Berlin, 26. September 2018. Im osttibetischen Ngaba (chin.: Aba) sind drei Mönche nach individuellen Protestaktionen von der chinesischen Polizei festgenommen worden und befinden sich nun in Haft. Offenbar handelte es sich um Mönche des ebenfalls in Ngaba gelegenen bedeutenden Klosters Kirti. In Ngaba hatte die Welle von Selbstverbrennungen aus Protest gegen die chinesische Herrschaft in Tibet im Jahr 2009 ihren Ausgang genommen. Nach Informationen aus dem im indischen Exil gegründeten Schwesterkloster Kirti sind bislang nur wenige Einzelheiten über die drei Protestaktionen bekannt.

Demnach lief der ungefähr 23 Jahre alte Mönch Dorje Rabten am 5. September durch die Stadt Ngaba und rief dabei „Pro-Tibet Slogans“, wie Kanyag Tsering und Lobsang Yeshe, beide Mönche des Kirti-Klosters im nordindischen Dharamsala, mitteilten. Der aus der Ortschaft Me’uruma stammende Dorje Rabten wurde daraufhin von der Polizei festgenommen. Einen Tag später, am 6. September, folgte eine ähnliche Protestaktion am gleichen Ort. Der 18-jährige Mönch Tenzin Gelek lief ebenfalls durch Ngaba, wobei er laut nach „Freiheit für Tibet“ rief, so die Information aus Dharamsala. Auch Tenzin Gelek wurde rasch von der chinesischen Polizei verhaftet. Allem Anschein nach hatte er vor seinem Einzelprotest noch unter einem Pseudonym zwei Botschaften in sozialen Medien veröffentlicht. Wo Tenzin Gelek festgehalten wird, ist nicht bekannt. Wie Kanyag Tsering und Lobsang Yeshe weiter mitteilten, soll es in Ngaba später noch einen weiteren gleichartigen Einzelprotest gegeben haben, über den jedoch derzeit keine genauen Erkenntnisse vorliegen.

Bereits in den Jahren 2014 bis 2015 war es in der Region Ngaba zu einer Serie von Einzelprotesten gekommen. Die International Campaign for Tibet (ICT) hat zwischen Juli und Dezember 2015 allein dort 14 individuelle Protestaktionen dokumentiert. Von den damals verhafteten Protestierern sind mittlerweile einige wieder aus dem Gefängnis entlassen worden. Kanyag Tsering und Lobsang Yeshe zufolge wurden sie jedoch in mehreren Fällen nach ihrer Freilassung von den lokalen Polizeibehörden erneut festgenommen und bis zu einer Woche lang festgehalten. Sie bräuchten „Umerziehung“, habe man zu ihnen gesagt. Generell ist die Lage für ehemalige politische Gefangene in Tibet prekär und gefährlich. Ohne Vorankündigung erhalten sie Vorladungen zur Polizei, wo sie eingehend befragt werden. Ohne Genehmigung dürfen sie ihren Landkreis nicht verlassen, Reisepässe bleiben ihnen verwehrt und auch auf dem Arbeitsmarkt haben sie kaum Chancen, eine qualifizierte Stelle zu erhalten. Nicht selten werden auch ihre Familienangehörigen Ziel von Repressionen.

Weitere Informationen können Sie unserem Bericht „Three Tibetan monks in Ngaba hold peaceful protests in a resurgence of solitary demonstrations“entnehmen.

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Kai Müller
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Berlin, 24. Februar 2016. Zwei Wochen vor dem Jahrestag des tibetischen Volksaufstands vom 10. März 1959 haben die chinesischen Behörden die so genannte Autonome Region Tibet (TAR) für Ausländer geschlossen. Wie aus einem

Eintrag auf dem Reiseblog „Tripadvisor“ hervorgeht, sind ausländische Touristen aufgefordert, diesen Teil Tibets spätestens bis morgen (25. Februar 2016) zu verlassen. Die Maßnahme sei bereits im Januar von der Regierung der TAR bekanntgemacht worden. Es wird vermutet, dass die Sperrung bis Ende März aufrechterhalten bleibt. Der Webseite “

exploretibet.com“ zufolge solle die Schließung bereits zum 20. Februar wirksam geworden sein. Die Seite beruft sich auf das offizielle „Tibet Tourism Bureau“ und weist darauf hin, dass es seit den massiven Protesten in Tibet im Frühjahr 2008 üblich geworden sei, Reisen ausländischer Touristen in die Autonome Region Tibet im Monat März zu unterbinden. Für die nord- und osttibetischen Regionen, die verwaltungsmäßig zu den chinesischen Provinzen Qinghai, Gansu, Sichuan und Yunnan gerechnet werden, sind keine derartigen Reiserestriktionen bekannt.

ICT-Geschäftsführer Kai Müller sagte dazu: „Die Meldung von der erneuten Abriegelung Lhasas und anderer tibetischer Regionen auf dem Gebiet der Autonomen Region Tibet kommt leider nicht überraschend. Es hat sich mittlerweile zu einer schlechten Tradition entwickelt, in den Wochen rund um den Jahrestag des tibetischen Volksaufstands möglichst wenig Ausländer in Tibet wissen zu wollen. Ganz offensichtlich wünscht Peking keine ausländischen Augenzeugen vom massiven Sicherheitsaufgebot in Tibet oder im Fall von tibetischen Protesten“, so der ICT-Geschäftsführer.

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