Tibet-Politik
Die Welt
10. September 2002
Beijing – Es sind die ersten formellen Gespräche zwischen Gesandten des Dalai Lamas und der chinesischen Regierung seit neun Jahren. China wertet den Besuch als "inoffiziell".
Peking – Zum ersten Mal seit neun Jahren sind zwei Gesandte des Dalai Lama zu formellen Gesprächen in China. Wie ein Sprecher des geistlichen Oberhaupts der Tibeter mitteilte, traf die insgesamt vierköpfige Delegation am Montag ein.
Geplant sei auch ein Besuch in der tibetischen Hauptstadt Lhasa. Der Dalai Lama sei sehr erfreut, dass der Delegation ein solcher Besuch ermöglicht werde, erklärte die tibetische Exilregierung.
„Es ist ein formeller Kontakt, und den letzten formellen Kontakt (mit China) hatten wir im Juni 1993“, sagte ein Sprecher der Exilregierung in der indischen Stadt Dharamsala. Ein Vertreter des chinesischen Außenministeriums dagegen erklärte, der Besuch der beiden Tibeter werde als inoffiziell betrachtet. Seit seiner Flucht aus Tibet im Jahr 1959 lebt der Dalai Lama im indischen Exil. AP