Tibet-Politik

Gespräche China-Tibet: 3. Reise der Delegation des Dalai Lama – Stellungnahme des Sondergesandten Kasur Lodi Gyari, Leiter der Delegation der Regierung Tibet-in-Exil
13. Oktober 2004
Dharamsala – Der Gesandte Kelsang Gyaltsen und ich besuchten China in Begleitung von zwei hochrangigen Assistenten, Sonam N. Dagpo und Bhuchung K. Tsering vom 12. bis 29. September 2004. Seit 2002 war dies die dritte China-Reise unserer Delegation.
Wir trafen Minister Liu Yandong, den stellvertretenden Vorsitzenden des Politischen Konsultativkomitees des chinesischen Volkes und zugleich Leiter der Abteilung der Vereinten Arbeiterfront der Kommunistischen Partei Chinas (KP). Wir trafen auch Vizeminister Zhu Weijun, den stellvertretenden Leiter Chang Rongjung, den Generalsekretär der KP und weitere Beamte in Beijing. Dabei führten wir den bisher umfangreichsten und ernsthaftesten Meinungsaustausch über Tibetfragen. Die Diskussionen wurden in einer offenen aber freundlichen Atmosphäre geführt. Aus den Diskussionen ging deutlich hervor, dass in zahlreichen Angelegenheiten, auch einigen schwerwiegenden, größere Differenzen herrschen. Beide Seiten haben die Notwendigkeit erkannt, substantiellere Diskussionen zu führen, um diese Differenzen zu verringern und auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Wir betonten die Notwendigkeit, beiderseits Flexibilität, Weitsicht, und Visionen zu zeigen, um diese Differenzen zu überbrücken.
Wir waren sehr erfreut, bei dieser Gelegenheit mehrere Bezirke in der Autonomen Tibetischen Präfektur Karze zu besuchen. Wir hatten Gelegenheit, mit Beamten auf Provinz-, Präfektur- und Gemeinde-Ebene zusammenzukommen. Dabei stellten wir fest, dass die meisten tibetischen Beamten gebildet, kompetent und engagiert sind. Wir betonten ihnen gegenüber, wie wichtig neben wirtschaftlichem Fortschritt der Erhalt und die Weiterentwicklung unseres Erbes, nämlich der tibetischen Sprache, Kultur und Religion, sei. Wir legten den Beamten auch die Visionen und Bemühungen Seiner Heiligkeit des Dalai Lama für eine Lösung des Tibetproblems dar.
Wir hatten die Gelegenheit, die Stadt Guangzhou und die Sonderwirtschaftszonen von Zhuhai und Shenzhen in der Provinz Guangdong zu besichtigen. In diesen Gebieten haben sich in nur wenigen Jahrzehnten außerordentliche wirtschaftliche Fortschritte vollzogen. Weiterhin konnten wir die Stadt Chenge in der Provinz Hubei zu besuchen, wo die Kaiser der Manchus den tibetischen Potala Palast sowie die Klöster Tashi Lhunpo und Samye nachgebildet hatten.
Wir erreichten Dharamsala am 1. Oktober 2004 und trafen dort Kalon Tripa Samdhong Rinpoche (Premierminister der Regierung Tibets im Exil, Anm. der Übersetzer).
Gestern berichteten wir Seiner Heiligkeit dem Dalai Lama von unseren Besuchen und von den allgemeinen ökonomischen und politischen Entwicklungen Chinas. Er war erfreut über die ausgiebigen, ernsthaften und offenen Diskussionen, die wir mit den chinesischen Führungspersonen und Beamten führen konnten. Seine Heiligkeit der Dalai Lama ist sich bewusst, dass dies ein langwieriger Prozess ist. Er hat uns ermutigt und angewiesen, diesen Prozess mit Geduld und Entschlossenheit weiterzuverfolgen.
Wir berichteten gestern auch dem Vorsitzenden und dem stellvertretenden Vorsitzenden der Versammlung der tibetischen Volksvertreter und informierten heute morgen den Kashag.
Wir möchten diese Gelegenheit nutzen, um unserer aufrichtigen Wertschätzung Ausdruck zu verleihen und um unserem Gastgeber, der Abteilung der Vereinten Arbeiterfront, sowie den Beamten aller Ebenen für ihre Gastfreundschaft und Unterstützung zu danken.
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