Berlin, 28. Januar 2014. Im Lauf der vergangenen zwölf Monate wurden in Tibet mehrere bedeutende Klöster und Städte Opfer von Großfeuern. Betroffen war dabei der Südosten Tibets. Die Brandstätten befinden sich mit einer Ausnahme in der Provinz Sichuan, hinzu kommt noch eine bei Touristen beliebte Stadt in der Region Gyalthang in Yunnan, die von den Behörden zu Werbezwecken mit dem Namen Shangri-La versehen worden ist. Besonders schmerzlich empfunden werden die Verluste in den teils Jahrhunderte alten historischen Klöstern Lithang, Kathok und Nyarong. Dem dieser Mitteilung zugrundeliegenden Bericht ist eine Bildergalerie mit Aufnahmen der geschilderten Orte beigefügt.
Am 11. Januar zerstörten die Flammen mehr als zwei Drittel einer alten tibetischen Stadt in Gyalthang, von China mit dem Namen Shangri-La versehen, in Yunnan. Dies war der siebte Großbrand im Südosten Tibets innerhalb eines Jahres.
Einem Bericht von Radio Free Asia zufolge brach am 25. Januar ein Waldbrand in einer Gebirgsregion in Nyagchukha (chin.: Yajiang) in der Tibetisch Autonomen Präfektur Kardze in Sichuan aus, das immer noch nicht gelöscht sein soll und den Hauptort des Landkreises Nyagchukha sowie ein kleineres Kloster bedroht (RFA, Wildfire threatens Tibetan monastery town).
Am 9. Januar zerstörte ein Großfeuer mehr als 100 aus Holz gebaute Unterkünfte von Nonnen in Serthar im Larung-Tal, einem der weltweit größten buddhistischen Studienzentren (ICT-Bericht Fire at important Buddhist institute).
Am 16. November verursachte ein Brand im aus dem 16. Jahrhundert stammenden Kloster Ganden Thubten Choekhorling in Lithang in der Präfektur Kardze (chin.: Ganzi) großen Schaden. Die Hauptgebetshalle des Klosters brannte vollständig aus, zwei Mönche erlitten Verletzungen. Als Brandursache wird eine Butterlampe oder ein elektrischer Kurzschluss vermutet. (RFA-Bericht Tibetan Monastery suffers ‚massive damage‘ in blaze).
Am 4. Mai 2013 wurde eines der wichtigsten Klöster der Nyingma-Schule des tibetischen Buddhismus, das Kloster Kathok in Kardze, durch ein Großfeuer stark beschädigt. Die Ursache des Brandes in dem vor mehr als 800 Jahren gegründeten Kloster ist nicht bekannt. Bereits im Dezember 2012 waren Teiles des Klosters Nyarong, ebenfalls in der zur Provinz Sichuan zählenden Präfektur Kardze gelegen, durch einen Brand vernichtet worden. Die Ursache des Feuers wird in schadhaften alten Stromkabeln gesehen, der entstandene Sachschaden alleine soll mehrere Millionen Yuan betragen.
Einen ICT-Bericht mit weiteren Details können Sie hier herunterladen.
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Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit mehr als 20 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel, London und Berlin sowie Rechercheteams in Dharamsala, Indien, und Kathmandu, Nepal.
Der Tod Phuntsogs führte anschließend zu einer großen Demonstration, an der sich mehrere Hundert Mönche und weitere Tibeter beteiligten, wie dieselben Quellen berichten. Diesen Protestzug habe die Polizei gewaltsam gestoppt und dabei eine unbekannte Anzahl von Mönchen verhaftet sowie protestierende Tibeter geschlagen. Der Leichnam Phuntsogs wurde unterdessen ins Kloster Kirti zurückgebracht. Wie ein tibetischer Mönch im nordindischen Dharamsala sagte, seien die Mönche in Kirti „eher bereit zu sterben, als Phuntsogs Leiche den chinesischen Behörden zu übergeben“. Inzwischen soll das Kloster von chinesischem Militär umstellt sein, offenbar seien auch einige Telefonverbindungen unterbrochen worden.
Die Selbstverbrennung Phuntsogs ist bereits die zweite im Kloster Kirti seit dem Frühjahr 2008. Im Februar 2009 hatte sich der Mönch Tapey ebenfalls in Brand gesetzt, nachdem eine Gebetszeremonie innerhalb des Klosters von den chinesischen Behörden untersagt worden war. Tapey überlebte, wurde allerdings anschließend inhaftiert. Wo er derzeit festgehalten wird, ist unbekannt. Nach Einschätzung der International Campaign for Tibet (ICT) ist der aktuelle Vorfall in hohem Maße erschütternd. Phuntsogs Selbstverbrennung zeige auf drastische Art die Verzweiflung der Tibeter über die kompromisslose Linie Pekings in ihrer Heimat.
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