Tibet-Politik

US-Kommission weist deutlich auf Chinas strenge Kontrolle der tibetischen Religion hin
13. Mai 2004
Die United States Commission on International Religious Freedom (USCIRF) (US-Kommission für Religionsfreiheit in aller Welt) schreibt in ihrem jedes Jahr von ihr herausgegebenen Bericht, daß die chinesische Regierung die religiösen Aktivitäten und die Kultstätten in Tibet weiterhin unter strenger Kontrolle hält. Es wird darin vorgeschlagen, die USA sollten eine offizielle Vertretung in Lhasa einrichten, "um verfolgen zu können, wie sich die Religionsfreiheit und andere Menschenrechte in Tibet entwickeln".
Der am 12. Mai 2004 veröffentlichte Bericht legt detailliert mehrere Vorfälle aus den Jahren 2002 und 2003 dar, aus denen deutlich wird, daß religiöse Würdenträger und Gläubige in Tibet weiterhin bei ihren spirituellen Aktivitäten schwer behindert werden. Insbesondere wird auf die Fälle Panchen Lama und Tenzin Delek Rinpoche hingewiesen.
Die USCIRF ist eine Kommission der US-Bundesregierung, die gemäß dem International Religious Freedom Act von 1998 (Public Law 105-292) zur Überwachung der Religionsfreiheit in anderen Ländern gebildet wurde und den Präsidenten, den Außenminister (Secretary of State) und den Kongreß beraten soll, wie sie dort am besten gefördert werden kann.
Hier der Tibet betreffende Abschnitt des Berichts:
"Die chinesische Regierung hält ihre strenge Kontrolle über die Religionsausübung und die Andachtsstätten in Tibet weiter aufrecht. 2002 und 2003 wurden ein paar prominente tibetische Buddhisten aus der Haft entlassen. Dies war jedoch genauso wenig das Anzeichen für eine Änderung der chinesischen Politik der Religionskontrolle wie die wieder aufgenommenen Kontakte zu den Gesandten des Dalai Lama. Die chinesische Regierung räumt ein, daß sich über 100 tibetische Mönche und Nonnen in Haft befinden. Diese Zahl wird von mit Tibet befaßten Menschenrechtsgruppen bestätigt, die von der Folterung und Mißhandlung der Gefangenen in den Haftanstalten berichten. Im Januar 2003, als gerade die bilateralen Menschenrechtsgespräche vom Dezember 2002 ihrem Ende zugingen, wurden der tibetische Mönch Tenzin Delek Rinpoche und Lobsang Dhondup wegen ihrer angeblichen Beteiligung an einem im April 2002 in der Provinz Sichuan verübten Sprengstoffanschlag zum Tode verurteilt. Das Todesurteil von Tenzin Delek Rinpoche wurde ausgesetzt, Lobsang Dhondup wurde jedoch entgegen der höheren US-Regierungsvertretern gegenüber gemachten Zusicherung, der Fall würde dem Obersten Gerichtshof Chinas übergeben, hingerichtet. Ein anderer Mönch, der wegen Unabhängigkeitsbestrebungen zu neun Jahren Haft verurteilte Nyima Dragpa, verstarb, wie berichtet wird, im Oktober 2003 an den Folgen der ständigen Folterungen. Des weiteren verweigert die chinesische Regierung immer noch die Erfüllung der wiederholt von zahlreichen Diplomaten geäußerten Bitte, den 15-jährigen Knaben, der vom Dalai Lama als 11. Panchen Lama anerkannt wurde, zu Gesicht zu bekommen. Nach Aussagen von chinesischen Regierungsvertretern wird er ‚zu seiner eigenen Sicherheit‘ in Gewahrsam gehalten, während sie gleichzeitig behaupten, ein anderer Junge sei der wahre Panchen Lama."
Übersetzung: Irina Raba, Adelheid Dönges, Angelika Mensching
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