Tibet Politik
Stellungnahme des Kashag zum Jahrestag der Nobelpreisverleihung an S.H. den Dalai Lama und den Internationalen Tag der Menschenrechte
22. Dezember 2004
Anlässlich des 15. Jahrestags der Nobelpreisverleihung an Seine Heiligkeit den Dalai Lama und anlässlich des Internationalen Tags der Menschenrechte, möchte der Kashag heute – im Namen aller Tibeter innerhalb und außerhalb Tibets – seiner tiefen Verehrung gegenüber Seiner Heiligkeit dem Dalai Lama Ausdruck verleihen und ihm die besten Wünsche senden. Der Kashag sendet seine Grüße auch an alle Tibeter in Tibet und im Exil.
Seine Heiligkeit der Dalai Lama hat nicht nur die Menschheit dieses Universums auf einen Pfad der Gewaltlosigkeit und des Friedens geleitet, er hat auch den Charakter der tibetischen Freiheitsbewegung in eine vollkommen gewaltlose Bewegung verwandelt. In Anerkennung dieses enormen Dienstes an die Menschheit wurde Seiner Heiligkeit der Friedensnobelpreis verliehen. Überall auf der Welt gibt es unzählige Intellektuelle, die in tiefem Glauben den Weisungen Seiner Heiligkeit folgen, und ihn freudig verehren. Gleichsam liegt es in der moralischen Verantwortung der Tibeter innerhalb und außerhalb Tibets, den Weisungen Seiner Heiligkeit des Dalai Lama zu folgen, indem sie jede mögliche Anstrengung unternehmen, um Mitgefühl und Gewaltlosigkeit zu praktizieren.
Blickt man zurück auf die über fünfzigjährige Geschichte seit Verabschiedung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte durch die Vereinten Nationen, so waren die meisten internationalen Organisationen, Nationalitäten und Länder entweder nicht in der Lage, die Menschenrechte zu respektieren, oder sie versagten bei dieser Aufgabe. Dies resultierte nicht nur in zahlreichen bedauerlichen Vorfällen, sondern führte auch dazu, dass das tibetische Volk beispiellose Unterdrückung und Menschenrechtsverletzungen erleiden musste, die jenseits des menschlichen Vorstellungsvermögens liegen. Infolgedessen starb fast ein Viertel der tibetischen Bevölkerung. Die Überlebenden mussten unmenschliche Folter und Misshandlungen über sich ergehen lassen.
Kurz gesagt fanden in Tibet Massenermordungen und eine Vernichtung der Kultur statt. Während überall auf der Welt zahlreiche friedens- und freiheitsliebende Menschen zutiefst besorgt waren und uns unterstützten, verfolgten die meisten Organisationen, Länder und auch die Vereinten Nationen lediglich ihre eigenen ökonomischen und politischen Interessen. Sie schauten der Not des tibetischen Volkes trotz ihres Anspruchs, Menschenrechte, persönliche Freiheiten und die Demokratie zu schützen, stumm zu. Dies ist ein Moment, um dieser Erfahrungen zu gedenken.
Die Geschichte der Gewalt und der Massenermordungen, welche die Erde in der letzten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts geplagt haben, hat bewiesen, dass Menschenrechte nicht durch reines Erwägen und Bestreben geschützt werden können, solange es den Menschen nicht gelingt, ihre persönliche Verantwortung gegenüber der Menschlichkeit zu erkennen und wahrzunehmen. Werden persönliche Rechte verletzt und kann man sich nicht auf die Kräfte der inneren Stärke, Moral und Gewaltlosigkeit verlassen, so kann, wie wir alle wissen, auch das lauteste Wehklagen vor einem Land, einer Nationalität oder einer berühmten Organisation die Menschenrechte nicht wiederherstellen oder schützen.
Mit Buddhas Worten: "Jeder ist der Beschützer seiner selbst. Wer sonst könnte uns schützen."
Um aus unseren Erfahrungen der Vergangenheit zu lernen, ruft der Kashag anlässlich des Internationalen Tags der Menschenrechte alle Tibeter, besonders die gebildeten Jugendlichen, auf, die Quintessenz der einzigartigen Belehrungen Seiner Heiligkeit des XIV. Dalai Lama über universelle Verantwortung zu erkennen. Diese Verantwortung muss tagtäglich aus eigenem Willen getragen werden. Wir drängen außerdem darauf, die Menschenrechte einzelner Tibeter und des gesamten tibetischen Volkes wiederherzustellen und mit den Kräften der inneren Stärke, Moral und Gewaltlosigkeit zu schützen.
Angesichts der heutigen globalisierten Welt, in der Politik und Gesellschaft von ihren negativen Kräften versklavt werden, liegt der kritische Punkt darin, dass die Tibeter wissen oder spüren sollten, dass die Zukunft des tibetischen Volkes nicht von der Unterstützung anderer abhängt, sondern davon, wie sie ihre eigenen Pflichten erfüllen. Wenn das tibetische Volk entsprechend tief über diese Angelegenheit nachdenkt und gleichzeitig seine Verantwortung gegenüber der Menschlichkeit mit Entschlossenheit wahrnimmt, so kann dem heutigen Tag angemessen gedacht werden.
Kürzlich, nach der Stellungnahme des Kashag an das Volk am 2. September, besuchte die tibetische Delegation unter der Leitung der Vertreter Seiner Heiligkeit des Dalai Lama China zum dritten Mal und bereisten auch einige tibetische Gegenden, darunter die Autonome Präfektur Karze. Sie führten auch ausgiebige Diskussionen über viele Angelegenheiten mit den betroffenen chinesischen Beamten in Beijing. Die Diskussionen, die während dieses Besuchs geführt wurden, erwiesen sich bei Weitem als die ergiebigsten und werden hilfreich sein, um unsere zukünftige Vorgehensweise zu bestimmen.
Der Entwurf der Richtlinien für die Grundausbildung, den der Kashag nach ausgiebigen Diskussionen und Nachforschungen über die beiden letzten Jahre hinweg erarbeitet hat, wurde in der letzten Sitzung der Versammlung mit nur geringen Änderungen im Text einstimmig angenommen. Dies ist unserer Meinung nach ein wichtiger Schritt in der Geschichte der tibetischen Bildung.
Des Weiteren hat das Bildungsministerium bereits ein Projekt ins Leben gerufen, um neue tibetische Ausdrücke und Fachbegriffe zu prägen, die eine einheitliche standardisierte tibetische Übersetzung für modernes wissenschaftliches Fachvokabular gewährleisten.
Seit vielen Jahren sind wir nicht in der Lage, eine Messung der Arbeitsbelastung und die Postenverteilung für verschiedene Ministerien und Beamte der tibetischen Verwaltung gemäß den verwaltungstechnischen Regeln durchzuführen. Da wir uns im Klaren sind, dass im derzeitigen Aufbau keine revolutionären Veränderungen eingeführt werden können, haben wir einen anderen Weg eingeschlagen, um institutionelle Reformen zu bewirken: Wir haben keine Stellen gekürzt, sondern Arbeit für bestehenden Posten geschaffen. Entsprechend freuen wir uns mitteilen zu können, dass die Schaffung der Stellen für die Mitarbeiter bereits abgeschlossen ist.
Wir haben bereits beschlossen, in Zukunft alle zwei Jahre eine Bewertung der Arbeitsbelastung vorzunehmen und sukzessive die Postenallokation für die Mitarbeiter der tibetischen Zentralverwaltung in Einklang mit den verwaltungstechnischen Regeln zu bringen. Hierfür werden die Mitarbeiter in vier professionelle Disziplinen eingeteilt.
Die Aktionspläne für die Genossenschaften und Landwirtschaft in den tibetischen Siedlungen wurde inzwischen von den Genossenschaftsentwicklungs- und Landwirtschaftsabteilungen des Innenministeriums fertig gestellt. Sie befinden sich derzeit in der Implementierungsphase. Unsere Anstrengungen, professionelle Mitarbeiter für die Genossenschaften anzuwerben, zeigen inzwischen ebenfalls Erfolg.
Die eben genannten Maßnahmen stellen einen Teil unserer wichtigen politischen und verwaltenden Tätigkeit der letzten Zeit dar. Wir möchten diese Gelegenheit nutzen, um die Öffentlichkeit darüber zu informieren.
Obwohl das Tibetproblem einer Lösung nahe ist, begegnen wir aus einem Mangel an gemeinschaftlichem Verdienst vielen internen und externen Hindernissen. Um diese Hindernisse abzuwenden und um die Tibeter innerhalb und außerhalb Tibets rasch wiederzuvereinen, müssen wir unsere gemeinschaftlichen Verdienste verbessern. Wie von den Schutzgottheiten und hohen Lamas prophezeit, ist dieses tibetische Holz-Affe Jahr von besonderer Bedeutung für das tibetische Volk. Daher führte die tibetische Öffentlichkeit während dieses Jahres, wie vom Kashag durch wiederholte Appelle angeregt, Gebete und verdienstbringende Aktivitäten durch. Wir haben uns auch dazu entschieden, am 15. Januar 2005 (dem 15. Tag des 12. Monats des tibetischen Holz-Affe Jahres) eine große Gebetszeremonie in Bodh Gaya zu organisieren. Sie wird von Seiner Heiligkeit dem Dalai Lama und Führern aller religiösen Traditionen geleitet werden. In diesem Sinne haben wir Sie bereits alle dazu aufgerufen, persönlich beizutragen. Der Kashag möchte Ihnen allen für Ihre großzügigen Spenden danken und fordert Sie auf, oben am genannten Datum an Ihren jeweiligen Aufenthaltsorten so viele verdienstbringende Aktivitäten wie möglich zu vollbringen.
Wie die Regierungen von Himachal Pradesh und der Indo-Tibetische Freundschaftsverein in Dharamsala haben auch wir ein internationals Himalaja-Festival organisiert. Diese Festlichkeiten fielen auf den Jahrestag der Verleihung des Friedensnobelpreises an Seine Heiligkeit den Dalai Lama. Wir möchten diese Gelegenheit nutzen, um der Regierung und dem Volk von Himachal Pradesh dafür zu danken, dass sie den Tibetern bisher jede erdenkliche Unterstützung und Hilfe haben zukommen lassen.
Ich möchte diese Gelegenheit ergreifen, um die Führung der Volksrepublik China dazu zu drängen, positive Veränderungen in Tibet zu bewirken und alle unschuldigen politischen Gefangenen frei zu lassen – besonders den jungen Panchen Rinpoche und Trulku Tenzin Delek. Ich möchte auch unserer tiefen Wertschätzung und unserem Dank gegenüber der Tibetunterstützungsgruppen auf der ganzen Welt Ausdruck verleihen. Dies gilt auch denjenigen, die Interesse und Unterstützung für die Frage der Menschenrechte zeigen.
Schließlich bete ich für ein langes Leben Seiner Heiligkeit des Dalai Lama und für die Blüte seiner lobenswerten Taten und Dienste. Ich bete auch dafür, dass die Wahrheit in die Angelegenheit Tibets bald siegen möge.
Der Kashag
10. Dezember 2004
22. Dezember 2004
Anlässlich des 15. Jahrestags der Nobelpreisverleihung an Seine Heiligkeit den Dalai Lama und anlässlich des Internationalen Tags der Menschenrechte, möchte der Kashag heute – im Namen aller Tibeter innerhalb und außerhalb Tibets – seiner tiefen Verehrung gegenüber Seiner Heiligkeit dem Dalai Lama Ausdruck verleihen und ihm die besten Wünsche senden. Der Kashag sendet seine Grüße auch an alle Tibeter in Tibet und im Exil.
Seine Heiligkeit der Dalai Lama hat nicht nur die Menschheit dieses Universums auf einen Pfad der Gewaltlosigkeit und des Friedens geleitet, er hat auch den Charakter der tibetischen Freiheitsbewegung in eine vollkommen gewaltlose Bewegung verwandelt. In Anerkennung dieses enormen Dienstes an die Menschheit wurde Seiner Heiligkeit der Friedensnobelpreis verliehen. Überall auf der Welt gibt es unzählige Intellektuelle, die in tiefem Glauben den Weisungen Seiner Heiligkeit folgen, und ihn freudig verehren. Gleichsam liegt es in der moralischen Verantwortung der Tibeter innerhalb und außerhalb Tibets, den Weisungen Seiner Heiligkeit des Dalai Lama zu folgen, indem sie jede mögliche Anstrengung unternehmen, um Mitgefühl und Gewaltlosigkeit zu praktizieren.
Blickt man zurück auf die über fünfzigjährige Geschichte seit Verabschiedung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte durch die Vereinten Nationen, so waren die meisten internationalen Organisationen, Nationalitäten und Länder entweder nicht in der Lage, die Menschenrechte zu respektieren, oder sie versagten bei dieser Aufgabe. Dies resultierte nicht nur in zahlreichen bedauerlichen Vorfällen, sondern führte auch dazu, dass das tibetische Volk beispiellose Unterdrückung und Menschenrechtsverletzungen erleiden musste, die jenseits des menschlichen Vorstellungsvermögens liegen. Infolgedessen starb fast ein Viertel der tibetischen Bevölkerung. Die Überlebenden mussten unmenschliche Folter und Misshandlungen über sich ergehen lassen.
Kurz gesagt fanden in Tibet Massenermordungen und eine Vernichtung der Kultur statt. Während überall auf der Welt zahlreiche friedens- und freiheitsliebende Menschen zutiefst besorgt waren und uns unterstützten, verfolgten die meisten Organisationen, Länder und auch die Vereinten Nationen lediglich ihre eigenen ökonomischen und politischen Interessen. Sie schauten der Not des tibetischen Volkes trotz ihres Anspruchs, Menschenrechte, persönliche Freiheiten und die Demokratie zu schützen, stumm zu. Dies ist ein Moment, um dieser Erfahrungen zu gedenken.
Die Geschichte der Gewalt und der Massenermordungen, welche die Erde in der letzten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts geplagt haben, hat bewiesen, dass Menschenrechte nicht durch reines Erwägen und Bestreben geschützt werden können, solange es den Menschen nicht gelingt, ihre persönliche Verantwortung gegenüber der Menschlichkeit zu erkennen und wahrzunehmen. Werden persönliche Rechte verletzt und kann man sich nicht auf die Kräfte der inneren Stärke, Moral und Gewaltlosigkeit verlassen, so kann, wie wir alle wissen, auch das lauteste Wehklagen vor einem Land, einer Nationalität oder einer berühmten Organisation die Menschenrechte nicht wiederherstellen oder schützen.
Mit Buddhas Worten: "Jeder ist der Beschützer seiner selbst. Wer sonst könnte uns schützen."
Um aus unseren Erfahrungen der Vergangenheit zu lernen, ruft der Kashag anlässlich des Internationalen Tags der Menschenrechte alle Tibeter, besonders die gebildeten Jugendlichen, auf, die Quintessenz der einzigartigen Belehrungen Seiner Heiligkeit des XIV. Dalai Lama über universelle Verantwortung zu erkennen. Diese Verantwortung muss tagtäglich aus eigenem Willen getragen werden. Wir drängen außerdem darauf, die Menschenrechte einzelner Tibeter und des gesamten tibetischen Volkes wiederherzustellen und mit den Kräften der inneren Stärke, Moral und Gewaltlosigkeit zu schützen.
Angesichts der heutigen globalisierten Welt, in der Politik und Gesellschaft von ihren negativen Kräften versklavt werden, liegt der kritische Punkt darin, dass die Tibeter wissen oder spüren sollten, dass die Zukunft des tibetischen Volkes nicht von der Unterstützung anderer abhängt, sondern davon, wie sie ihre eigenen Pflichten erfüllen. Wenn das tibetische Volk entsprechend tief über diese Angelegenheit nachdenkt und gleichzeitig seine Verantwortung gegenüber der Menschlichkeit mit Entschlossenheit wahrnimmt, so kann dem heutigen Tag angemessen gedacht werden.
Kürzlich, nach der Stellungnahme des Kashag an das Volk am 2. September, besuchte die tibetische Delegation unter der Leitung der Vertreter Seiner Heiligkeit des Dalai Lama China zum dritten Mal und bereisten auch einige tibetische Gegenden, darunter die Autonome Präfektur Karze. Sie führten auch ausgiebige Diskussionen über viele Angelegenheiten mit den betroffenen chinesischen Beamten in Beijing. Die Diskussionen, die während dieses Besuchs geführt wurden, erwiesen sich bei Weitem als die ergiebigsten und werden hilfreich sein, um unsere zukünftige Vorgehensweise zu bestimmen.
Der Entwurf der Richtlinien für die Grundausbildung, den der Kashag nach ausgiebigen Diskussionen und Nachforschungen über die beiden letzten Jahre hinweg erarbeitet hat, wurde in der letzten Sitzung der Versammlung mit nur geringen Änderungen im Text einstimmig angenommen. Dies ist unserer Meinung nach ein wichtiger Schritt in der Geschichte der tibetischen Bildung.
Des Weiteren hat das Bildungsministerium bereits ein Projekt ins Leben gerufen, um neue tibetische Ausdrücke und Fachbegriffe zu prägen, die eine einheitliche standardisierte tibetische Übersetzung für modernes wissenschaftliches Fachvokabular gewährleisten.
Seit vielen Jahren sind wir nicht in der Lage, eine Messung der Arbeitsbelastung und die Postenverteilung für verschiedene Ministerien und Beamte der tibetischen Verwaltung gemäß den verwaltungstechnischen Regeln durchzuführen. Da wir uns im Klaren sind, dass im derzeitigen Aufbau keine revolutionären Veränderungen eingeführt werden können, haben wir einen anderen Weg eingeschlagen, um institutionelle Reformen zu bewirken: Wir haben keine Stellen gekürzt, sondern Arbeit für bestehenden Posten geschaffen. Entsprechend freuen wir uns mitteilen zu können, dass die Schaffung der Stellen für die Mitarbeiter bereits abgeschlossen ist.
Wir haben bereits beschlossen, in Zukunft alle zwei Jahre eine Bewertung der Arbeitsbelastung vorzunehmen und sukzessive die Postenallokation für die Mitarbeiter der tibetischen Zentralverwaltung in Einklang mit den verwaltungstechnischen Regeln zu bringen. Hierfür werden die Mitarbeiter in vier professionelle Disziplinen eingeteilt.
Die Aktionspläne für die Genossenschaften und Landwirtschaft in den tibetischen Siedlungen wurde inzwischen von den Genossenschaftsentwicklungs- und Landwirtschaftsabteilungen des Innenministeriums fertig gestellt. Sie befinden sich derzeit in der Implementierungsphase. Unsere Anstrengungen, professionelle Mitarbeiter für die Genossenschaften anzuwerben, zeigen inzwischen ebenfalls Erfolg.
Die eben genannten Maßnahmen stellen einen Teil unserer wichtigen politischen und verwaltenden Tätigkeit der letzten Zeit dar. Wir möchten diese Gelegenheit nutzen, um die Öffentlichkeit darüber zu informieren.
Obwohl das Tibetproblem einer Lösung nahe ist, begegnen wir aus einem Mangel an gemeinschaftlichem Verdienst vielen internen und externen Hindernissen. Um diese Hindernisse abzuwenden und um die Tibeter innerhalb und außerhalb Tibets rasch wiederzuvereinen, müssen wir unsere gemeinschaftlichen Verdienste verbessern. Wie von den Schutzgottheiten und hohen Lamas prophezeit, ist dieses tibetische Holz-Affe Jahr von besonderer Bedeutung für das tibetische Volk. Daher führte die tibetische Öffentlichkeit während dieses Jahres, wie vom Kashag durch wiederholte Appelle angeregt, Gebete und verdienstbringende Aktivitäten durch. Wir haben uns auch dazu entschieden, am 15. Januar 2005 (dem 15. Tag des 12. Monats des tibetischen Holz-Affe Jahres) eine große Gebetszeremonie in Bodh Gaya zu organisieren. Sie wird von Seiner Heiligkeit dem Dalai Lama und Führern aller religiösen Traditionen geleitet werden. In diesem Sinne haben wir Sie bereits alle dazu aufgerufen, persönlich beizutragen. Der Kashag möchte Ihnen allen für Ihre großzügigen Spenden danken und fordert Sie auf, oben am genannten Datum an Ihren jeweiligen Aufenthaltsorten so viele verdienstbringende Aktivitäten wie möglich zu vollbringen.
Wie die Regierungen von Himachal Pradesh und der Indo-Tibetische Freundschaftsverein in Dharamsala haben auch wir ein internationals Himalaja-Festival organisiert. Diese Festlichkeiten fielen auf den Jahrestag der Verleihung des Friedensnobelpreises an Seine Heiligkeit den Dalai Lama. Wir möchten diese Gelegenheit nutzen, um der Regierung und dem Volk von Himachal Pradesh dafür zu danken, dass sie den Tibetern bisher jede erdenkliche Unterstützung und Hilfe haben zukommen lassen.
Ich möchte diese Gelegenheit ergreifen, um die Führung der Volksrepublik China dazu zu drängen, positive Veränderungen in Tibet zu bewirken und alle unschuldigen politischen Gefangenen frei zu lassen – besonders den jungen Panchen Rinpoche und Trulku Tenzin Delek. Ich möchte auch unserer tiefen Wertschätzung und unserem Dank gegenüber der Tibetunterstützungsgruppen auf der ganzen Welt Ausdruck verleihen. Dies gilt auch denjenigen, die Interesse und Unterstützung für die Frage der Menschenrechte zeigen.
Schließlich bete ich für ein langes Leben Seiner Heiligkeit des Dalai Lama und für die Blüte seiner lobenswerten Taten und Dienste. Ich bete auch dafür, dass die Wahrheit in die Angelegenheit Tibets bald siegen möge.
Der Kashag
10. Dezember 2004
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