Tibet-Politik
PRESSEMITTEILUNG – Dalai Lama: Einzigartige Gelegenheit für China und Tibet, den Konflikt um Tibet zu lösen
10. März 2003
Berlin/Amsterdam/Washington – Heute vor 44 Jahren wurde der Tibetischen Volksaufstands durch chinesische Soldaten brutal niedergeschlagen. Der Dalai Lama, der seit 1959 im Exil in Dharamsala, Nordindien, lebt, war in seiner Botschaft an das tibetische Volk zum Jahrestag des Volksaufstands vorsichtig optimistisch.
Peking hatte im letzten Jahr sehr gemischte Signale gesendet. Die chinesische Regierung empfing hochrangige Beamte der tibetischen Exilregierung und ließ bedeutende politische Gefangene frei, führte jedoch auch Razzien gegen populäre tibetische Mönche durch und richtete einen bekannten Lama hin.
„Es freut mich, dass die chinesische Regierung es meinen Gesandten ermöglicht hat, nach Beijing zu kommen, um mit der chinesischen Führung wieder direkten Kontakt aufzunehmen und auch Tibet zu besuchen, um die führenden tibetischen Vertreter vor Ort zu treffen“, sagte der Dalai Lama.
Im September 2002 hatte die chinesische Regierung nach 20jährigem Stillstand in den Verhandlungen zugestimmt, Gesandte des Dalai Lama zu treffen, und ihnen erlaubt, Lhasa zu besuchen. Diese Reise wird von vielen westlichen Regierungen, die sich für einen sino-tibetischen Dialog einsetzen, als wichtiger erster Schritt für ernsthafte Gespräche zwischen dem Dalai Lama und China gewertet.
„ Es hat mir Mut gemacht, dass dieser Meinungsaustausch freundschaftlich und ernsthaft verlief“ sagte der Dalai Lama. „Ich hatte meine Gesandten angewiesen, alles zu tun, um den Weg zu einem Dialog mit der Führung in Beijing zu bereiten, und jede Gelegenheit zu nutzen, um bestehende Missverständnisse und falsche Vorstellungen von Seiten Beijings über unsere Ansichten und Positionen auszuräumen.“. Er sagte
weiter :“Es ist keine leichte Aufgabe. Doch es gibt dem tibetischen und dem chinesischen Volk die einzigartige und entscheidende Chance, Jahrzehnte voller Bitterkeit, Misstrauen und Feindschaft hinter sich zu lassen und auf der Grundlage von Gleichheit, Freundschaft und gegenseitigem Nutzen eine neue Beziehung aufzubauen.
Der Dalai Lama bestätigte die Elemente seiner „Politik des Mittleren Weges“ als grundlegende Verhandlungsposition für die Zukunft Tibets. Dieses Rahmenwerk fordert weder die Unabhängigkeit noch die Loslösung Tibets. Es ermöglicht den sechs Millionen Männern und Frauen, die sich als Tibeter betrachten (d.h. alle Tibeter innerhalb und außerhalb des jetzt als „Tibetische Autonome Region“ bezeichneten Gebiets), in echter Autonomie ihre einzigartige Identität zu bewahren, und ein säkularisiertes und demokratisches Regierungssystem.
„Die International Campaign for Tibet teilt die Ansicht des Dalai Lama, dass Dialog der einzige sinnvolle, intelligente und menschliche Weg ist, die Differenzen beizulegen und gegenseitiges Verständnis zu gewinnen“, sagte Dr. Gudrun Henne, Geschäftsführerin des deutschen Büros der International Campaign for Tibet ((ICT) in Berlin. „Mit Büros in Washington, Amsterdam und seit neuestem in Berlin wird ICT diesen Dialog auf allen Ebenen – von der Grasswurzel bis zu diplomatischen Beziehungen – unterstützen“.
In einem Jahr voller Zeichen des Fortschritts gab es auch Rückschläge, die Anlaß „zu großer Besorgnis“ geben, wie der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Gerd Poppe, in seiner Presseerklärung vom 27. Januar 2003 sagte. Die Hinrichtung des Tibeters Lobsang Dhondup widersprach in eklatanter Weise rechtsstaatlichen Verfahren und der Zusicherungen der chinesischen Regierungen an die EU, diese über den Fortgang des Verfahrens auf dem Laufenden zu halten.
„Chinas widersprüchliche Handlungen im Bezug auf Tibet zeigt die Rechtswidrigkeit ihrer Besetzung Tibets“ sagte John Ackerly, Präsident der International Campaign for Tibet, Washington. „Selbstbestimmung, wie der Dalai Lama es beabsichtigt würde sicherstellen, dass die Tibeter selbst ihre Angelegenheiten regeln“.
Der Dalai Lama verurteile die brutale Unterdrückungstaktiken durch chinesische Behörden. „Sie können keine Probleme lösen“. Er bleibt optimistisch: „Ich hoffe aufrichtig, dass die chinesische Führung den Mut, den Weitblick und die Weisheit für neue Ansätze zur Lösung der Tibet-Frage durch Dialog findet.“. Er betonte auch, dass „es im Interesse der VR China liegt, derartige Probleme anzugehen“. „Ein neuer, kreativer Ansatz zur Lösung der Tibet-Frage wäre ein sehr überzeugendes Signal, dass China sich verändert, reifer wird und bald ein der Lage sein wird, als verlässliche und vorausschauende Macht eine größere Rolle auf der globalen Bühne zu spielen.
Der Dalai Lama unterstrich, dass seine Vorschläge für den Dialog und nicht gegen China gerichtet seien. Sie basierten auf Wahrheit, Gerechtigkeit und Gewaltlosigkeit und sich nicht gegen China gerichtet. „Tatsache ist heute, dass wir alle voneinander abhängig sind und miteinander auf diesem kleinen Planeten existieren müssen. Daher liegt der einzig sinnvolle und kluge Weg, Differenzen beizulegen, in einer politischen Kultur der Gewaltlosigkeit und des Dialogs.
Der Tag des Tibetischen Volksaufstands erinnert jährlich auf der ganzen Welt an den 10. März 1959, an dem die Tibeter gegen die Chinesische Volksbefreiungsarmee aufbegehren. Tausende von Zivilisten und Soldaten starben bei der Verteidigung ihres Landes und Oberhaupts, dem Dalai Lama. Er floh kurz nach dem Aufstand ins Exil. zurück zur Übersicht
10. März 2003
Berlin/Amsterdam/Washington – Heute vor 44 Jahren wurde der Tibetischen Volksaufstands durch chinesische Soldaten brutal niedergeschlagen. Der Dalai Lama, der seit 1959 im Exil in Dharamsala, Nordindien, lebt, war in seiner Botschaft an das tibetische Volk zum Jahrestag des Volksaufstands vorsichtig optimistisch.
Peking hatte im letzten Jahr sehr gemischte Signale gesendet. Die chinesische Regierung empfing hochrangige Beamte der tibetischen Exilregierung und ließ bedeutende politische Gefangene frei, führte jedoch auch Razzien gegen populäre tibetische Mönche durch und richtete einen bekannten Lama hin.
„Es freut mich, dass die chinesische Regierung es meinen Gesandten ermöglicht hat, nach Beijing zu kommen, um mit der chinesischen Führung wieder direkten Kontakt aufzunehmen und auch Tibet zu besuchen, um die führenden tibetischen Vertreter vor Ort zu treffen“, sagte der Dalai Lama.
Im September 2002 hatte die chinesische Regierung nach 20jährigem Stillstand in den Verhandlungen zugestimmt, Gesandte des Dalai Lama zu treffen, und ihnen erlaubt, Lhasa zu besuchen. Diese Reise wird von vielen westlichen Regierungen, die sich für einen sino-tibetischen Dialog einsetzen, als wichtiger erster Schritt für ernsthafte Gespräche zwischen dem Dalai Lama und China gewertet.
„ Es hat mir Mut gemacht, dass dieser Meinungsaustausch freundschaftlich und ernsthaft verlief“ sagte der Dalai Lama. „Ich hatte meine Gesandten angewiesen, alles zu tun, um den Weg zu einem Dialog mit der Führung in Beijing zu bereiten, und jede Gelegenheit zu nutzen, um bestehende Missverständnisse und falsche Vorstellungen von Seiten Beijings über unsere Ansichten und Positionen auszuräumen.“. Er sagte
weiter :“Es ist keine leichte Aufgabe. Doch es gibt dem tibetischen und dem chinesischen Volk die einzigartige und entscheidende Chance, Jahrzehnte voller Bitterkeit, Misstrauen und Feindschaft hinter sich zu lassen und auf der Grundlage von Gleichheit, Freundschaft und gegenseitigem Nutzen eine neue Beziehung aufzubauen.
Der Dalai Lama bestätigte die Elemente seiner „Politik des Mittleren Weges“ als grundlegende Verhandlungsposition für die Zukunft Tibets. Dieses Rahmenwerk fordert weder die Unabhängigkeit noch die Loslösung Tibets. Es ermöglicht den sechs Millionen Männern und Frauen, die sich als Tibeter betrachten (d.h. alle Tibeter innerhalb und außerhalb des jetzt als „Tibetische Autonome Region“ bezeichneten Gebiets), in echter Autonomie ihre einzigartige Identität zu bewahren, und ein säkularisiertes und demokratisches Regierungssystem.
„Die International Campaign for Tibet teilt die Ansicht des Dalai Lama, dass Dialog der einzige sinnvolle, intelligente und menschliche Weg ist, die Differenzen beizulegen und gegenseitiges Verständnis zu gewinnen“, sagte Dr. Gudrun Henne, Geschäftsführerin des deutschen Büros der International Campaign for Tibet ((ICT) in Berlin. „Mit Büros in Washington, Amsterdam und seit neuestem in Berlin wird ICT diesen Dialog auf allen Ebenen – von der Grasswurzel bis zu diplomatischen Beziehungen – unterstützen“.
In einem Jahr voller Zeichen des Fortschritts gab es auch Rückschläge, die Anlaß „zu großer Besorgnis“ geben, wie der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Gerd Poppe, in seiner Presseerklärung vom 27. Januar 2003 sagte. Die Hinrichtung des Tibeters Lobsang Dhondup widersprach in eklatanter Weise rechtsstaatlichen Verfahren und der Zusicherungen der chinesischen Regierungen an die EU, diese über den Fortgang des Verfahrens auf dem Laufenden zu halten.
„Chinas widersprüchliche Handlungen im Bezug auf Tibet zeigt die Rechtswidrigkeit ihrer Besetzung Tibets“ sagte John Ackerly, Präsident der International Campaign for Tibet, Washington. „Selbstbestimmung, wie der Dalai Lama es beabsichtigt würde sicherstellen, dass die Tibeter selbst ihre Angelegenheiten regeln“.
Der Dalai Lama verurteile die brutale Unterdrückungstaktiken durch chinesische Behörden. „Sie können keine Probleme lösen“. Er bleibt optimistisch: „Ich hoffe aufrichtig, dass die chinesische Führung den Mut, den Weitblick und die Weisheit für neue Ansätze zur Lösung der Tibet-Frage durch Dialog findet.“. Er betonte auch, dass „es im Interesse der VR China liegt, derartige Probleme anzugehen“. „Ein neuer, kreativer Ansatz zur Lösung der Tibet-Frage wäre ein sehr überzeugendes Signal, dass China sich verändert, reifer wird und bald ein der Lage sein wird, als verlässliche und vorausschauende Macht eine größere Rolle auf der globalen Bühne zu spielen.
Der Dalai Lama unterstrich, dass seine Vorschläge für den Dialog und nicht gegen China gerichtet seien. Sie basierten auf Wahrheit, Gerechtigkeit und Gewaltlosigkeit und sich nicht gegen China gerichtet. „Tatsache ist heute, dass wir alle voneinander abhängig sind und miteinander auf diesem kleinen Planeten existieren müssen. Daher liegt der einzig sinnvolle und kluge Weg, Differenzen beizulegen, in einer politischen Kultur der Gewaltlosigkeit und des Dialogs.
Der Tag des Tibetischen Volksaufstands erinnert jährlich auf der ganzen Welt an den 10. März 1959, an dem die Tibeter gegen die Chinesische Volksbefreiungsarmee aufbegehren. Tausende von Zivilisten und Soldaten starben bei der Verteidigung ihres Landes und Oberhaupts, dem Dalai Lama. Er floh kurz nach dem Aufstand ins Exil. zurück zur Übersicht