Tibet-Politik
Aktuell: Nach der Verbreitung von falschen Gerüchten warten tausende Tibeter in Amdo auf den Dalai Lama
19. Juli 2006
Tausende Tibeter sind in den letzten Tagen ins Kumbum Kloster nach Amdo (Provinz: Qinghai) gereist, nachdem das Gerücht verbreitet worden war, dass dort der Dalai Lama sei. Die Sicherheitsmaßnahmen wurden in Kumbum verschärft, man eröffnete sogar einen Kontrollposten in der Nähe des Klosters. Am Wochenende des 15. und 16. Juli wurden die Tibeter aufgefordert, den Ort wieder zu verlassen. Die Gerüchte waren falsch, der Dalai Lama befindet sich derzeit in Indien. Berichten zufolge, die ICT erhielt, konnten die Tibeter in der Gegend allerdings nicht überprüfen, ob die Gerüchte falsch oder wahr waren, da ihnen keine vertrauenswürdigen Informationsquellen zur Verfügung standen.
Ein ausländischer Tourist, der sich in der Gegend aufhielt, berichtete, dass sich die Tibeter in Kumbum sehr enttäuscht zeigten, als sie erfuhren, dass der Dalai Lama nicht kommen wird. Der Reisende sagte: „Die Gegend ist vom Rest der Welt etwas abgeschnitten und es ist kaum möglich, glaubwürdige Nachrichten zu erhalten. Als das Gerücht gestreut wurde, waren alle Feuer und Flamme. Die Tibeter hatten keine Möglichkeit zu überprüfen, ob die Neuigkeiten stimmten oder nicht. Oftmals sind Radiostationen wie Radio Free Asia oder Voice of America blockiert und niemand vertraut den chinesischen Nachrichtensendern. Deshalb haben die meisten mehrtägige Reisen auf sich genommen, in der Hoffnung, den Dalai Lama zu sehen.“
Am Stadteingang, nicht weit vom Kumbum-Kloster, das sich in der Nähe der Provinzhauptstadt Xining befindet, wurde für die ca. 8000 tibetischen Besucher ein Kontrollposten eingerichtet. Am 16. Juli verließen die meisten Tibeter auf Anweisung des Sicherheitspersonals die Stadt.
In seiner Rede vom 10. März diesen Jahres erklärte der in Amdo geborene Dalai Lama, dass er gerne Pilgerorte in China besuchen würde. Er sagte, dass seine Vertreter bei der letzten sino-tibetischen Gesprächsrunde in Guilin Stadt seinen Wunsch wiederholten, in China eine Pilgerfahrt zu unternehmen. „Als Land mit einer langen buddhistischen Tradition hat China viele heilige Pilgerorte. Ich hoffe, dass ich die Veränderungen und Entwicklungen der Volksrepublik China mit meinen eigenen Augen sehen kann.“ Seither wurden Gerüchte über einen baldigen Besuch des Dalai Lamas in China und Tibet verbreitet. Beamte in Kumbum wussten offensichtlich nicht, woher das letzte Gerücht stammte.
Eine in Peking ansässige Korrespondentin der Londoner Times, Jane Macartney, schrieb einen langen Artikel auf der Website der Zeitung. Als die Bevölkerung erfuhr, dass der Dalai Lama nicht nach Tibet reist „glitt ein Ausdruck der Verzweiflung über ihre Gesichter. Ein Reisender sagte, dass es einer der traurigsten Momente seines Lebens war.“ (The Times Online: Ocean of Wisdom, Ocean of Faithful, 17. Juli 2006.)
Am 15. Juli bezog die tibetische Exilregierung zu den Berichten über Tibeter, die nach Kumbum reisten, in Radio Free Asia Stellung. Der Leiter des Sicherheitsbüros, Ngodup Dongchung, sagte RFA: „Die Gerüchte sind aus der Luft gegriffen, da sich der Dalai Lama derzeit in Dharamsala aufhält, um sich auf Anweisung seiner Ärzte von seinen hektischen Reisen zu erholen. Außerdem gibt der Dalai Lama im August einer Gruppe koreanischer Anhänger Belehrungen in Dharamsala.“ Eine geplante Europatour vom Dalai Lama wurde in diesem Monat abgesagt, da man dem tibetischen Oberhaupt eine Pause gönnen wollte.
Kumbum, im Kreis Kumbum (chinesisch: Huangzhong), ist eines der sechs Gelugpa -Klöster. Es ist ein immer beliebter werdendes Reiseziel chinesischer Pilger und Touristen.
19. Juli 2006
Tausende Tibeter sind in den letzten Tagen ins Kumbum Kloster nach Amdo (Provinz: Qinghai) gereist, nachdem das Gerücht verbreitet worden war, dass dort der Dalai Lama sei. Die Sicherheitsmaßnahmen wurden in Kumbum verschärft, man eröffnete sogar einen Kontrollposten in der Nähe des Klosters. Am Wochenende des 15. und 16. Juli wurden die Tibeter aufgefordert, den Ort wieder zu verlassen. Die Gerüchte waren falsch, der Dalai Lama befindet sich derzeit in Indien. Berichten zufolge, die ICT erhielt, konnten die Tibeter in der Gegend allerdings nicht überprüfen, ob die Gerüchte falsch oder wahr waren, da ihnen keine vertrauenswürdigen Informationsquellen zur Verfügung standen.
Ein ausländischer Tourist, der sich in der Gegend aufhielt, berichtete, dass sich die Tibeter in Kumbum sehr enttäuscht zeigten, als sie erfuhren, dass der Dalai Lama nicht kommen wird. Der Reisende sagte: „Die Gegend ist vom Rest der Welt etwas abgeschnitten und es ist kaum möglich, glaubwürdige Nachrichten zu erhalten. Als das Gerücht gestreut wurde, waren alle Feuer und Flamme. Die Tibeter hatten keine Möglichkeit zu überprüfen, ob die Neuigkeiten stimmten oder nicht. Oftmals sind Radiostationen wie Radio Free Asia oder Voice of America blockiert und niemand vertraut den chinesischen Nachrichtensendern. Deshalb haben die meisten mehrtägige Reisen auf sich genommen, in der Hoffnung, den Dalai Lama zu sehen.“
Am Stadteingang, nicht weit vom Kumbum-Kloster, das sich in der Nähe der Provinzhauptstadt Xining befindet, wurde für die ca. 8000 tibetischen Besucher ein Kontrollposten eingerichtet. Am 16. Juli verließen die meisten Tibeter auf Anweisung des Sicherheitspersonals die Stadt.
In seiner Rede vom 10. März diesen Jahres erklärte der in Amdo geborene Dalai Lama, dass er gerne Pilgerorte in China besuchen würde. Er sagte, dass seine Vertreter bei der letzten sino-tibetischen Gesprächsrunde in Guilin Stadt seinen Wunsch wiederholten, in China eine Pilgerfahrt zu unternehmen. „Als Land mit einer langen buddhistischen Tradition hat China viele heilige Pilgerorte. Ich hoffe, dass ich die Veränderungen und Entwicklungen der Volksrepublik China mit meinen eigenen Augen sehen kann.“ Seither wurden Gerüchte über einen baldigen Besuch des Dalai Lamas in China und Tibet verbreitet. Beamte in Kumbum wussten offensichtlich nicht, woher das letzte Gerücht stammte.
Eine in Peking ansässige Korrespondentin der Londoner Times, Jane Macartney, schrieb einen langen Artikel auf der Website der Zeitung. Als die Bevölkerung erfuhr, dass der Dalai Lama nicht nach Tibet reist „glitt ein Ausdruck der Verzweiflung über ihre Gesichter. Ein Reisender sagte, dass es einer der traurigsten Momente seines Lebens war.“ (The Times Online: Ocean of Wisdom, Ocean of Faithful, 17. Juli 2006.)
Am 15. Juli bezog die tibetische Exilregierung zu den Berichten über Tibeter, die nach Kumbum reisten, in Radio Free Asia Stellung. Der Leiter des Sicherheitsbüros, Ngodup Dongchung, sagte RFA: „Die Gerüchte sind aus der Luft gegriffen, da sich der Dalai Lama derzeit in Dharamsala aufhält, um sich auf Anweisung seiner Ärzte von seinen hektischen Reisen zu erholen. Außerdem gibt der Dalai Lama im August einer Gruppe koreanischer Anhänger Belehrungen in Dharamsala.“ Eine geplante Europatour vom Dalai Lama wurde in diesem Monat abgesagt, da man dem tibetischen Oberhaupt eine Pause gönnen wollte.
Kumbum, im Kreis Kumbum (chinesisch: Huangzhong), ist eines der sechs Gelugpa -Klöster. Es ist ein immer beliebter werdendes Reiseziel chinesischer Pilger und Touristen.
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