Aktuell: Zerstörung der Altstadt Lhasas stoppen – Tibetologen appellieren an China und die UNESCO
Berlin, 17.5.2013. Tibetologen weltweit appellieren in einer Petition an den chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping und die UNESCO, die Zerstörung der Altstadt Lhasas zu stoppen. In der Petition (vgl. www.petitions24.com/tibetan_scholars_appeal_to_halt_the_destruction_of_old_lhasa) zeigen sich die Wissenschaftler besorgt über „die schnell-fortschreitende Zerstörung eines großen Teils des traditionellen architektonischen Erbes der Altstadt Lhasas und seiner Umgebung.“ Die tibetische Bloggerin und Autorin Tsering Woeser hatte vor kurzem auf die Bedrohung der Altstadt Lhasas durch Einkaufs- und Tourismusprojekte aufmerksam gemacht. Die Altstadt Lhasas, in deren Zentrum der im Jahre 2000 in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommene Jokhang-Tempel steht, sei in ihrer Substanz und damit als ein zentraler Ort tibetischer Kultur und Religion massiv bedroht. (vgl. Tsering Woeser: „Our Lhasa is on the Verge of Destruction! Please, Save Lhasa!”, http://highpeakspureearth.com/2013/our-lhasa-is-on-the-verge-of-destruction-please-save-lhasa-by-woeser/). Der Jokhang-Tempel ist eine zentrale Stätte des tibetischen Buddhismus. Mit seinem Bau wurde im 7. Jahrhundert begonnen.

UNESCO-Generaldirektorin Irina Bukova müsse, so die Tibetologen in ihrer Petition weiter, Untersuchungsteams nach Lhasa entsenden, die klären sollten, ob örtliche Staatsbedienstete und Wirtschaftsinteressen gegen die Vorgaben zum Schutz des UNESCO-Weltkulturerbes in der Altstadt Lhasas verstoßen hätten. Es handele sich nicht nur um ein Problem für Tibet und China, sondern „um ein internationales Problem“.

Weiter heißt es in der Petition: „Wir fordern die UNESCO auf, einen festumrissenen Plan vorzulegen, der Sofortmaßnahmen vorschlägt, um die Altstadt Lhasas zu erhalten, die gegenwärtige Zerstörung zu stoppen und die Umwandlung Lhasas in eine Touristenstadt des frühen 21. Jahrhunderts zu verhindern, die um ihre Einzigartigkeit und der ihr eigenen traditionellen Kultur beraubt wurde.“

Die International Campaign for Tibet (ICT) zeigt sich zutiefst besorgt über die Berichte: „Die andauernde Zerstörung der Altstadt Lhasas ist ein Ergebnis gefährlicher Entwicklungspläne der chinesischen Behörden, die ein einzigartiges kulturelles Erbe sowie tibetische Religion und Kultur in grober Weise missachten.“ Die Bauarbeiten müssten gestoppt werden und eine Entwicklung der Stadt im Einklang mit der tibetischen Kultur und Religion und unter Einbeziehung der Tibeter erfolgen, so ICT-Geschäftsführer Kai Müller.
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Kai Müller
Geschäftsführer
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E-Mail: presse(at)savetibet.de
Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit mehr als 20 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel, London und Berlin sowie Rechercheteams in Dharamsala, Indien, und Kathmandu, Nepal.

Berlin, 16. März 2011. Der 21 Jahre alte tibetische Mönch Phuntsog aus dem Kloster Kirti in Ngaba (chin.: Aba) in der chinesischen Provinz Sichuan hat sich heute Morgen öffentlich angezündet und ist anschließend seinen Verletzungen erlegen. Augenzeugen in Kontakt mit tibetischen Exil-Quellen zufolge soll die Polizei die Flammen gelöscht und auf Phuntsog eingeschlagen haben. Kurz danach sei der Mönch gestorben. Die Selbstverbrennung Phuntsogs fiel zusammen mit dem dritten Jahrestag der blutigen Niederschlagung des friedlichen Protests im Kloster Kirti im Jahre 2008. Dabei waren mindestens zehn Tibeter von chinesischen Sicherheitskräften erschossen worden.

Der Tod Phuntsogs führte anschließend zu einer großen Demonstration, an der sich mehrere Hundert Mönche und weitere Tibeter beteiligten, wie dieselben Quellen berichten. Diesen Protestzug habe die Polizei gewaltsam gestoppt und dabei eine unbekannte Anzahl von Mönchen verhaftet sowie protestierende Tibeter geschlagen. Der Leichnam Phuntsogs wurde unterdessen ins Kloster Kirti zurückgebracht. Wie ein tibetischer Mönch im nordindischen Dharamsala sagte, seien die Mönche in Kirti „eher bereit zu sterben, als Phuntsogs Leiche den chinesischen Behörden zu übergeben“. Inzwischen soll das Kloster von chinesischem Militär umstellt sein, offenbar seien auch einige Telefonverbindungen unterbrochen worden.

Die Selbstverbrennung Phuntsogs ist bereits die zweite im Kloster Kirti seit dem Frühjahr 2008. Im Februar 2009 hatte sich der Mönch Tapey ebenfalls in Brand gesetzt, nachdem eine Gebetszeremonie innerhalb des Klosters von den chinesischen Behörden untersagt worden war. Tapey überlebte, wurde allerdings anschließend inhaftiert. Wo er derzeit festgehalten wird, ist unbekannt. Nach Einschätzung der International Campaign for Tibet (ICT) ist der aktuelle Vorfall in hohem Maße erschütternd. Phuntsogs Selbstverbrennung zeige auf drastische Art die Verzweiflung der Tibeter über die kompromisslose Linie Pekings in ihrer Heimat.

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