Tibet-Politik
Gyaltsen Dolkar in Freiheit
27. Oktober 2004
Gyaltsen Dolkar ist eine 33-jährige Nonne aus dem Kloster Garu. Am 22. August 1990 demonstrierte sie gewaltlos zusammen mit 12 ihrer Gefährtinnen aus Garu. Sie wurde festgenommen und zu 4 Jahren Gefängnis verurteilt.
Im Oktober 1993 nahmen sie und weitere 13 Nonnen im Drapchi Gefängnis heimlich Lieder über ihre Liebe zu ihrem Heimatland auf ein Tonband auf, wofür sie gefoltert und ihre Haftstrafe von 4 auf 12 Jahre erhöht wurde.
Gyaltsen Dolkar gelang die Flucht aus Tibet in einer Gruppe von Flüchtlingen – sie marschierten unentwegt 16 Tage lang und kamen am 22. Oktober 2004 in Solokhumbu in Nepal an. Die lange gefährliche Reise von Lhasa aus bedeutete für Gyaltsen Dolkar eine große physische Herausforderung. Nachdem sie sich unterwegs einen Fußknöchel verletzt hatte, bestand sie darauf, daß die Gruppe ihren Marsch ohne sie fortsetzen solle. Zwei Tage kämpfte sie sich alleine vorwärts, bis die Gruppe zurückkehrte, um einen Jungen zu suchen, der sich im Schnee verirrt hatte. Dabei traf sie auch Gyaltsen Dolkar wieder.
Gyaltsen Dolkar wurde im März 2002 fünf Monate vor Vollendung ihrer Haftstrafe aus dem Drapchi Gefängnis entlassen. Die langen Jahre in der Gefangenschaft haben sie gesundheitlich sehr mitgenommen. Zur Zeit ihrer Entlassung benötigte sie dringend ärztlichen Beistand, doch jegliche Hilfe wurde ihr verweigert. Auch zu Hause stand sie unter strenger Überwachung durch die chinesischen Behörden, und ihre Bewegungsfreiheit war eingeschränkt. Wegen dieser unerträglichen Lage beschloß sie, sich nach Lhasa abzusetzen. Dort traf sie ihre ehemalige Mitgefangene aus Drapchi, Ngawang Sangdrol. Später erzählte Sangdrol von ihrer Begegnung mit Gyaltsen Dolkar. Diese sei sehr geschwächt gewesen und habe nicht einmal Geld für die medizinische Behandlung gehabt.
Namdrol Lhamo, eine 39-jährige tibetische Nonne aus dem Kloster Tashi Choeling in der Präfektur Shigatse, die als zweitletzte der 14 „singenden Nonnen“ aus dem Drapchi Gefängnis entlassen wurde, ist ebenfalls in die Freiheit entkommen.
Namdrol Lhamo wurde am 12. Mai 1992 zusammen mit zwei anderen Nonnen verhaftet. Der Mittlere Volksgerichtshof von Lhasa verurteilte Namdrol zu 6 Jahren Haft. Nachdem Namdrol 1993 mit ihren 13 Leidensgenossinnen im Drapchi Gefängnis die Freiheitslieder aufgenommen hatte, wurde ihre ursprüngliche Strafe auf 12 Jahre verlängert. Namdrol Lhamo wurde am 21. September 2003 nach Vollendung ihrer Haftstrafe entlassen.
“Ich bin glücklich, daß meine Freundin es geschafft hat, der Brutalität der Chinesen zu entkommen”, meinte Sangdrol, “Aber jetzt steht sie vor der Aufgabe, ein neues Zuhause im Exil zu finden”. Die Herausforderungen für Gyaltsen Dolkar sind noch nicht vorüber. Wir hoffen, daß Gyaltsen Dolkar fern der chinesischen Kontrolle und außerhalb Tibets nun die Möglichkeit haben wird, die Weite der Freiheit zu erkunden.
Als letzte dieser Gruppe wurde Phuntsok Nyidron entlassen. Sie steht weiterhin unter strenger Überwachung in Tibet.
27. Oktober 2004
Gyaltsen Dolkar ist eine 33-jährige Nonne aus dem Kloster Garu. Am 22. August 1990 demonstrierte sie gewaltlos zusammen mit 12 ihrer Gefährtinnen aus Garu. Sie wurde festgenommen und zu 4 Jahren Gefängnis verurteilt.
Im Oktober 1993 nahmen sie und weitere 13 Nonnen im Drapchi Gefängnis heimlich Lieder über ihre Liebe zu ihrem Heimatland auf ein Tonband auf, wofür sie gefoltert und ihre Haftstrafe von 4 auf 12 Jahre erhöht wurde.
Gyaltsen Dolkar gelang die Flucht aus Tibet in einer Gruppe von Flüchtlingen – sie marschierten unentwegt 16 Tage lang und kamen am 22. Oktober 2004 in Solokhumbu in Nepal an. Die lange gefährliche Reise von Lhasa aus bedeutete für Gyaltsen Dolkar eine große physische Herausforderung. Nachdem sie sich unterwegs einen Fußknöchel verletzt hatte, bestand sie darauf, daß die Gruppe ihren Marsch ohne sie fortsetzen solle. Zwei Tage kämpfte sie sich alleine vorwärts, bis die Gruppe zurückkehrte, um einen Jungen zu suchen, der sich im Schnee verirrt hatte. Dabei traf sie auch Gyaltsen Dolkar wieder.
Gyaltsen Dolkar wurde im März 2002 fünf Monate vor Vollendung ihrer Haftstrafe aus dem Drapchi Gefängnis entlassen. Die langen Jahre in der Gefangenschaft haben sie gesundheitlich sehr mitgenommen. Zur Zeit ihrer Entlassung benötigte sie dringend ärztlichen Beistand, doch jegliche Hilfe wurde ihr verweigert. Auch zu Hause stand sie unter strenger Überwachung durch die chinesischen Behörden, und ihre Bewegungsfreiheit war eingeschränkt. Wegen dieser unerträglichen Lage beschloß sie, sich nach Lhasa abzusetzen. Dort traf sie ihre ehemalige Mitgefangene aus Drapchi, Ngawang Sangdrol. Später erzählte Sangdrol von ihrer Begegnung mit Gyaltsen Dolkar. Diese sei sehr geschwächt gewesen und habe nicht einmal Geld für die medizinische Behandlung gehabt.
Namdrol Lhamo, eine 39-jährige tibetische Nonne aus dem Kloster Tashi Choeling in der Präfektur Shigatse, die als zweitletzte der 14 „singenden Nonnen“ aus dem Drapchi Gefängnis entlassen wurde, ist ebenfalls in die Freiheit entkommen.
Namdrol Lhamo wurde am 12. Mai 1992 zusammen mit zwei anderen Nonnen verhaftet. Der Mittlere Volksgerichtshof von Lhasa verurteilte Namdrol zu 6 Jahren Haft. Nachdem Namdrol 1993 mit ihren 13 Leidensgenossinnen im Drapchi Gefängnis die Freiheitslieder aufgenommen hatte, wurde ihre ursprüngliche Strafe auf 12 Jahre verlängert. Namdrol Lhamo wurde am 21. September 2003 nach Vollendung ihrer Haftstrafe entlassen.
“Ich bin glücklich, daß meine Freundin es geschafft hat, der Brutalität der Chinesen zu entkommen”, meinte Sangdrol, “Aber jetzt steht sie vor der Aufgabe, ein neues Zuhause im Exil zu finden”. Die Herausforderungen für Gyaltsen Dolkar sind noch nicht vorüber. Wir hoffen, daß Gyaltsen Dolkar fern der chinesischen Kontrolle und außerhalb Tibets nun die Möglichkeit haben wird, die Weite der Freiheit zu erkunden.
Als letzte dieser Gruppe wurde Phuntsok Nyidron entlassen. Sie steht weiterhin unter strenger Überwachung in Tibet.
zurück zur Übersicht