Tibet-Politik
21. November 2007
Berlin/Washington – Ein Tibeter ist laut Berichten der staatlichen chinesischen Medien zu acht Jahren Haft verurteilt worden, weil er am 1. August 2007 während einer öffentlichen Veranstaltung die Rückkehr des Dalai Lama nach Tibet gefordert hatte. Unmittelbar nach dem Vorfall im osttibetischen Lithang war der 52-jährige Nomade festgenommen und kurze Zeit später wegen „Anstiftung zur Spaltung des Landes“ vor einem örtlichen Gericht angeklagt worden. Die Festnahme hatte zu friedlichen Protesten der tibetischen Bevölkerung geführt, worauf die chinesischen Behörden mit einer massiven Sicherheitspräsenz, Hausdurchsuchungen und anderen Einschüchterungen reagiert hatten. Drei weitere Tibeter wurden im gleichen Fall zu ebenfalls hohen Haftstrafen verurteilt.
Die International Campaign for Tibet (ICT) kritisierte heute das Urteil als Verstoß gegen fundamentale Menschenrechte. „Wenn die chinesischen Behörden auf eine friedliche Meinungsäußerung eines Tibeters in dieser Schärfe reagieren, ist dies ein schlechtes Zeichen für die Menschenrechtssituation in Tibet und China, insbesondere vor den Olympischen Spielen 2008“, zeigte sich ICT-Geschäftsführer Kai Müller besorgt. Vor diesem Hintergrund müsse die chinesische Führung kontinuierlich an die Verbesserung der Menschenrechte erinnert werden.
Der ICT-Bericht “Long sentences for spying and splittism follow Tibetan nomad’s call for Dalai Lama to return to Tibet” vom 20. November 2007 kann unter http://www.savetibet.org/news/newsitem.php?id=1186 eingesehen werden. Auf Wunsch kann eine pdf-Datei zugesandt werden.