH) und ICT.

Zuvor hatte das Musée du quai Branly in seinen Katalogen anstatt des Namens „Tibet“ die Bezeichnung „Xizang Autonomous Region“ verwendet, während ein weiteres renommiertes Pariser Museum, das Musée Guimet, die Bezeichnung für seine Tibet gewidmeten Ausstellungsräume in „Himalayan World“ geändert hatte. Damit hatten beide Museen die Terminologie der Kommunistischen Partei Chinas übernommen und in ihren Katalogen zu Ausstellungen tibetischer Artefakte den Landesnamen „Tibet“ durch chinesische Propagandabegriffe ersetzt.  

„Wir begrüßen die Entscheidung des Musée du Quai Branly, den Begriff ´Autonome Region Xizang` aus seinem öffentlichen Katalog und seinen Beschriftungen zu entfernen. Wir hoffen, dass auch das Musée Guimet seine Terminologie überarbeitet und in Ausstellungen mit tibetischer Kunst ´Tibet` anstelle von ´Himalaya-Welt` verwendet. Es ist wichtig, dass internationale Museen den Bemühungen Pekings widerstehen, den Namen Tibet zu tilgen, und dass sie sich in ihrer öffentlichen Kommunikation weiterhin auf Tibet beziehen. In Tibet droht eine von der Kommunistischen Partei Chinas auferlegte aggressive Assimilationspolitik nicht nur den Begriff ´Tibet´, sondern die gesamte Kultur und Identität des tibetischen Volkes auszulöschen.“, erklärte Vincent Metten, EU-Direktor von ICT.

Ende August hatten französische Tibetologen und Experten für asiatische Kunst in einem in der Zeitung Le Monde veröffentlichten Meinungsartikel die zwei Museen beschuldigt, „ihre Seele an Xi Jinping verkauft zu haben“. „Französische Museen beugen sich den chinesischen Forderungen, die Geschichte umzuschreiben und Völker auszulöschen“, so die Schlagzeile dazu.

Besorgnis und Enttäuschung über die zwei Pariser Museen hatte auch Sikyong Penpa Tsering, Oberhaupt der tibetischen Exilregierung, in einem unter anderem an den französischen Kultusminister, den Außenminister, die Bürgermeister von Paris sowie die Direktoren der beiden Museen und Mitglieder der Tibetischen Unterstützungsgruppe im französischen Senat gerichteten Brief geäußert. „Es ist besonders entmutigend, dass die besagten Kulturinstitutionen in Frankreich – einer Nation, die Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit schätzt – in Komplizenschaft mit der Regierung der Volksrepublik China handeln, um die Identität Tibets auszulöschen. Diese völlige Missachtung der sprachlichen Normen und Bestrebungen des tibetischen Volkes schafft einen gefährlichen Präzedenzfall für demokratische Nationen weltweit.“, so Penpa Tsering.

ICT hatte schon früher darüber berichtet, wie die KP Chinas den Landesnamen „Tibet“ systematisch und flächendeckend durch die chinesische Bezeichnung „Xizang“ zu ersetzen versucht. Ebenso hatte ICT in diesem Zusammenhang „Ostturkestan“ als mahnendes Beispiel genannt, das heute allen Protesten der Uiguren zum Trotz fast nur noch unter der Bezeichnung „Xinjiang“ (Chinesisch für „neue Grenze“) bekannt ist.

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Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit 30 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel und Berlin sowie ein Rechercheteam in Dharamsala, Indien.

 

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