Der Tibeter Yonten
hat sich aus Protest
selbst angezündet

Quelle: ICT

 

Berlin, 28.11.2019. In Tibet hat sich Berichten zufolge erneut ein Tibeter offenbar aus Protest selbst angezündet und ist an seinen Verletzungen gestorben. Tibetischen Quellen im Exil mit guten Verbindungen in die Region zufolge habe sich der 24-jährige Tibeter Yonten bereits am vergangenen Dienstagnachmittag in der osttibetischen Stadt Ngaba (chin.: Aba, Provinz Sichuan) selbst angezündet. Den Berichten zufolge sei Yonten ein ehemaliger Mönch des Klosters Kirti, das insbesondere seit 2008 Schauplatz zahlreicher Proteste und massiver Repression durch die chinesischen Behörden gewesen ist.

Die Selbstverbrennung Yontens ist die erste Selbstanzündung eines Tibeters in diesem Jahr. Seit 2009 haben sich mehr als 150 Tibeterinnen und Tibeter, viele von ihnen Mönche und Nonnen, aus Protest gegen die chinesische Regierung selbst angezündet. Zuletzt hatte sich der Tibeter Drugkho, ebenfalls in Ngaba, im Dezember 2018 selbst angezündet. In den sozialen Medien kursieren indes Fotos des verstorbenen Tibeters Yonten, einschließlich seiner Selbstanzündung.

Die International Campaign for Tibet (ICT) ist bestürzt über die neuerliche Selbstanzündung. ICT-Geschäftsführer Kai Müller: „In Tibet herrscht ein totalitärer Polizeistaat. Peking schottet das Land systematisch ab und traurige Vorfälle wie die erneute Selbstverbrennung eines Tibeters sind Ausdruck eines Alltags aus Überwachung, Kontrolle und Indoktrination. Die internationale Gemeinschaft muss die Situation in Tibet mit Nachdruck thematisieren.“

Weitere Informationen können einem englischsprachigen Bericht der International Campaign for Tibet entnommen werden.

Pressekontakt:

Kai Müller
Geschäftsführer
Tel.: +49 (0) 30 27 87 90 86
E-Mail: presse(at)savetibet.de
Twitter: @savetibet

International Campaign for Tibet Deutschland e.V.
Schönhauser Allee 163
10435 Berlin
www.savetibet.de

Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit 30 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel und Berlin sowie ein Rechercheteam in Dharamsala, Indien.

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