Ost-Tibet: Junger Mann stirbt nach Selbstanzündung / Rufe nach langem Leben für Dalai Lama
Berlin, 9. November 2018. Ein junger Tibeter hat sich am vergangenen Sonntag, 4. November, im osttibetischen Ngaba selbst angezündet und ist seinen Verletzungen erlegen. Dies berichteten zwei im indischen Exil lebende tibetische Mönche mit guten Kontakten in die Region. Es habe sich dabei um den 23-jährigen Dorbe aus dem im Landkreis Ngaba liegenden Dorf Jakorma gehandelt. Die Mönche Kanyag Tsering und Lobsang Yeshe teilten weiter mit, Dorbe habe, bereits in Flammen stehend, nach einem langen Leben für den Dalai Lama gerufen. Der junge Mann habe im Haus seines Onkels gelebt. In den sozialen Medien zirkulierende Bilder zeigen Dorbe in traditioneller tibetischer Tracht. Den Mönchen des im nordindischen Dharamsala gelegenen Klosters Kirti zufolge seien derzeit keine weiteren Einzelheiten über die Selbstanzündung bekannt, da die chinesischen Behörden den Informationsfluss aus der Region stark einschränkten und es für Tibeter sehr gefährlich sei, Informationen an Kontakte im Exil weiterzugeben.
In der Region Ngaba – von den chinesischen Behörden verwaltungsmäßig der Provinz Sichuan zugeschlagen – hatte die Welle von Selbstverbrennungen aus Protest gegen die chinesische Politik in Tibet im Jahr 2009 ihren Ausgang genommen. Mit Dorbes Selbstanzündung steigt ihre Zahl in Tibet und China auf 154. Es handelte sich dabei um die zweite Selbstverbrennung in Tibet in diesem Jahr. Zuletzt hatte sich am 7. März 2018 Tsekho Tugchak ebenfalls in Ngaba selbst in Brand gesetzt. Auch er erlag seinen dabei erlittenen Verletzungen.
Eine Übersicht über die Selbstverbrennungen von Tibetern seit 2009 finden Sie hier: http://www.savetibet.org/resources/fact-sheets/self-immolations-by-tibetans/.
Weitere Einzelheiten entnehmen Sie bitte unserem Bericht „Tibetan man calls for Dalai Lama’s long life as he sets himself on fire“: http://www.savetibet.org/tibetan-man-calls-for-dalai-lamas-long-life-as-he-sets-himself-on-fire/
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