Tibet-Politik
14. April 2008
Berlin, 5. April 2008 – Mindestens acht Tibeter sind glaubhaften Berichten zufolge am 3. April 2008 in Osttibet ums Leben gekommen, nachdem bewaffnete Polizeieinheiten auf mehrere Hundert Mönche und andere Tibeter geschossen hatten. Zuvor waren buddhistische Mönche in dem von dem Vorfall betroffenen Kloster Tongkor in der Provinz Sichuan festgenommen worden, weil sie sich „patriotischen Erziehungsmaßnahmen“ der chinesischen Behörden widersetzt hatten. Die staatlichen chinesischen Medien sprachen in Bezug auf den Vorfall von „Ausschreitungen“ (Xinhua, 4. April), haben allerdings keine Todesopfer gemeldet. Unterschiedlichen Quellen zufolge haben die Behörden in den letzten Wochen ihre „patriotischen Erziehungskampagnen“ in den Klöstern Tibets verstärkt, was zu erneutem Unmut unter der tibetischen Bevölkerung geführt habe. Proteste richteten sich offenbar vor allem gegen die Aufforderung der Behörden, den Dalai Lama öffentlich zu verunglimpfen.