Tibet-Politik
Aktuell: Human Rights Watch: Neue politische Kampagne verschärft Armut im ländlichen Tibet
21. Dezember 2006
Eine Kampagne der chinesischen Regierung fordert von tibetischen Dorfbewohnern, unter strikten öffentlichen Bauvorgaben ihre eigenen Häuser neu zu bauen. Diese Kampagne führt laut eines Berichts der in New York ansässigen Human Rights Watch dazu, dass Dorfbewohner verarmen, anstatt wirtschaftlich davon zu profitieren.
Der Bericht vom 20. Dezember 2006 besagt, dass die Kampagne "Namdrang Rangdrik" im Jahre 2005 als Teil des 11. chinesischen Fünf-Jahresplans ins Leben gerufen wurde. "Den Tibetern wurde von lokalen Beamten erklärt, dass saubere und moderne Häuser nötig seien, um einen guten Eindruck auf die wachsende Zahl von Touristen zu machen und dass die Region so modernisiert würde.“
Weiter heißt es in dem Report: „Die Finanzierungsvereinbarungen über die Renovierungsarbeiten führten auch zur Verarmung der tibetischen Bevölkerung. Die Kosten für ein neues Haus, das den Standards der Regierung entspricht, belaufen sich auf 5-6.000 US-Dollar, aber die Regierung verleiht nur 1.200 US-Dollar an die Haushalte zur Renovierung. Daher mussten beinahe alle Dorfbewohner beträchtliche Darlehen aufnehmen, um die anfallenden Kosten decken zu können. Die ärmsten Haushalte können nicht einmal Darlehen aufnehmen, dennoch gewähren die Vorschriften keine Ausnahme für solche Fälle. Sogar die wohlhabenden Haushalte wurden in die Verschuldung getrieben und diejenigen, die in Zahlungsverzug sind, haben nicht das Recht, in dem Haus zu wohnen, welches sie gebaut haben oder gerade bauen.“
Nach Angaben des Berichtes hatten die betroffenen Tibeter keine Wahl, ob sie an den Maßnahmen teilnehmen wollten oder nicht. Es heißt: "Keiner der Befragten hatte das Recht, die Maßnahmen abzulehnen oder sich zu widersetzen. Andere Tibeter beschrieben Vorfälle, bei denen die Häuser derjenigen, die sich widersetzten oder die an dem Vorhaben aus Geldmangel nicht teilnehmen konnten, von Bulldozern zerstört wurden."
Human Rights Watch fordert China auf, diese Kampagne zu beenden. „Menschen zu zwingen, Geldanleihen aufzunehmen, um neue Häuser zu bauen, die sie gar nicht wollen, in denen sie noch nicht einmal wohnen können und die auch keinen modernen Komfort bieten, entspricht nicht Chinas Zielen der wirtschaftlichen Entwicklung oder abgegebenen Zugeständnissen zur Autonomie ethnischer Minderheiten", sagte Sophie Richardson, stellvertretende Leiterin der Asienabteilung von Human Rights Watch.
21. Dezember 2006
Eine Kampagne der chinesischen Regierung fordert von tibetischen Dorfbewohnern, unter strikten öffentlichen Bauvorgaben ihre eigenen Häuser neu zu bauen. Diese Kampagne führt laut eines Berichts der in New York ansässigen Human Rights Watch dazu, dass Dorfbewohner verarmen, anstatt wirtschaftlich davon zu profitieren.
Der Bericht vom 20. Dezember 2006 besagt, dass die Kampagne "Namdrang Rangdrik" im Jahre 2005 als Teil des 11. chinesischen Fünf-Jahresplans ins Leben gerufen wurde. "Den Tibetern wurde von lokalen Beamten erklärt, dass saubere und moderne Häuser nötig seien, um einen guten Eindruck auf die wachsende Zahl von Touristen zu machen und dass die Region so modernisiert würde.“
Weiter heißt es in dem Report: „Die Finanzierungsvereinbarungen über die Renovierungsarbeiten führten auch zur Verarmung der tibetischen Bevölkerung. Die Kosten für ein neues Haus, das den Standards der Regierung entspricht, belaufen sich auf 5-6.000 US-Dollar, aber die Regierung verleiht nur 1.200 US-Dollar an die Haushalte zur Renovierung. Daher mussten beinahe alle Dorfbewohner beträchtliche Darlehen aufnehmen, um die anfallenden Kosten decken zu können. Die ärmsten Haushalte können nicht einmal Darlehen aufnehmen, dennoch gewähren die Vorschriften keine Ausnahme für solche Fälle. Sogar die wohlhabenden Haushalte wurden in die Verschuldung getrieben und diejenigen, die in Zahlungsverzug sind, haben nicht das Recht, in dem Haus zu wohnen, welches sie gebaut haben oder gerade bauen.“
Nach Angaben des Berichtes hatten die betroffenen Tibeter keine Wahl, ob sie an den Maßnahmen teilnehmen wollten oder nicht. Es heißt: "Keiner der Befragten hatte das Recht, die Maßnahmen abzulehnen oder sich zu widersetzen. Andere Tibeter beschrieben Vorfälle, bei denen die Häuser derjenigen, die sich widersetzten oder die an dem Vorhaben aus Geldmangel nicht teilnehmen konnten, von Bulldozern zerstört wurden."
Human Rights Watch fordert China auf, diese Kampagne zu beenden. „Menschen zu zwingen, Geldanleihen aufzunehmen, um neue Häuser zu bauen, die sie gar nicht wollen, in denen sie noch nicht einmal wohnen können und die auch keinen modernen Komfort bieten, entspricht nicht Chinas Zielen der wirtschaftlichen Entwicklung oder abgegebenen Zugeständnissen zur Autonomie ethnischer Minderheiten", sagte Sophie Richardson, stellvertretende Leiterin der Asienabteilung von Human Rights Watch.
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