Berlin, 7. November 2017. Die chinesischen Behörden haben im bedeutenden buddhistischen Studienzentrum Larung Gar ein wichtiges religiöses Fest verboten. Das „Dechen Shedrub“-Fest hätte eigentlich am 6. November beginnen sollen. Bis vor Kurzem waren die Organisatoren davon ausgegangen, dass es in diesem Jahr wieder stattfinden könne, nachdem es schon im vergangenen Jahr verboten worden war. Die Vorbereitungen waren bereits weit fortgeschritten, zu dem acht Tage dauernden Fest hatte man zahlreiche Besucher erwartet, wie tibetische Quellen der International Campaign for Tibet (ICT) mitteilten. Für deren Unterbringung seien bereits Zelte aufgestellt worden. Stattdessen hätten die Behörden Mönche und Nonnen aufgefordert, „Dechen Shedrub“ still in ihren Unterkünften zu feiern.
Larung Gar, im Osten Tibets gelegen, gilt als eines der größten buddhistischen Zentren der Welt. Im Juli des vergangenen Jahres hatten die chinesischen Behörden damit begonnen, tausende Unterkünfte zu zerstören und tausende Nonnen und Mönche zu vertreiben. Mittlerweile ist das Studienzentrum der direkten Kontrolle kommunistischer Kader unterstellt worden. Die chinesischen Behörden haben in den letzten Monaten damit begonnen, an der Stelle der abgerissenen Unterkünfte eine touristische Infrastruktur aufzubauen. Offenbar soll damit die Verwandlung Larung Gars von einem Ort religiöser Studien in eine Touristenattraktion betrieben werden. An den Zugängen zu Larung Gar seien zwei neue Polizeigebäude errichtet worden. Dort müssten sich alle Besucher ausweisen und befragen lassen. Ein weiterer Kontrollpunkt der Polizei sei an der Zufahrt zu dem Studienzentrum eingerichtet worden. Unter anderem dürfte dies dazu dienen, die Rückkehr vertriebener ehemaliger Bewohner Larung Gars zu verhindern.
Weitere Einzelheiten entnehmen Sie bitte unserem Bericht „Major religious festival cancelled and new police checkpoints at Larung Gar“.
Pressekontakt: Kai Müller
Geschäftsführer
Tel.: +49 (0) 30 27879086
Mobil: +49 162 1364917
E-Mail: presse(at)savetibet.de
Twitter: @savetibet
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D-10435 Berlin
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Larung Gar, im Osten Tibets gelegen, gilt als eines der größten buddhistischen Zentren der Welt. Im Juli des vergangenen Jahres hatten die chinesischen Behörden damit begonnen, tausende Unterkünfte zu zerstören und tausende Nonnen und Mönche zu vertreiben. Mittlerweile ist das Studienzentrum der direkten Kontrolle kommunistischer Kader unterstellt worden. Die chinesischen Behörden haben in den letzten Monaten damit begonnen, an der Stelle der abgerissenen Unterkünfte eine touristische Infrastruktur aufzubauen. Offenbar soll damit die Verwandlung Larung Gars von einem Ort religiöser Studien in eine Touristenattraktion betrieben werden. An den Zugängen zu Larung Gar seien zwei neue Polizeigebäude errichtet worden. Dort müssten sich alle Besucher ausweisen und befragen lassen. Ein weiterer Kontrollpunkt der Polizei sei an der Zufahrt zu dem Studienzentrum eingerichtet worden. Unter anderem dürfte dies dazu dienen, die Rückkehr vertriebener ehemaliger Bewohner Larung Gars zu verhindern.
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International Campaign for Tibet Deutschland e.V.
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Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit mehr als 20 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel und Berlin sowie ein Rechercheteam in Dharamsala, Indien.
In der Zwischenzeit haben die chinesischen Behörden Fakten geschaffen. Auch wenn die Informationslage aufgrund der Zugangsbeschränkungen für unabhängige Journalisten schwierig ist, gehen sowohl die Anzahl der zerstörten Unterkünfte als auch die der zwangsweise aus Larung Gar vertriebenen Mönche und Nonnen in die Tausende. Einem Bericht von „Radio Free Asia“ (RFA) aus dem vergangenen Monat zufolge sollen bis dahin 4.725 Behausungen abgerissen worden sein. Mehr als 4.800 Mönche und Nonnen seien vertrieben worden, heißt es darin unter Berufung auf einen hochrangigen Abt des Studienzentrums. In vielen Fällen wurden die zwangsweise Vertriebenen von den Behörden massiv in ihren Grundrechten beschnitten. Wie "Human Rights Watch“ (HRW) berichtete, wurden sie teilweise gezwungen, sich sogenannten „politischen Umerziehungsmaßnahmen“ zu unterziehen und öffentlich demütigen zu lassen.
Ein Bericht der ICT (PDF) vom März 2017 belegt die Strategie der chinesischen Regierung, zeitgleich mit den groß angelegten Abrissaktionen massiv in den Ausbau der touristischen Infrastruktur in Larung Gar zu investieren. So wurde im Tal unterhalb des Zugangs zu dem Studienzentrum ein völlig neues Touristendorf errichtet. ICT wertet dies als Beleg für den Versuch der chinesischen Behörden, den Tourismus als Mittel einzusetzen, um das wachsende Interesse an der Wiederbelebung der tibetischen Religion und Kultur einzudämmen. Ein vor kurzem erschienener Artikel der Nachrichtenagentur AFP scheint dies zu untermauern. Auf den begleitenden Fotos sind Gruppen von Touristen zu sehen, die in Larung Gar für Selfie-Aufnahmen posieren. Im Hintergrund erkennt man das buddhistische Studienzentrum, in das die Bulldozer Schneisen der Verwüstung geschlagen haben.
Die chinesischen Behörden ließen sich in ihrem Vorgehen auch nicht von massiver internationaler Kritik abhalten. Sowohl auf Ebene der Vereinten Nationen als auch im Europaparlament und von zahlreichen Regierungen wurden die Zerstörungen und Vertreibungen in Larung Gar deutlich verurteilt. Beispielsweise bezeichneten sechs UN-Menschenrechtsexperten im Februar das Vorgehen der chinesischen Behörden als Verletzungen der Menschenrechte, die offenbar „gezielte Angriffe auf das materielle und immaterielle kulturelle Erbe“ seien und „schwere Verletzungen der kulturellen Rechte der heutigen wie künftiger Generationen“ darstellten.
ICT-Geschäftsführer Kai Müller begrüßte die Kritik der UN-Experten wie auch ähnliche Äußerungen von Seiten der deutschen Bundesregierung, Mitgliedern des deutschen Bundestages sowie weiterer Parlamente und Regierungen: „Heute ist ein trauriger Jahrestag. Die Zerstörungen und Vertreibungen in Larung Gar stellen eine gravierende Verletzung des Rechts auf freie Religionsausübung dar. Sie bringen Leid über tausende Menschen und ihre Angehörigen und sind absolut inakzeptabel“, so Müller. Der ICT-Geschäftsführer weiter: „ Es ist eine Schande, wenn nun auf den Trümmern eines lebendigen religiösen Zentrums eine touristische Scheinwelt errichtet werden soll. Damit trifft die chinesische Regierung nicht nur die Tibeter, sondern auch die zahlreichen Chinesen, die sich in den vergangenen Jahren in steigender Zahl dem tibetischen Buddhismus zugewandt haben.“
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Kai Müller
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Die chinesischen Behörden ließen sich in ihrem Vorgehen auch nicht von massiver internationaler Kritik abhalten. Sowohl auf Ebene der Vereinten Nationen als auch im Europaparlament und von zahlreichen Regierungen wurden die Zerstörungen und Vertreibungen in Larung Gar deutlich verurteilt. Beispielsweise bezeichneten sechs UN-Menschenrechtsexperten im Februar das Vorgehen der chinesischen Behörden als Verletzungen der Menschenrechte, die offenbar „gezielte Angriffe auf das materielle und immaterielle kulturelle Erbe“ seien und „schwere Verletzungen der kulturellen Rechte der heutigen wie künftiger Generationen“ darstellten.
ICT-Geschäftsführer Kai Müller begrüßte die Kritik der UN-Experten wie auch ähnliche Äußerungen von Seiten der deutschen Bundesregierung, Mitgliedern des deutschen Bundestages sowie weiterer Parlamente und Regierungen: „Heute ist ein trauriger Jahrestag. Die Zerstörungen und Vertreibungen in Larung Gar stellen eine gravierende Verletzung des Rechts auf freie Religionsausübung dar. Sie bringen Leid über tausende Menschen und ihre Angehörigen und sind absolut inakzeptabel“, so Müller. Der ICT-Geschäftsführer weiter: „ Es ist eine Schande, wenn nun auf den Trümmern eines lebendigen religiösen Zentrums eine touristische Scheinwelt errichtet werden soll. Damit trifft die chinesische Regierung nicht nur die Tibeter, sondern auch die zahlreichen Chinesen, die sich in den vergangenen Jahren in steigender Zahl dem tibetischen Buddhismus zugewandt haben.“
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(Kopie 1)
Tibet: Schule verbietet Kindern religiöse Aktivitäten / Eltern sollen sich gleichfalls von „Aberglauben und religiösen Handlungen“ fernhalten (Kopie 4)
Tibet: Schule verbietet Kindern religiöse Aktivitäten / Eltern sollen sich gleichfalls von „Aberglauben und religiösen Handlungen“ fernhalten (Kopie 3)
Tibet: Schule verbietet Kindern religiöse Aktivitäten / Eltern sollen sich gleichfalls von „Aberglauben und religiösen Handlungen“ fernhalten (Kopie 2)
Tibet: Schule verbietet Kindern religiöse Aktivitäten / Eltern sollen sich gleichfalls von „Aberglauben und religiösen Handlungen“ fernhalten (Kopie 1)
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