Dritte Selbstanzündung
eines Tibeters im
Jahr 2018
Bildquelle: ICT
Berlin, 11. Dezember 2018. Im osttibetischen Landkreis Ngaba (chin.: Aba) hat sich am 8. Dezember ein junger Tibeter offenbar aus Protest gegen die chinesische Politik selbst in Brand gesetzt, wie tibetische Quellen berichten. Mehrere tibetische Medien geben seinen Namen mit Drugkho an. Ob er die Selbstanzündung überlebt hat, ist derzeit nicht klar. Der im Exil erscheinenden tibetischen Zeitung „Tibet Post“ zufolge soll Drugkho, während er sich in Brand setzte, nach einem langen Leben für den Dalai Lama und „Freiheit für Tibet“ gerufen haben. Die Informationslage ist ausgesprochen schwierig, da die chinesischen Behörden eine strikte Kontrolle der Kommunikationswege verhängt haben und Tibeter, die Nachrichten über derartige Ereignisse an Kontakte im Ausland weitergeben, mit schweren Strafen bedrohen. „Radio Free Asia“ zitiert eine Quelle mit den Worten, derzeit könne niemand über Details der Selbstanzündung reden, doch wisse jeder darum.
In der Region Ngaba – von den chinesischen Behörden verwaltungsmäßig der Provinz Sichuan zugeschlagen – hatte die Welle von Selbstverbrennungen aus Protest gegen die chinesische Politik in Tibet im Jahr 2009 ihren Ausgang genommen. Mit Drugkhos Selbstanzündung steigt ihre Zahl in Tibet und China auf 155. Es handelte sich dabei um die dritte Selbstverbrennung in Tibet in diesem Jahr. Zuletzt hatte sich am 4. November der 23-jährige Dorbe gleichfalls in Ngaba in Brand gesetzt. Er erlag ebenso seinen dabei erlittenen Verletzungen wie am 7. März 2018 Tsekho Tugchak. Auch er hatte sich in Ngaba selbst in Brand gesetzt. Eine Übersicht über die Selbstverbrennungen von Tibetern seit 2009 finden Sie hier: http://www.savetibet.org/resources/fact-sheets/self-immolations-by-tibetans/.
Weitere Einzelheiten entnehmen Sie bitte unserem Bericht „Young Tibetan man sets himself on fire; third self-immolation in Tibet this year“.
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