Tibet-Politik

Umsiedlung und Bau der Eisenbahnstrecke: Neue Bilder
15. April 2005
(Washington/Berlin, 15. April 2005): Eine neue Serie von Fotoaufnahmen der ICT zeigt das Ausmaß der Bauarbeiten für die neue Eisenbahnstrecke Qinghai – Autonome Region Tibet (TAR) und deren Voranschreiten in Lhasa. Die Bilder wurden Ende letzten Jahres aufgenommen. Sie zeigen offizielle Mitteilungen, welche die Umsiedlung der lokalen Bevölkerung in der Region der Gemeinde N’eu (Chinesisch: Liuwu) im Bezirk Toelung Dechen (chinesisch: Duilongdeqing) ankündigen. Dort soll der neue Bahnhof entstehen. Die Bilder belegen auch den Bau neuer Unterkünfte in der Region.
Peking erklärte diese Woche (14. April 2005), die Behörden planten, zur Sicherung des Baus der Eisenbahnstrecke bis Oktober zusätzliche Investitionen in Höhe von 5,5 Milliarden Yuan (515 Mio. €) zu tätigen. Dies spricht für die hohe Priorität, die der chinesische Staat diesem Projekt zumisst.
Der Bau der 1.118 km langen Eisenbahnstrecke von Golmud in Qinghai nach Lhasa in der TAR ist ein wichtiger Teil der Kampagne der Pekinger Regierung zur Entwicklung der westlichen Regionen Chinas, einschließlich der TAR und der tibetischen Regionen in den Provinzen Qinghai, Sichuan, Yunnan und Gansu. Die Eisenbahnverbindung und die Bahnhöfe in tibetischen Regionen werden die zunehmende Ausbeutung der natürlichen Ressourcen und Mineralien Tibets vereinfachen und Möglichkeiten in kleinerem wie auch größerem Umfang für Beschäftigung und Unternehmen bieten. Der Bau der Eisenbahnstrecke dient der Beschleunigung der Integration tibetischer Gebiete in die nationale Wirtschaft.
Die neuen Bilder bestätigen zum ersten Mal, dass Bewohner der Region N’eu am Südufer des Kyichu Flusses und gegenüber der westlichen Gebiete Lhasas umgesiedelt werden sollen, um Platz für die neue Entwicklung zu schaffen. Der Bau des Terminals der Gemeinde N’eu wird wahrscheinlich zu einer erheblichen Landrückgewinnung aus den saisonal überschwemmten Flussebenen führen. Die Grundstückspreise in der Gegend von N’eu sind in den vergangenen Jahren gestiegen, wobei die Umsiedlung wahrscheinlich nicht freiwillig stattfand. Ähnliches schildern auch Berichte aus anderen tibetischen Regionen, in denen es wegen städtischer Baumaßnahmen oder Infrastrukturprojekten zu Umsiedlungen kam.
Stadtpläne von Lhasa zeigen, dass die Eisenbahnstrecke den Fluss nach Lhasa hinein überquert. Auf der Seite der Stadt etwa 2,5 km südlich des Klosters Drepung ist ein kleinerer Passagierterminal verzeichnet. Wie die chinesischen Medien kürzlich berichteten, habe man sich auf das Design des Bahnhofs in N’eu als “einer Mischung aus Großbauarchitektur und traditioneller tibetischer Architektur” festgelegt.
Eine internationale Koalition von Tibetunterstützungsgruppen kämpft derzeit unter der Führung des Canada Tibet Committee gegen die Beteiligung zweier kanadischer Unternehmen, Bombardier und Power Corp of Montreal, an der Eisenbahnstrecke. Bombardier hat einen Vertrag zur Lieferung von 361 Eisenbahnwagons im Wert von 78 Mio. Dollar für die neue Zugstrecke gewonnen.
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