Die Behörden nehmen in ihrem Text konkret Bezug auf die vier letzten der insgesamt fünf Selbstverbrennungen von Tibetern in der Präfektur Kanlho, alleine im Oktober 2012. Seit dem Beginn der Serie im Februar 2009 kam es zu insgesamt 58 Selbstanzündungen, in den weitaus meisten Fällen (49) erlagen die Menschen ihren Verletzungen. Die Aktion der Behörden kommentiert ICT-Geschäftsführer Kai Müller wie folgt: „Der Aushang macht erneut deutlich, dass die Behörden ihrer harten Linie treu bleiben und eine mögliche eigene Verantwortung für die Serie von Selbstverbrennungen kategorisch ausschließen. In ihrer Vorstellungswelt kann scheinbar nicht sein, was nicht sein darf.“ Mit dieser Politik könnten jedoch die Probleme nicht gelöst werden, so Müller weiter. „Was wirklich gebraucht wird, ist ein komplettes Umdenken der Führung in Peking. Der einzig sinnvolle Weg zur Lösung der Tibetfrage liegt in der Aufnahme von ernsthaften Gesprächen mit den Tibetern.“
Anfang Oktober hat der Dalai Lama während seines Aufenthalts in Syracuse im US-Bundesstaat New York bekräftigt, dass die Selbstverbrennungen gewaltlose Kommentare zur Politik Pekings in Tibet seien. Der anhaltende Konflikt in Tibet finde statt zwischen "der Macht der Wahrheit und der Macht der Gewehre“, kurzfristig sei die „Macht der Gewehre“ stärker, langfristig jedoch werde die „Macht der Wahrheit“ die Oberhand gewinnen.
Den aktuellen ICT-Bericht inklusive einer englischen Übersetzung des Aushangtextes finden Sie hier.
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Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit mehr als 20 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel, London und Berlin sowie Rechercheteams in Dharamsala, Indien, und Kathmandu, Nepal.
Der Tod Phuntsogs führte anschließend zu einer großen Demonstration, an der sich mehrere Hundert Mönche und weitere Tibeter beteiligten, wie dieselben Quellen berichten. Diesen Protestzug habe die Polizei gewaltsam gestoppt und dabei eine unbekannte Anzahl von Mönchen verhaftet sowie protestierende Tibeter geschlagen. Der Leichnam Phuntsogs wurde unterdessen ins Kloster Kirti zurückgebracht. Wie ein tibetischer Mönch im nordindischen Dharamsala sagte, seien die Mönche in Kirti „eher bereit zu sterben, als Phuntsogs Leiche den chinesischen Behörden zu übergeben“. Inzwischen soll das Kloster von chinesischem Militär umstellt sein, offenbar seien auch einige Telefonverbindungen unterbrochen worden.
Die Selbstverbrennung Phuntsogs ist bereits die zweite im Kloster Kirti seit dem Frühjahr 2008. Im Februar 2009 hatte sich der Mönch Tapey ebenfalls in Brand gesetzt, nachdem eine Gebetszeremonie innerhalb des Klosters von den chinesischen Behörden untersagt worden war. Tapey überlebte, wurde allerdings anschließend inhaftiert. Wo er derzeit festgehalten wird, ist unbekannt. Nach Einschätzung der International Campaign for Tibet (ICT) ist der aktuelle Vorfall in hohem Maße erschütternd. Phuntsogs Selbstverbrennung zeige auf drastische Art die Verzweiflung der Tibeter über die kompromisslose Linie Pekings in ihrer Heimat.
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