Berlin, 5. Juni 2014. Der tibetische Filmemacher Dhondup Wangchen wurde heute nach einer sechsjährigen Haftstrafe aus dem Gefängnis entlassen. Wangchen war im März 2008 festgenommen worden, weil er in einem Dokumentarfilm zahlreiche Tibeter hatte zu Wort kommen lassen, die sich kritisch über die Situation in ihrem Heimatland äußerten. Der etwa 25-minütige Film „Leaving Fear Behind“ wurde 2008 außer Landes geschafft und im Ausland veröffentlicht. Im Dezember 2009 wurde Wangchen in einem offensichtlich unfairen Verfahren wegen „Anstiftung zu Separatismus“ zu einer sechsjährigen Haftstrafe verurteilt.
Wangchens Inhaftierung sorgte international für große Aufmerksamkeit. So erhielt er 2012 vom renommierten „Committee to Protect Journalists“ den International Press Freedom Award. Die International Campaign for Tibet und zahlreiche andere Organisationen betrachteten Dhondup Wangchen als gewaltlosen politischen Gefangenen und setzten sich für seine Freilassung ein.
Kai Müller, Geschäftsführer der International Campaign for Tibet: „Wir sind erleichtert, dass Dhondup Wangchen aus der Haft entlassen wurde. Seine Inhaftierung war ein grober Verstoß gegen fundamentale Menschenrechtsprinzipien, da Wangchen nichts anderes getan hat als seiner Meinung friedlich Ausdruck zu verleihen. Wir fordern die chinesische Regierung unmissverständlich dazu auf, insbesondere das Recht auf freie Meinungsäußerung zu respektieren und die Verfolgung Andersdenkender in Tibet einzustellen.“
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Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit mehr als 20 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel, London und Berlin sowie ein Rechercheteam in Dharamsala, Indien.
Der Tod Phuntsogs führte anschließend zu einer großen Demonstration, an der sich mehrere Hundert Mönche und weitere Tibeter beteiligten, wie dieselben Quellen berichten. Diesen Protestzug habe die Polizei gewaltsam gestoppt und dabei eine unbekannte Anzahl von Mönchen verhaftet sowie protestierende Tibeter geschlagen. Der Leichnam Phuntsogs wurde unterdessen ins Kloster Kirti zurückgebracht. Wie ein tibetischer Mönch im nordindischen Dharamsala sagte, seien die Mönche in Kirti „eher bereit zu sterben, als Phuntsogs Leiche den chinesischen Behörden zu übergeben“. Inzwischen soll das Kloster von chinesischem Militär umstellt sein, offenbar seien auch einige Telefonverbindungen unterbrochen worden.
Die Selbstverbrennung Phuntsogs ist bereits die zweite im Kloster Kirti seit dem Frühjahr 2008. Im Februar 2009 hatte sich der Mönch Tapey ebenfalls in Brand gesetzt, nachdem eine Gebetszeremonie innerhalb des Klosters von den chinesischen Behörden untersagt worden war. Tapey überlebte, wurde allerdings anschließend inhaftiert. Wo er derzeit festgehalten wird, ist unbekannt. Nach Einschätzung der International Campaign for Tibet (ICT) ist der aktuelle Vorfall in hohem Maße erschütternd. Phuntsogs Selbstverbrennung zeige auf drastische Art die Verzweiflung der Tibeter über die kompromisslose Linie Pekings in ihrer Heimat.
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