Tibeter widersetzen sich verschärften Sicherheitsmaßnahmen und solidarisieren sich mit inhaftierten tibetischen Lama Tenzin Delek Rinpoche

Washington/Berlin, 21. Dezember. Sicherheitsmaßnahmen in der tibetischen Region Kham, heute Teil der chinesischen Provinz Sichuan, sind in den letzten Wochen massiv verschärft worden. Dutzende von Tibetern sind inhaftiert und misshandelt worden, nachdem sie friedlich für einen zu lebenslanger Haftstrafe verurteilten und angesehenen tibetischen Lama, Tenzin Delek Rinpoche, demonstriert hatten. Die Situation in der Region ist seit den Protesten im März 2008 ohnehin besonders angespannt – nach den neuerlichen Protesten ist in einer Reihe von Städten und Dörfern weiteres Sicherheitspersonal stationiert worden. Die Bewegungsfreiheit in der Region ist nunmehr eingeschränkt. Soldaten sollen gegenüber der Bevölkerung sogar mit der Anwendung von Schusswaffen gedroht haben.

Nach friedlichen Protesten mehrerer hundert Menschen am 5. Dezember 2009 hat eine Gruppe von Lamas an die örtliche Kreisverwaltung appelliert, Zugang zum inhaftierten Tenzin Delek Rinpoche zu gewähren. Sollte diese Bitte nicht gewährt werden, so die Sorge der Lamas, würden die Tibeter in der Gegend „in Protest aufstehen“, heißt es in einer Aussage eines Tibeters im Exil, der in engem Kontakt mit mehreren Tibetern vor Ort steht. Die Behörden sind den Forderungen offenbar entgegengekommen, obwohl unklar ist, ob diese auch umgesetzt werden. Mindestens 20 Tibeter befinden sich weiterhin in Haft und Berichten aus der Region zufolge, seien sie „gnadenlos geschlagen“ worden, so dass viele verletzt und in Krankenhäuser eingeliefert werden mussten.

Die aktuellen Protesten im Dezember 2009 zugunsten von Tenzin Delek Rinpoche sind nicht die ersten ihrer Art. Bereits Ende November war eine Gruppe von Verwandten des Lama nach Peking gereist, um gegenüber der Zentralregierung um die Wiederaufnahme seines Verfahrens zu bitten. Ein Regierungsbeamter hatte bestätigt, dass die Petenten in Peking und Chengdu vorstellig geworden sind, erklärte jedoch, dass „alle überzeugt“ werden konnten, wieder nach Hause reisen und dass „niemand verhaftet“ worden sei. Weiterhin sind in Tibet mehrere Petitionen zugunsten von Tenzin Delek Rinpoche im Umlauf, die offenbar z.T. von mehreren Tausend Personen unterzeichnet worden sind. Darin wird unter anderem die Wiederaufnahme des Verfahrens gegen den hochangesehenen Geistlichen gefordert. Tenzin Delek war im Dezember 2002 zum Tode verurteilt worden. Später war das Urteil nach internationalen Protesten in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt worden.

Der ausführliche ICT-Bericht „Tibetans defy security crackdown to demonstrate in support of imprisoned Tibetan lama” vom 17. Dezember 2009 kann hier eingesehen werden (engl.)

Kontakt:

Kai Müller
Geschäftsführer / Executive Director
International Campaign for Tibet Deutschland e.V.
Schönhauser Allee 163
D-10435 Berlin
Tel.: +49 (0) 30 27879086
Fax: +49 (0) 30 27879087
E-Mail: presse(at)savetibet.de

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