Berlin, 16.05.2024. Auch 29 Jahre nach seinem „Verschwindenlassen“ wollen Tibeter weltweit die Entführung von Tibets 11. Panchen Lama durch die KP Chinas nicht hinnehmen. Nicht nur am morgigen Jahrestag des „Verschwindens“ des bedeutenden tibetisch-buddhistischen Würdenträgers, am 17. Mai 2024, sondern täglich hält ein seit einigen Wochen vielerorts sichtbares Kinderfoto die Erinnerung an den im Kindesalter entführten Panchen Lama wach. Dafür hatte die tibetische Exilregierung anlässlich der Feier zum 35. Geburtstag des Panchen Lama Puzzles, Schreibblöcke und andere Schulsachen mit seinem Konterfei als Geschenke an tibetische Schulkinder und Mönche im indischen Dharamsala verteilt.

„Das Verschwindenlassen des 11. Panchen Lama, Gedhun Choekyi Nyima, ist nach wie vor ein ernstes Problem und steht sinnbildlich für die umfassenden Menschenrechtsverletzungen in Tibet, die von der Regierung der Volksrepublik China verübt werden. Seit seinem Verschwindenlassen im Jahr 1995 werden Gedhun Choekyi Nyima, der von seiner Heiligkeit dem Dalai Lama als wahrer Panchen Lama anerkannt wird, die Grundrechte, einschließlich der Religions- und Meinungsfreiheit, verweigert. Das Vorgehen der chinesischen Regierung stellt eine eklatante Verletzung der religiösen Rechte und eine Verletzung internationaler Menschenrechtsstandards dar. Trotz wiederholter Forderungen der internationalen Gemeinschaft nach seiner Freilassung wird der Aufenthaltsort von Gedhun Choekyi Nyima nicht bekannt gegeben, was die dringende Notwendigkeit unterstreicht, sich verstärkt für seine gerechte Behandlung einzusetzen und seine Freiheit zu sichern.“, so die tibetische Exilregierung anlässlich der Aktion auf ihrer Website.

Tibets 11. Panchen Lama, Gedhun Choekyi Nyima, wurde am 17. Mai 1995 im Alter von sechs Jahren gemeinsam mit seinen Eltern von den chinesischen Behörden entführt. Nur wenige Tage vor seiner Entführung hatte der Dalai Lama ihn als den wiedergeborenen Panchen Lama und damit einen der höchsten Würdenträger des tibetischen Buddhismus anerkannt.

Aus Sicht der International Campaign for Tibet (ICT) ist die Entführung des Panchen Lama im Kindesalter ein Beispiel dafür, dass die systematischen Menschenrechtsverletzungen der chinesischen Behörden auch vor Kindern nicht Halt machen. Sie erinnert an die systematische Verletzung von Kinderrechten in Tibet, wo Schulen von Tibetern geschlossen und mittlerweile bis zu einer Million tibetischer Kinder in Zwangsinternaten von ihren Familien und ihrer Kultur entfremdet werden. Damit verstößt die chinesische Regierung massiv gegen das Diskriminierungsverbot aus der Kinderrechtskonvention und den Sozialpakt der Vereinten Nationen. Daher fordert ICT mit Nachdruck die Freilassung des Panchen Lama und seiner Familie.

„Heute ist der 35. Geburtstag von Panchen Lama Gedhun Choekyi Nyima, der 1995 im Alter von sechs Jahren von Vertretern der chinesischen Regierung in einem gewaltsamen Akt des Verschwindenlassens aus seinem Dorf verschleppt wurde. Ich fordere die Regierung Chinas auf, seinen genauen Aufenthaltsort offenzulegen, einem unabhängigen Beobachter den Besuch zu gestatten und sicherzustellen, dass tibetische Buddhisten ihre Religion, Traditionen und Kultur frei und ohne Einmischung im Einklang mit den internationalen Menschenrechtsstandards ausüben können.“, hatte zuletzt der Bundestagsabgeordnete Frank Schwabe (SPD), Beauftragter der Bundesregierung für Religions- und Weltanschauungsfreiheit, anlässlich des Geburtstags des Panchen Lama über die Plattform X in englischer Sprache erklärt.

Ebenso hatten sich im August 2020 fünf Menschenrechtsexperten und Expertengremien der Vereinten Nationen mit einem öffentlichen Schreiben an die chinesische Regierung gewandt und den freien Zugang unabhängiger Beobachter zum „jüngsten politischen Gefangenen der Welt“ und seiner Familie gefordert.

Mit der Entführung des legitimen Panchen Lama verfolgt die chinesische Regierung offenbar langfristig das Ziel, sich in die Nachfolge des Dalai Lama einzumischen. Traditionell spielt der Panchen Lama als bedeutender tibetisch-buddhistischer Würdenträger bei der Bestimmung des nächsten Dalai Lama eine wichtige Rolle. Deshalb hatte Peking offensichtlich unmittelbar nach der Entführung von Gedhun Choekyi Nyima einen anderen tibetischen Jungen zum eigenen Panchen Lama erklärt, der seither öffentlich die ideologische Linie der Kommunistischen Partei vertritt, aber von den Tibetern nicht anerkannt wird.

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Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit 30 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel und Berlin sowie ein Rechercheteam in Dharamsala, Indien.

 

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