Tibet-Politik
10. Juli 2008
Berlin, 10. Juli 2008 – Die International Campaign for Tibet (ICT) zeigt sich aus Anlass der Ausweisung einer Tibeterin aus China besorgt über die Verschärfung von Sicherheitsmaßnahmen im Vorfeld der Olympischen Spiele. Chinesische Sicherheitsbehörden hatten die 30-jährige Tibeterin Dechen Pemba, die bis Ende 2005 in der Berliner ICT-Geschäftsstelle beschäftigt gewesen war, in dieser Woche des Landes verwiesen. Pemba besitzt einen britischen Pass und hatte vor rund zwei Jahren in Peking ein Studium aufgenommen. „Die Ausweisung zeigt, wie rigoros die Behörden im Vorfeld der Spiele gegen aus ihrer Sicht unerwünschte Personen vorgehen“, äußerte sich ICT-Geschäftsführer Kai Müller. Das Ausmaß an Überwachung und Kontrolle vor den Spielen vertrage sich nicht mit dem olympischen Geist, kritisierte Müller.
Pemba war ohne Angabe von Gründen von rund dreißig Angehörigen der chinesischen Sicherheitskräfte in ihrer Wohnung aufgesucht und zum Verlassen des Landes aufgefordert worden. Die Tibeterin wurde daraufhin nach London ausgeflogen. Die Behörden sprachen zudem ein Einreiseverbot für die nächsten fünf Jahre aus.