Pressemitteilung: Neuer tibetischer Premierminister im Exil gewählt
Berlin, 27. April 2011. Aus Anlass der Bekanntgabe der Wahlergebnisse zu den Wahlen des tibetischen Exilparlaments und des tibetischen Premierministers im Exil gratuliert die International Campaign for Tibet (ICT) dem neu gewählten tibetischen Exilpremier Dr. Lobsang Sangay und den gewählten Abgeordneten des tibetischen Exilparlaments. ICT-Geschäftsführer Kai Müller: „Die Wahlen im Exil sind nach einem lebhaften und intensiven Wahlkampf mit großem organisatorischen Aufwand durchgeführt worden. Der Wille der Tibeter im Exil, ihre Institutionen demokratisch zu bestimmen, verdient uneingeschränkte Anerkennung.“ Die Wahlen der Tibeter im Exil stehen damit im starken Kontrast zur Lage in Tibet und der Volksrepublik China insgesamt, wo eine demokratische Willensbildung ausgeschlossen ist, so Müller weiter.
Die Wahlen hatten am 20. März 2011 in tibetischen Exilgemeinschaften in Indien, den USA, in Kanada, in der Schweiz, in Frankreich, Belgien, Deutschland, Österreich, Polen, Japan, Russland, Italien, Taiwan und in Australien stattgefunden. Die International Campaign for Tibet zeigt sich besorgt über das Verbot der Wahlen durch die nepalesische Regierung, infolge dessen Tausende Tibeter in Nepal von der demokratischen Willensbildung im Exil ausgeschlossen wurden.
Lobsang Sangay wird voraussichtlich im August 2011 in sein Amt als Vorsitzender des Kashag, des tibetischen Kabinetts, eingeführt. Seine politischen Aufgaben werden wesentlich davon abhängen, wie das tibetische Parlament im Exil und der Dalai Lama über die künftige politische Rolle des Dalai Lama übereinkommen werden. Der Dalai Lama hatte am 10. März 2011 erklärt, seine politischen Befugnisse gemäß der Verfassung der Tibeter im Exil abgeben zu wollen. Entscheidungen hierüber werden im Juni 2011 erwartet.
Kontakt:
Kai Müller
Geschäftsführer / Executive Director
International Campaign for Tibet Deutschland e.V.
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Germany
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Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit mehr als 20 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel und Berlin sowie Rechercheteams in Dharamsala, Indien, und Kathmandu, Nepal.
Der Tod Phuntsogs führte anschließend zu einer großen Demonstration, an der sich mehrere Hundert Mönche und weitere Tibeter beteiligten, wie dieselben Quellen berichten. Diesen Protestzug habe die Polizei gewaltsam gestoppt und dabei eine unbekannte Anzahl von Mönchen verhaftet sowie protestierende Tibeter geschlagen. Der Leichnam Phuntsogs wurde unterdessen ins Kloster Kirti zurückgebracht. Wie ein tibetischer Mönch im nordindischen Dharamsala sagte, seien die Mönche in Kirti „eher bereit zu sterben, als Phuntsogs Leiche den chinesischen Behörden zu übergeben“. Inzwischen soll das Kloster von chinesischem Militär umstellt sein, offenbar seien auch einige Telefonverbindungen unterbrochen worden.
Die Selbstverbrennung Phuntsogs ist bereits die zweite im Kloster Kirti seit dem Frühjahr 2008. Im Februar 2009 hatte sich der Mönch Tapey ebenfalls in Brand gesetzt, nachdem eine Gebetszeremonie innerhalb des Klosters von den chinesischen Behörden untersagt worden war. Tapey überlebte, wurde allerdings anschließend inhaftiert. Wo er derzeit festgehalten wird, ist unbekannt. Nach Einschätzung der International Campaign for Tibet (ICT) ist der aktuelle Vorfall in hohem Maße erschütternd. Phuntsogs Selbstverbrennung zeige auf drastische Art die Verzweiflung der Tibeter über die kompromisslose Linie Pekings in ihrer Heimat.
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