Tibet-Politik

Pressemitteilung: 47. Jahrestag des Volksaufstandes in Tibet – Gewaltsame Niederschlagung des tibetischen Volksaufstandes Mahnung für friedliche Konfliktlösung – Gespräche in Peking keine Beruhigungspille

9. März 2006

Berlin. Der Jahrestag der gewaltsamen Niederschlagung des tibetischen Volksaufstandes vom 10. März 1959 mahnt zu friedlicher Lösung des immer noch schwelenden Tibetkonflikts. Die Internationale Staatengemeinschaft muss sich nachhaltig und mit lauter Stimme für Tibet und die Politik des XIV. Dalai Lama einsetzen, erklärte heute die International Campaign for Tibet Deutschland (ICT) in Berlin.

Die Menschenrechtslage in Tibet ist nach wie vor besorgniserregend, so ICT am heutigen Donnerstag. Repressionen gegenüber buddhistischen Geistlichen und Tibetern, die für Selbstbestimmung und Menschenrechte eintreten, haben sich verschärft. Das Netz, das chinesische Sicherheitsbehörden um Klöster und religiöse Einrichtungen ziehen, wird laut ICT-Geschäftsführer Müller enger. „In Tibet herrscht ein Klima der Angst, da die chinesischen Behörden eine „Null-Toleranz“-Politik gegenüber politisch Andersdenkenden verfolgen.

Folter ist weit verbreitet und wird systematisch angewandt.“

Vor diesem Hintergrund sind die fortdauernden Gespräche zwischen Vertretern des Dalai Lama und der chinesischen Staatsführung, die unlängst in die fünfte Runde gegangen sind, besonders brisant. „Die chinesische Staatsführung hat durch das Entgegenkommen der Tibeter eine historische Chance, die sie nutzen muss“, so Müller weiter. Sie muss jetzt als Zeichen ihrer Ernsthaftigkeit direkte Gespräche mit dem Dalai Lama aufnehmen und die massiven Menschenrechtsverletzungen in Tibet sofort beenden, so die Organisation.

Das geistliche und weltliche Oberhaupt der Tibeter vertritt eine Politik des "mittleren Weges", die zwar substantielle Autonomie der Tibeter verlangt, unter dieser Voraussetzung aber von der Forderung nach staatlicher Souveränität Tibets abrückt. „Die internationale Gemeinschaft muss gerade jetzt mehr Unterstützung für die Tibeter zeigen“. Die Gespräche in Peking seien kein Anlass zur Beruhigung, sondern Aufforderung, Peking zu echten Schritten zu bewegen.

Kontakt: ICT-Deutschland, Kai Müller, Tel.: 030 27879086; mobil 0162/7034267

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