Berlin, 27.6.2011. Aus Anlass der ersten deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen fordert die International Campaign for Tibet (ICT) die Thematisierung der schlechten Menschenrechtslage in Tibet. „Die Bundesregierung muss die systematische Einschränkung von Meinungs- und Religionsfreiheit, das „Verschwindenlassen“ von Tibetern und die zahlreichen politischen Gefangenen in Tibet unmissverständlich ansprechen,“ so ICT-Geschäftsführer Kai Müller. „In Tibet herrscht ein Klima der Angst, Abschottung und Kontrolle durch die Behörden, so Müller weiter. Die chinesische Regierung müsse daran erinnert werden, dass „Stabilität“ und „Harmonie“ in Tibet auf diese Weise eine Illusion blieben.
ICT kritisiert insbesondere die fortdauernde Anwendung von „patriotischen Erziehungskampagnen“, von denen vor allem Geistliche betroffen sind. So sind im April rund 300 buddhistische Mönche aus dem Kloster Kirti in der Provinz Sichuan verschleppt worden, um sie „rechtlicher Erziehung“ zu unterziehen. Ebenso stark betroffen von Repression sind tibetische Blogger, Publizisten oder Umweltaktivisten. So ist der bekannte Umweltaktivist Karma Samdrup nach Folter und Misshandlung zu einer 15-jährigen Haftstrafe verurteilt worden. Der Amateurfilmer Dhondup Wangchen ist im Dezember 2009 zu einer sechsjährigen Haftstrafe verurteilt worden, weil er in einem Dokumentarfilm Tibeter mit Kritik an der chinesischen Politik in Tibet hatte zu Wort kommen lassen. „Eine Lösung der Tibetfrage ist nur im Dialog mit den Tibetern zu finden. Repression und Verfolgung verschärfen indes die Lage in Tibet,“ so ICT.
Die International Campaign for Tibet hatte am vergangenen Freitag zusammen mit anderen Menschenrechtsorganisationen einen offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel veröffentlicht, in dem die Bundesregierung aufgefordert wird, klare Worte für die schlechte Menschenrechtslage in der Volksrepublik China zu finden.
Terminankündigung: Die International Campaign for Tibet veranstaltet zusammen mit Amnesty International um 18.00 Uhr auf dem Pariser Platz in Berlin ein „Alternatives Staatsbankett“, das unter dem Motto „Menschenrechte auf den Tisch!“ steht. Mehr dazu auf Facebook: http://www.facebook.com/event.php?eid=132923986786901.
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Kai Müller
Geschäftsführer / Executive Director
International Campaign for Tibet Deutschland e.V.
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Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit mehr als 20 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel und Berlin sowie Rechercheteams in Dharamsala, Indien, und Kathmandu, Nepal.
Der Tod Phuntsogs führte anschließend zu einer großen Demonstration, an der sich mehrere Hundert Mönche und weitere Tibeter beteiligten, wie dieselben Quellen berichten. Diesen Protestzug habe die Polizei gewaltsam gestoppt und dabei eine unbekannte Anzahl von Mönchen verhaftet sowie protestierende Tibeter geschlagen. Der Leichnam Phuntsogs wurde unterdessen ins Kloster Kirti zurückgebracht. Wie ein tibetischer Mönch im nordindischen Dharamsala sagte, seien die Mönche in Kirti „eher bereit zu sterben, als Phuntsogs Leiche den chinesischen Behörden zu übergeben“. Inzwischen soll das Kloster von chinesischem Militär umstellt sein, offenbar seien auch einige Telefonverbindungen unterbrochen worden.
Die Selbstverbrennung Phuntsogs ist bereits die zweite im Kloster Kirti seit dem Frühjahr 2008. Im Februar 2009 hatte sich der Mönch Tapey ebenfalls in Brand gesetzt, nachdem eine Gebetszeremonie innerhalb des Klosters von den chinesischen Behörden untersagt worden war. Tapey überlebte, wurde allerdings anschließend inhaftiert. Wo er derzeit festgehalten wird, ist unbekannt. Nach Einschätzung der International Campaign for Tibet (ICT) ist der aktuelle Vorfall in hohem Maße erschütternd. Phuntsogs Selbstverbrennung zeige auf drastische Art die Verzweiflung der Tibeter über die kompromisslose Linie Pekings in ihrer Heimat.
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