Pekings Propaganda im Vorfeld des 70. Jahrestags
Quelle: Chinesische Staatsmedien, CDTV
Berlin, 30. September 2019. Wenn morgen die kommunistische Führung in Peking mit großem Pomp an die Ausrufung der Volksrepublik China durch Mao Zedong am 1. Oktober 1949 erinnern lässt, gibt es für die Menschen in Tibet nichts zu feiern. Nach Einschätzung der International Campaign for Tibet (ICT) bedeuten die von der chinesischen Propaganda behaupteten „70 Jahre Fortschritt in Tibet“ in Wahrheit systematische Menschenrechtsverletzungen und Repression. Dies belegten die vielen Opfer der chinesischen Politik in Tibet, sei es bei der Vereinnahmung Tibets, während der Kulturrevolution oder bei der gewaltsamen Niederschlagung von wiederkehrenden Protesten von Tibetern gegen diese Politik.
Tibet sei heute ein technologisch und personell hochgerüsteter Überwachungsstaat, in dem chinesische Polizei, chinesisches Militär und chinesische KP-Kader versuchen, jede Bewegung der tibetischen Bevölkerung zu kontrollieren.
Selbst vorsichtige Äußerungen tibetischer Kultur und Identität stünden heute unter dem Verdacht „separatistischer“ Betätigung und werden äußerst hart sanktioniert, so ICT weiter. „Verschwindenlassen“ und Folter seien in Tibet an der Tagesordnung. Die Überwachung der Klöster werde immer weiter verschärft, Tausende zur Gehirnwäsche der sogenannten „patriotischen Umerziehung“ gezwungen. Die offiziell atheistische Kommunistische Partei beanspruche immer aggressiver die Kontrolle über den tibetischen Buddhismus.
ICT-Geschäftsführer Kai Müller: „Statt wirklichkeitsferner und befremdlich anmutender Propagandainszenierungen sollte die Führung in Peking auf die Tibeter zugehen und in einen Dialog mit dem Dalai Lama eintreten, um wirkliche Stabilität und nachhaltigen Frieden in Tibet zu schaffen. Dazu müssen Menschenrechtsverletzungen aufhören und die Rechte der Tibeter endlich geachtet werden. Zu feiern gibt es für Tibeter nichts.“
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Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit 30 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel und Berlin sowie ein Rechercheteam in Dharamsala, Indien.