Pressemitteilung: Tibet: Zwei junge Tibeter nach Einzel-Protesten verhaftet
Berlin, 30. April 2014. Zwei junge Tibeter wurden nach Einzel-Protestaktionen gegen die chinesische Politik in Tibet von den Behörden verhaftet. Weder über ihren gegenwärtigen Aufenthaltsort noch über ihren Gesundheitszustand sind nähere Informationen bekannt. Wie Mönche des Klosters Kirti im nordindischen Dharamsala berichteten, soll der 19-jährige Losang Tenpa am 26. April mit einer um den Kopf gewickelten, selbst angefertigten Tibet-Fahne und einem Foto des Dalai Lama über die Hauptstraße des osttibetischen Ngaba (chin.: Aba) gelaufen sein, die in der Vergangenheit Schauplatz zahlreicher Selbstverbrennungen war. Der Mönch des örtlichen Klosters Kirti soll dabei in lauten Rufen seinen Protest gegen die chinesische Tibet-Politik geäußert haben, bevor er kurz darauf von der Polizei verhaftet wurde. Wie eine weitere tibetische Quelle „Radio Free Asia” berichtete, soll Losang Tenpa außerdem die Rückkehr des Dalai Lama nach Tibet verlangt haben. Er sei von den Polizisten bei der Verhaftungsaktion geschlagen worden (siehe: http://www.rfa.org/english/news/tibet/protest-04272014171824.html). Losang Tenpa sei bereits in jungen Jahren in das Kloster Kirti eingetreten, so die Mönche in Dharamsala. Ngaba gehört verwaltungsmäßig zur chinesischen Provinz Sichuan. Die Stadt wird von den chinesischen Sicherheitskräften scharf kontrolliert. Hunderte Angehörige der paramilitärischen Bewaffneten Volkspolizei sowie weiterer Spezialeinheiten sind in Ngaba stationiert und versuchen, jeden Protest bereits im Keim zu ersticken. Überwachungskameras sind allgegenwärtig, die Atmosphäre ist sehr angespannt.
Bereits am 8. April hatte ein ähnlicher Protest im weiter westlich gelegenen Ort Manikengo im Landkreis Derge (chin.: Dege) stattgefunden, der ebenfalls zu Sichuan zählt. Ein namentlich nicht bekannter junger Tibeter war durch Manikengo gelaufen und hatte dabei Flugblätter in die Luft geworfen und Slogans gerufen. Von dieser Aktion kursiert ein Video in den tibetischen sozialen Netzwerken, auf dem unterstützende Rufe der lokalen Bevölkerung zu hören sind. Auch dieser Einzelprotest endete mit einer Verhaftung, auch in diesem Fall gibt es keine Informationen hinsichtlich des Gesundheitszustands oder des gegenwärtigen Aufenthaltsorts des Protestierers. Der tibetische Dienst von „Voice of America“ zitierte eine Quelle, die die Ansicht vertrat, der junge Mann habe aus Kyegudo (chin.: Yushu) in der Provinz Qinghai gestammt.
Einen englischsprachigen ICT-Bericht können Sie hier herunterladen: https://savetibet.de/fileadmin/user_upload/content/berichte/Aktuelle_Berichte/ICT_Bericht_29042014.pdf.

Kontakt:
Kai Müller
Geschäftsführer
International Campaign for Tibet Deutschland e.V.
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Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit mehr als 20 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel, London und Berlin sowie ein Rechercheteam in Dharamsala, Indien.

Berlin, 16. März 2011. Der 21 Jahre alte tibetische Mönch Phuntsog aus dem Kloster Kirti in Ngaba (chin.: Aba) in der chinesischen Provinz Sichuan hat sich heute Morgen öffentlich angezündet und ist anschließend seinen Verletzungen erlegen. Augenzeugen in Kontakt mit tibetischen Exil-Quellen zufolge soll die Polizei die Flammen gelöscht und auf Phuntsog eingeschlagen haben. Kurz danach sei der Mönch gestorben. Die Selbstverbrennung Phuntsogs fiel zusammen mit dem dritten Jahrestag der blutigen Niederschlagung des friedlichen Protests im Kloster Kirti im Jahre 2008. Dabei waren mindestens zehn Tibeter von chinesischen Sicherheitskräften erschossen worden.

Der Tod Phuntsogs führte anschließend zu einer großen Demonstration, an der sich mehrere Hundert Mönche und weitere Tibeter beteiligten, wie dieselben Quellen berichten. Diesen Protestzug habe die Polizei gewaltsam gestoppt und dabei eine unbekannte Anzahl von Mönchen verhaftet sowie protestierende Tibeter geschlagen. Der Leichnam Phuntsogs wurde unterdessen ins Kloster Kirti zurückgebracht. Wie ein tibetischer Mönch im nordindischen Dharamsala sagte, seien die Mönche in Kirti „eher bereit zu sterben, als Phuntsogs Leiche den chinesischen Behörden zu übergeben“. Inzwischen soll das Kloster von chinesischem Militär umstellt sein, offenbar seien auch einige Telefonverbindungen unterbrochen worden.

Die Selbstverbrennung Phuntsogs ist bereits die zweite im Kloster Kirti seit dem Frühjahr 2008. Im Februar 2009 hatte sich der Mönch Tapey ebenfalls in Brand gesetzt, nachdem eine Gebetszeremonie innerhalb des Klosters von den chinesischen Behörden untersagt worden war. Tapey überlebte, wurde allerdings anschließend inhaftiert. Wo er derzeit festgehalten wird, ist unbekannt. Nach Einschätzung der International Campaign for Tibet (ICT) ist der aktuelle Vorfall in hohem Maße erschütternd. Phuntsogs Selbstverbrennung zeige auf drastische Art die Verzweiflung der Tibeter über die kompromisslose Linie Pekings in ihrer Heimat.

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