Nach Interview mit New York Times: Tibeter droht lange Haftstrafe / ICT fordert Unterstützung von Politik und Medienvertretern für Tashi Wangchuk / Freie Berichterstattung im Visier der chinesischen Behörden
Berlin, 6. September 2016. Dem Tibeter Tashi Wangchuk droht eine lange Haftstrafe, nachdem die „New York Times“ über ihn und seine Kritik an der chinesischen Kultur- und Bildungspolitik in Tibet berichtet hatte. Der 31-jährige Wangchuk, der ein Ladengeschäft in der tibetischen Stadt Jyekundo in der Tibetisch Autonomen Präfektur Yushuin der Provinz Qinghai betreibt, war von der "New York Times“ im November 2015 interviewt und umfassend porträtiert worden. Dem Artikel zufolge hatte er unter anderem versucht, die örtlichen Behörden per Gerichtsklage auf tibetischsprachigen Unterricht in den Schulen zu verpflichten. Im Januar 2016 war Wangchuk verhaftet und zunächst an einen unbekannten Ort verbracht worden. Im März wurde bekannt, dass ihm „Anstiftung zum Separatismus“ vorgeworfen werde, obwohl keinerlei entsprechende Aktivitäten Wangchuks bekannt sind. Wangchuk muss, sollte das Gerichtsverfahren eröffnet und – wovon in derartigen Verfahren auszugehen ist – mit einer Verurteilung enden, mit einer bis zu 15-jährigen Haftstrafe rechnen. Die Staatsanwaltschaft habe nun 90 Tage Zeit, Anklage zu erheben, so vor kurzem Wangchuks Anwalt, der bekannte chinesische Menschenrechtsanwalt Liang Xiaojun, in der „New York Times“.
Die International Campaign for Tibet (ICT) zeigt sich entsetzt über das Vorgehen der chinesischen Behörden und ruft Politik und Öffentlichkeit in Deutschland dazu auf, gegenüber den chinesischen Behörden auf Freilassung Wangchuks und auf Einstellung des Verfahrens zu drängen. ICT-Geschäftsführer Kai Müller: „Offensichtlich soll Wangchuk insbesondere dafür belangt werden, dass er gegenüber ausländischen Medien kritisch über die Situation in Tibet gesprochen hat. Die Repression richtet sich daher nicht nur gegen Tashi Wangchuk, sondern auch gegen die ohnehin schon stark eingeschränkte Berichterstattung unabhängiger Medien wie der ‚New York Times‘. An Tashi Wangchuk soll ein Exempel statuiert werden, das besonders internationale Medien abschrecken soll.“
ICT ruft insbesondere Medienvertreter aus Deutschland dazu auf, sich für Tashi Wangchuk und für akzeptable Arbeitsbedingungen internationaler und chinesischer Medien in China und Tibet einzusetzen. So müssen sich etwa die auf deutscher Seite am „Medienforum China-Deutschland“ der Robert Bosch Stiftung beteiligten Medienvertreter unmissverständlich für die Freilassung Tashi Wangchuk aussprechen. Vor diesem Hintergrund hat ICT die Robert Bosch Stiftung in einem Schreiben dazu aufgefordert, sich öffentlich zum Fall Tashi Wangchuk zu äußern. Die Stiftung organisiert das „Medienforum“ zusammen mit dem chinesischen Partei- und Propagandablatt „Global Times“. Von deutscher Seite sind regelmäßig Vertreter namhafter Medien zugegen, wie etwa von „Süddeutscher Zeitung“, der „Zeit“ oder des NDR. ICT hatte die Robert Bosch Stiftung vor kurzem dazu aufgerufen, das „Medienforum“ angesichts der aktiven Rolle staatlicher chinesischer Medien bei der Unterdrückung Andersdenkender in China auszusetzen.
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Kai Müller
Geschäftsführer
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Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit mehr als 20 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel und Berlin sowie ein Rechercheteam in Dharamsala, Indien.

Berlin, 24. Februar 2016. Zwei Wochen vor dem Jahrestag des tibetischen Volksaufstands vom 10. März 1959 haben die chinesischen Behörden die so genannte Autonome Region Tibet (TAR) für Ausländer geschlossen. Wie aus einem Eintrag auf dem Reiseblog "Tripadvisor" hervorgeht, sind ausländische Touristen aufgefordert, diesen Teil Tibets spätestens bis morgen (25. Februar 2016) zu verlassen. Die Maßnahme sei bereits im Januar von der Regierung der TAR bekanntgemacht worden. Es wird vermutet, dass die Sperrung bis Ende März aufrechterhalten bleibt. Der Webseite "exploretibet.com" zufolge solle die Schließung bereits zum 20. Februar wirksam geworden sein. Die Seite beruft sich auf das offizielle "Tibet Tourism Bureau" und weist darauf hin, dass es seit den massiven Protesten in Tibet im Frühjahr 2008 üblich geworden sei, Reisen ausländischer Touristen in die Autonome Region Tibet im Monat März zu unterbinden. Für die nord- und osttibetischen Regionen, die verwaltungsmäßig zu den chinesischen Provinzen Qinghai, Gansu, Sichuan und Yunnan gerechnet werden, sind keine derartigen Reiserestriktionen bekannt.

ICT-Geschäftsführer Kai Müller sagte dazu: „Die Meldung von der erneuten Abriegelung Lhasas und anderer tibetischer Regionen auf dem Gebiet der Autonomen Region Tibet kommt leider nicht überraschend. Es hat sich mittlerweile zu einer schlechten Tradition entwickelt, in den Wochen rund um den Jahrestag des tibetischen Volksaufstands möglichst wenig Ausländer in Tibet wissen zu wollen. Ganz offensichtlich wünscht Peking keine ausländischen Augenzeugen vom massiven Sicherheitsaufgebot in Tibet oder im Fall von tibetischen Protesten“, so der ICT-Geschäftsführer.

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