Tibet-Politik

Pressemitteilung: Tibetische Nonne Phuntsog Nyidrol nach 15 Jahren aus Haft entlassen

26. Februar 2004

Berlin – Die International Campaign for Tibet begrüsst die Freilassung von Phuntsog Nyidron, eine der bekanntesten und längsten politischen Gefangenen Tibets, wurde angeblich am Dienstag, 24. Februar 2004 aus dem Drapchi Gefängnis in Lhasa entlassen. Ihre Freilassung war erst für März 2005 vorgesehen.

Die Nachricht von der Freilassung Nyidrols kam am Tag nachdem das US-amerikanische Außenministerium seinen jährlichen Bericht über Menschenrechte veröffentlicht hatte. Dem Bericht zufolge ist China in Tibet „ernster Menschenrechtsverletzungen, einschließlich der Hinrichtung ohne rechtsstaatlichen Prozess, der Folter, willkürlicher Festnahme und Inhaftierung ohne öffentliches Verfahren und langer Haft von Tibetern für die friedliche Äußerung ihrer politischen oder religiösen Meinungen" schuldig.

"Die Reduzierung der Haftstrafe um ein Jahr für Phuntsog Nyidron ist zu begrüßen. Jeder Tag in einem chinesischen Gefängnis ist ein Tag zu viel – sie hat 15 Jahre gelitten. Politisch gesehen ist es jedoch ein Manöver Chinas in letzter Minute, um sich am Vorabend der Menschenrechtskommission noch beliebt zu machen." sagte Dr. Gudrun Henne, Geschäftsführerin der International Campaign for Tibet Deutschland. "Phuntsog Nyidrol wurde unrechtmäßig inhaftiert, ihr wurde ein öffentlicher Prozess verweigert, sie wurde im Gefängnis gefoltert. Diese Freilassung ist offenbar Teil der Bemühung Chinas, politische Gefangene als Verhandlungsobjekte statt als Anlass systematischer Reformen zu verwenden".

Während die US amerikanische Regierung öffentlich darauf angespielt, dass sie bei der Sitzung der UNO-Menschenrechtskommission im März eine Resolution gegen China vorlegen könnte, verhält sich die Europäische Union still.

„Wir fordern die deutsche Regierung auf, sich in der EU für eine Verurteilung Chinas durch die Menschenrechtskommission einzusetzen, und die Europäische Union, endlich mit dem Versteckspielen aufzuhören und sich klar gegen Chinas Menschenrechtsverletzungen zu positionieren", schloss Dr. Henne.

1989 wurde Phuntsog Nyidrol wegen "konterrevolutionärer Verbrechen" verurteilt, als sie mit fünf anderen Nonnen friedlich gegen die chinesische Besatzung Tibets protestiert hatte. Anlass ihrer Demonstration war die Verleihung des Nobel Friedenspreis an den Dalai Lama Sie wurde zur neun Jahren Haft verurteilt. Ihre Haftzeit wurde um nochmals acht Jahre verlängert, nachdem sie im Gefängnis mit dreizehn anderen Nonnen Lieder aufgenommen hatte, die dem Dalai Lama und Tibet gewidmet waren. Die Haftstrafe wurde jetzt um ein Jahr reduziert, weil sie ‚Anzeichen von Reue’ gezeigt hätte.

Laut dem Tibet Information Network gibt es – nach den derzeit verfügbaren Informationen – ungefähr 150 verurteilte politischen Gefangene in Tibet, davon 75 Prozent Mönche und Nonnen. Es gibt keine zuverlässigen Zahlen der Tibeter, die durch die chinesische Regierung für Monate oder Jahre aufgrund politischer Anklagen inhaftiert sind, da viele nie offiziell verurteilt wurden.

zurück zur Übersicht

ANMELDUNG NEWSLETTER

Bleiben Sie über Tibet und
die Arbeit der ICT informiert!

ANMELDUNG NEWSLETTER

Bleiben Sie über Tibet und
die Arbeit der ICT informiert!

JETZT SPENDEN

Spendenkonto
IBAN: DE24370205000003210400
BIC: BFSWDE33XXX

 

MITGLIED / UNTERZEICHNER /
MITGLIED IM TRÄGERVEREIN

  

 

JETZT FOLGEN

   

JETZT SPENDEN

Spendenkonto
IBAN: DE24370205000003210400
BIC: BFSWDE33XXX

 

MITGLIED / UNTERZEICHNER /
MITGLIED IM TRÄGERVEREIN

  

 

 

JETZT FOLGEN