Tibet-Politik
China entläßt drei politische Gefangene nach Ablauf ihrer Haftstrafe
Quelle: Gu-Chu-Sum, Dharamsala, Indien
25. März 2005
Wie aus zuverlässigen Quellen verlautet, wurde Jamphel Jangchup, der zu 19 Jahren Gefängnis verurteilt worden war, im März 2005 nach Vollendung seiner Haftstrafe entlassen. Jamphel Jangchub war einer der 21 Mönche aus dem Kloster Drepung, die am 27. September 1987 die erste größere friedliche Demonstration für die Unabhängigkeit Tibets in Lhasa anführten.
Auch an den weiteren Demonstrationen von 1988 und 1989 nahm er teil. Im März 1989 wurde er zum zweiten Mal verhaftet, diesmal wegen des Druckens “reaktionärer Literatur”. Am 11. November 1989 verurteilte das Mittlere Volksgericht von Lhasa ihn zu 19 Jahren Gefängnis, die Strafe wurde später um drei Jahre verkürzt.
Anu und Lobsang Namgyal, die eine vierjährige Haftstrafe in Drapchi verbüßten, wurden am 21., bzw. am 22. März 2005 entlassen. Berichten zufolge wurden Anu und Lobsang Namgyal im Juni 2001 wegen des Besitzes und der Verteilung von “separatistischen Flugblättern” in Lhasa verhaftet. Anu war 13 Jahre alt, als sie in Lhasa auf ihrem Weg zur Schule von einem chinesischen Militärfahrzeug angefahren wurde. Ihr rechtes Bein mußte amputiert werden, und seitdem bewegt sie sich mit Hilfe einer Holzkrücke. Trotz ihrer Behinderung setzte sie sich immer aktiv für die Sache Tibets ein, weshalb sie den Behörden auffiel und bespitzelt wurde. Lobsang Namgyal stammt von der Klosterschule in Nechung. Wegen seiner Beteiligung an den friedlichen Protesten 1987, 1988 und 1989 wurde er der Schule verwiesen. Im Juni 2001 wurde er zusammen mit Anu verhaftet.
Die Gu Chu Sum Bewegung (Vereinigung der ehemaligen politischen Häftlinge in Tibet) begrüßt ihre Freilassung und beglückwünscht sie zu ihrer neu gefundenen Freiheit. Sie ist jedoch weiterhin tief besorgt, daß die chinesische Regierung nicht aufhört, Tibeter, die ihren Glauben und ihre Überzeugungen auf friedliche Weise zum Ausdruck bringen, völkerrechtswidrig festzunehmen und in Haft zu halten. Einer weiteren Information aus zuverlässiger Quelle zufolge wurde die Haftstrafe des Gefangenen Jigme Gyatso von 15 auf 17 Jahre verlängert. Er wurde am 30. März 1996 unter der Beschuldigung angeblicher “politischer Aktivitäten” verhaftet.
Übersetzung: Adelheid Dönges, Angelika Mensching
Quelle: Gu-Chu-Sum, Dharamsala, Indien
25. März 2005
Wie aus zuverlässigen Quellen verlautet, wurde Jamphel Jangchup, der zu 19 Jahren Gefängnis verurteilt worden war, im März 2005 nach Vollendung seiner Haftstrafe entlassen. Jamphel Jangchub war einer der 21 Mönche aus dem Kloster Drepung, die am 27. September 1987 die erste größere friedliche Demonstration für die Unabhängigkeit Tibets in Lhasa anführten.
Auch an den weiteren Demonstrationen von 1988 und 1989 nahm er teil. Im März 1989 wurde er zum zweiten Mal verhaftet, diesmal wegen des Druckens “reaktionärer Literatur”. Am 11. November 1989 verurteilte das Mittlere Volksgericht von Lhasa ihn zu 19 Jahren Gefängnis, die Strafe wurde später um drei Jahre verkürzt.
Anu und Lobsang Namgyal, die eine vierjährige Haftstrafe in Drapchi verbüßten, wurden am 21., bzw. am 22. März 2005 entlassen. Berichten zufolge wurden Anu und Lobsang Namgyal im Juni 2001 wegen des Besitzes und der Verteilung von “separatistischen Flugblättern” in Lhasa verhaftet. Anu war 13 Jahre alt, als sie in Lhasa auf ihrem Weg zur Schule von einem chinesischen Militärfahrzeug angefahren wurde. Ihr rechtes Bein mußte amputiert werden, und seitdem bewegt sie sich mit Hilfe einer Holzkrücke. Trotz ihrer Behinderung setzte sie sich immer aktiv für die Sache Tibets ein, weshalb sie den Behörden auffiel und bespitzelt wurde. Lobsang Namgyal stammt von der Klosterschule in Nechung. Wegen seiner Beteiligung an den friedlichen Protesten 1987, 1988 und 1989 wurde er der Schule verwiesen. Im Juni 2001 wurde er zusammen mit Anu verhaftet.
Die Gu Chu Sum Bewegung (Vereinigung der ehemaligen politischen Häftlinge in Tibet) begrüßt ihre Freilassung und beglückwünscht sie zu ihrer neu gefundenen Freiheit. Sie ist jedoch weiterhin tief besorgt, daß die chinesische Regierung nicht aufhört, Tibeter, die ihren Glauben und ihre Überzeugungen auf friedliche Weise zum Ausdruck bringen, völkerrechtswidrig festzunehmen und in Haft zu halten. Einer weiteren Information aus zuverlässiger Quelle zufolge wurde die Haftstrafe des Gefangenen Jigme Gyatso von 15 auf 17 Jahre verlängert. Er wurde am 30. März 1996 unter der Beschuldigung angeblicher “politischer Aktivitäten” verhaftet.
Übersetzung: Adelheid Dönges, Angelika Mensching
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