Aktuell: UN-Expertengremium „ernsthaft besorgt“ über Schicksal tibetischer Mönche / Mehr als 300 Fälle von „Verschwindenlassen“
Berlin, 8. Juni 2011. Die UN-Arbeitsgruppe zur Frage des „Verschwindenlassens“ („United Nations Working Group on Enforced or Involuntary Disappearances“ – WGEID) hat heute in Genf ihre „ernsthafte Sorge“ über Berichte zum Ausdruck gebracht, denen zufolge in der Volksrepublik China zahlreiche Menschen dem „Verschwindenlassen“ zum Opfer gefallen sind. Das Expertengremium wies in diesem Zusammenhang besonders auf das Schicksal von mehr als 300 tibetischen Mönchen hin, die am 21. April von chinesischen Sicherheitskräften zwangsweise aus dem Kloster Kirti in Ngaba (chin.: Aba) in der Provinz Sichuan verschleppt und an einen unbekannten Ort verbracht worden waren. Der Wortlaut der Erklärung kann hier im Internet eingesehen werden.

Die Experten UN-Gremiums forderten die chinesischen Behörden auf, volle Auskunft über „das Schicksal und den Aufenthaltsort der verschwundenen Personen“ zu erteilen. Ausdrücklich ermutigten die UN-Experten die Behörden dazu, die „anhaltende Praxis des erzwungenen Verschwindens“ zu untersuchen und sicherzustellen, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden und „der Schwere ihres Verbrechens entsprechende Strafen erhalten“. China sei verpflichtet, sich an die striktesten Menschenrechtsstandards zu halten, insbesondere sollte das Land eng mit der Arbeitsgruppe zu „Verschwindenlassen“ zusammenarbeiten. Zudem forderte das Gremium China auf, sein Versprechen einzulösen und den Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte (ICCPR) sowie die Internationale Vereinbarung zum Schutz vor „Verschwindenlassen“ zu ratifizieren. Der Arbeitsgruppe gehören fünf unabhängige Experten an. Unter dem Vorsitz von Jeremy Sarkin (Südafrika) sind dies Ariel Dulitzky (Argentinien), Jasminka Dzumhur (Bosnien-Herzegovina), Osman El-Hajjé (Libanon) und Olivier de Frouville (Frankreich).

Die International Campaign for Tibet (ICT) begrüßte die Erklärung der UN-Experten ausdrücklich. Wie ICT-Geschäftsführer Kai Müller in Berlin sagte, sei es außerordentlich wichtig, dass „internationale Gremien sowie Parlamente und Regierungen aus aller Welt sich für die Opfer von ‚Verschwindenlassen’“ in Tibet einsetzten. „Tibeter sind in hohem Maße von ‚Verschwindenlassen’ betroffen. Der aktuelle Vorgang im Kloster Kirti belegt, mit welchen menschenrechtswidrigen Mitteln die Behörden in Tibet gegen Tibeter vorgehen.“ Der ICT-Geschäftsführer erinnerte in diesem Zusammenhang an das Schicksal von Gedhun Choekyi Nyima, besser bekannt als 11. Panchen Lama, der vor 16 Jahren im Alter von sechs Jahren von chinesischen Sicherheitskräften entführt wurde und seither an einem unbekannten Ort festgehalten wird.

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Kai Müller
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Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit mehr als 20 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel und Berlin sowie Rechercheteams in Dharamsala, Indien, und Kathmandu, Nepal.

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