Tibet-Politik
Zehn Jahre nach Kontroverse um Pantschen Lama: Freilassung gefordert
Quelle: dpa
25. April 2005
Peking (dpa) – Zehn Jahre nach dem Streit um die Wiedergeburt des zweithöchsten Religionsführers der Tibeter haben Menschenrechtler die Freilassung des damals vom Dalai Lama als Pantschen Lama auserwählten Kindes gefordert. Der Aufenthaltsort von Gedhun Choekyi Nyima ist nicht bekannt. Aus Anlass seines 16. Geburtstages am Montag forderte die Internationale Kampagne für Tibet (ICT) in einer Mitteilung, dem Jungen müsse erlaubt werden, frei zu leben. «Sein Verschwinden spiegelt die chinesischen Bemühungen wider, die nationale Identität der Tibeter zu unterdrücken und die Zukunft Tibets zu kontrollieren.» Chinas Behörden hatten nur erklärt, der Junge und seine Eltern seien in Sicherheit gebracht worden und lebten heute ein normales Leben.
Gedhun Choekyi Nyima war im Alter von sechs Jahren von der Klosterkommission zur Suche der Wiedergeburt des 1989 gestorbenen Pantschen Lama auserwählt worden. Mitglieder des Gremiums hatten den im indischen Exil lebenden Dalai Lama als geistliches Oberhaupt der Tibeter heimlich um Bestätigung gebeten. Ehe die kommunistische Führung in Peking die Entscheidung bekannt geben konnte, verkündete der Dalai Lama im Mai 1995 die Wahl von Gedhun Choekyi Nyima und demonstrierte damit seine Autorität über die tief gläubigen Tibeter. Verärgert erkannte Peking den Jungen nicht mehr an und rollte die Suche wegen angeblicher Verfahrensmängel neu auf. Im Dezember 1995 wurde auf Druck Pekings ein anderer Junge, Gyaltsen Norbu, zum 11. Pantschen Lama gekürt. Der 15-Jährige wird seither auf seine Aufgabe vorbereitet, findet unter den Tibetern aber wenig Anerkennung.
Quelle: dpa
25. April 2005
Peking (dpa) – Zehn Jahre nach dem Streit um die Wiedergeburt des zweithöchsten Religionsführers der Tibeter haben Menschenrechtler die Freilassung des damals vom Dalai Lama als Pantschen Lama auserwählten Kindes gefordert. Der Aufenthaltsort von Gedhun Choekyi Nyima ist nicht bekannt. Aus Anlass seines 16. Geburtstages am Montag forderte die Internationale Kampagne für Tibet (ICT) in einer Mitteilung, dem Jungen müsse erlaubt werden, frei zu leben. «Sein Verschwinden spiegelt die chinesischen Bemühungen wider, die nationale Identität der Tibeter zu unterdrücken und die Zukunft Tibets zu kontrollieren.» Chinas Behörden hatten nur erklärt, der Junge und seine Eltern seien in Sicherheit gebracht worden und lebten heute ein normales Leben.
Gedhun Choekyi Nyima war im Alter von sechs Jahren von der Klosterkommission zur Suche der Wiedergeburt des 1989 gestorbenen Pantschen Lama auserwählt worden. Mitglieder des Gremiums hatten den im indischen Exil lebenden Dalai Lama als geistliches Oberhaupt der Tibeter heimlich um Bestätigung gebeten. Ehe die kommunistische Führung in Peking die Entscheidung bekannt geben konnte, verkündete der Dalai Lama im Mai 1995 die Wahl von Gedhun Choekyi Nyima und demonstrierte damit seine Autorität über die tief gläubigen Tibeter. Verärgert erkannte Peking den Jungen nicht mehr an und rollte die Suche wegen angeblicher Verfahrensmängel neu auf. Im Dezember 1995 wurde auf Druck Pekings ein anderer Junge, Gyaltsen Norbu, zum 11. Pantschen Lama gekürt. Der 15-Jährige wird seither auf seine Aufgabe vorbereitet, findet unter den Tibetern aber wenig Anerkennung.
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