Berlin, 28. Mai 2018. Die International Campaign for Tibet (ICT) ist besorgt über Meldungen in den staatlichen chinesischen Medien, die von einer umfassenden Überwachung und Kontrolle religiöser Feierlichkeiten berichten. So versuchen die chinesischen Behörden offenbar, die Menschen in Tibet während des buddhistischen Festmonats Saga Dawa von religiösen Aktivitäten abzuhalten. „24 Stunden am Tag“ würden Offizielle die Einhaltung eines entsprechenden Verbots für KP-Mitglieder überwachen, hieß es etwa am 24. Mai in einem Artikel der englischsprachigen „Global Times“, einem Propagandasprachrohr der Kommunistischen Partei. Besonders an Orten wie dem Jokhang-Tempel in Lhasa, einem zentralen Heiligtum des tibetischen Buddhismus, würde die Kontrolle verschärft, so der Bericht.
Im zentraltibetischen Chamdo wurde überdies selbst Schulkindern und ihren Angehörigen jegliche religiöse Betätigung untersagt. Eine offizielle Anweisung wurde von der International Campaign for Tibet ins Englische übertragen. Dieser zufolge sollten Kinder nicht in Klöster oder zu religiösen Veranstaltungen mitgenommen werden. Auch die Eltern sollten solche Besuche meiden. Versehen ist das Ganze mit dem Hinweis, dass die Behörden ein genaues Auge auf die Einhaltung dieser Vorgaben haben würden.
Saga Dawa ist der vierte Monat des tibetischen Kalenders. Der Überlieferung zufolge sollen sowohl Buddhas Geburt und Tod als auch seine Erleuchtung in diesem Monat stattgefunden haben. Gläubigen Buddhisten gelten religiöse Aktivitäten während Saga Dawa als besonders segensreich. In dieser Zeit finden deshalb mit Gebeten und Opfergaben verbundene Tempelbesuche sowie Pilgerreisen bevorzugt statt. Saga Dawa begann am 16. Mai.
Weitere Einzelheiten können dem englischsprachigen ICT-Bericht “Climate of total 24-hour surveillance as restrictions intensified for Tibetan Buddhist festival in Lhasa“ entnommen werden.
Pressekontakt:
Kai Müller Geschäftsführer
Tel.: +49 (0) 30 27879086
E-Mail: presse(at)savetibet.de
Twitter: @savetibet
International Campaign for Tibet Deutschland e.V.
Schönhauser Allee 163
10435 Berlin www.savetibet.de
Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit 30 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel und Berlin sowie ein Rechercheteam in Dharamsala, Indien.
Im zentraltibetischen Chamdo wurde überdies selbst Schulkindern und ihren Angehörigen jegliche religiöse Betätigung untersagt. Eine offizielle Anweisung wurde von der International Campaign for Tibet ins Englische übertragen. Dieser zufolge sollten Kinder nicht in Klöster oder zu religiösen Veranstaltungen mitgenommen werden. Auch die Eltern sollten solche Besuche meiden. Versehen ist das Ganze mit dem Hinweis, dass die Behörden ein genaues Auge auf die Einhaltung dieser Vorgaben haben würden.
Saga Dawa ist der vierte Monat des tibetischen Kalenders. Der Überlieferung zufolge sollen sowohl Buddhas Geburt und Tod als auch seine Erleuchtung in diesem Monat stattgefunden haben. Gläubigen Buddhisten gelten religiöse Aktivitäten während Saga Dawa als besonders segensreich. In dieser Zeit finden deshalb mit Gebeten und Opfergaben verbundene Tempelbesuche sowie Pilgerreisen bevorzugt statt. Saga Dawa begann am 16. Mai.
Weitere Einzelheiten können dem englischsprachigen ICT-Bericht “Climate of total 24-hour surveillance as restrictions intensified for Tibetan Buddhist festival in Lhasa“ entnommen werden.
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In der Zwischenzeit haben die chinesischen Behörden Fakten geschaffen. Auch wenn die Informationslage aufgrund der Zugangsbeschränkungen für unabhängige Journalisten schwierig ist, gehen sowohl die Anzahl der zerstörten Unterkünfte als auch die der zwangsweise aus Larung Gar vertriebenen Mönche und Nonnen in die Tausende. Einem Bericht von „Radio Free Asia“ (RFA) aus dem vergangenen Monat zufolge sollen bis dahin 4.725 Behausungen abgerissen worden sein. Mehr als 4.800 Mönche und Nonnen seien vertrieben worden, heißt es darin unter Berufung auf einen hochrangigen Abt des Studienzentrums. In vielen Fällen wurden die zwangsweise Vertriebenen von den Behörden massiv in ihren Grundrechten beschnitten. Wie "Human Rights Watch“ (HRW) berichtete, wurden sie teilweise gezwungen, sich sogenannten „politischen Umerziehungsmaßnahmen“ zu unterziehen und öffentlich demütigen zu lassen.
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Ein Bericht der ICT (PDF) vom März 2017 belegt die Strategie der chinesischen Regierung, zeitgleich mit den groß angelegten Abrissaktionen massiv in den Ausbau der touristischen Infrastruktur in Larung Gar zu investieren. So wurde im Tal unterhalb des Zugangs zu dem Studienzentrum ein völlig neues Touristendorf errichtet. ICT wertet dies als Beleg für den Versuch der chinesischen Behörden, den Tourismus als Mittel einzusetzen, um das wachsende Interesse an der Wiederbelebung der tibetischen Religion und Kultur einzudämmen. Ein vor kurzem erschienener Artikel der Nachrichtenagentur AFP scheint dies zu untermauern. Auf den begleitenden Fotos sind Gruppen von Touristen zu sehen, die in Larung Gar für Selfie-Aufnahmen posieren. Im Hintergrund erkennt man das buddhistische Studienzentrum, in das die Bulldozer Schneisen der Verwüstung geschlagen haben.
Die chinesischen Behörden ließen sich in ihrem Vorgehen auch nicht von massiver internationaler Kritik abhalten. Sowohl auf Ebene der Vereinten Nationen als auch im Europaparlament und von zahlreichen Regierungen wurden die Zerstörungen und Vertreibungen in Larung Gar deutlich verurteilt. Beispielsweise bezeichneten sechs UN-Menschenrechtsexperten im Februar das Vorgehen der chinesischen Behörden als Verletzungen der Menschenrechte, die offenbar „gezielte Angriffe auf das materielle und immaterielle kulturelle Erbe“ seien und „schwere Verletzungen der kulturellen Rechte der heutigen wie künftiger Generationen“ darstellten.
ICT-Geschäftsführer Kai Müller begrüßte die Kritik der UN-Experten wie auch ähnliche Äußerungen von Seiten der deutschen Bundesregierung, Mitgliedern des deutschen Bundestages sowie weiterer Parlamente und Regierungen: „Heute ist ein trauriger Jahrestag. Die Zerstörungen und Vertreibungen in Larung Gar stellen eine gravierende Verletzung des Rechts auf freie Religionsausübung dar. Sie bringen Leid über tausende Menschen und ihre Angehörigen und sind absolut inakzeptabel“, so Müller. Der ICT-Geschäftsführer weiter: „ Es ist eine Schande, wenn nun auf den Trümmern eines lebendigen religiösen Zentrums eine touristische Scheinwelt errichtet werden soll. Damit trifft die chinesische Regierung nicht nur die Tibeter, sondern auch die zahlreichen Chinesen, die sich in den vergangenen Jahren in steigender Zahl dem tibetischen Buddhismus zugewandt haben.“
Pressekontakt:
Kai Müller
Geschäftsführer
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Die chinesischen Behörden ließen sich in ihrem Vorgehen auch nicht von massiver internationaler Kritik abhalten. Sowohl auf Ebene der Vereinten Nationen als auch im Europaparlament und von zahlreichen Regierungen wurden die Zerstörungen und Vertreibungen in Larung Gar deutlich verurteilt. Beispielsweise bezeichneten sechs UN-Menschenrechtsexperten im Februar das Vorgehen der chinesischen Behörden als Verletzungen der Menschenrechte, die offenbar „gezielte Angriffe auf das materielle und immaterielle kulturelle Erbe“ seien und „schwere Verletzungen der kulturellen Rechte der heutigen wie künftiger Generationen“ darstellten.
ICT-Geschäftsführer Kai Müller begrüßte die Kritik der UN-Experten wie auch ähnliche Äußerungen von Seiten der deutschen Bundesregierung, Mitgliedern des deutschen Bundestages sowie weiterer Parlamente und Regierungen: „Heute ist ein trauriger Jahrestag. Die Zerstörungen und Vertreibungen in Larung Gar stellen eine gravierende Verletzung des Rechts auf freie Religionsausübung dar. Sie bringen Leid über tausende Menschen und ihre Angehörigen und sind absolut inakzeptabel“, so Müller. Der ICT-Geschäftsführer weiter: „ Es ist eine Schande, wenn nun auf den Trümmern eines lebendigen religiösen Zentrums eine touristische Scheinwelt errichtet werden soll. Damit trifft die chinesische Regierung nicht nur die Tibeter, sondern auch die zahlreichen Chinesen, die sich in den vergangenen Jahren in steigender Zahl dem tibetischen Buddhismus zugewandt haben.“
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Tibet: Schule verbietet Kindern religiöse Aktivitäten / Eltern sollen sich gleichfalls von „Aberglauben und religiösen Handlungen“ fernhalten (Kopie 4)
Tibet: Schule verbietet Kindern religiöse Aktivitäten / Eltern sollen sich gleichfalls von „Aberglauben und religiösen Handlungen“ fernhalten (Kopie 3)
Tibet: Schule verbietet Kindern religiöse Aktivitäten / Eltern sollen sich gleichfalls von „Aberglauben und religiösen Handlungen“ fernhalten (Kopie 2)
Tibet: Schule verbietet Kindern religiöse Aktivitäten / Eltern sollen sich gleichfalls von „Aberglauben und religiösen Handlungen“ fernhalten (Kopie 1)
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