Tibet-Politik

Aktuell: Furcht vor Gewalt nach öffentlichem Aufruf für die Rückkehr des Dalai Lama nach Tibet
6. August 2007
Am 1. August wurde der 53-jährige Tibeter Runggye Adak verhaftet, nachdem er zu Hunderten von Menschen, die sich für ein traditionelles Pferderennen in Lithang, Osttibet, versammelt hatten, über den Dalai Lama gesprochen und seine Sorge über die sozialen Entwicklungen in Tibet zum Ausdruck gebracht hatte. Die Atmosphäre in Lithang ist seither angespannt und die Furcht vor einem gewaltsamen Vorgehen der Sicherheitskräfte spürbar.
Berichten zufolge ist es zu weiteren Verhaftungen gekommen. Die Sicherheitskräfte wurden mit Polizei und Militär von außerhalb von Lithang (Chinesisch: Litang) in Kardze (Chinesisch: Ganzi) Autonome Präfektur verstärkt. Verschiedenen Meldungen zufolge waren viele Tibeter zusammen gekommen, um gegen die Verhaftung von Runggye zu protestieren, so dass die Polizei Warnschüsse abgab, um die Menge auseinander zu treiben. Mehrere Tibeter haben im Gespräch mit der Polizei und Beamten aus Kardze um die Freilassung von Runggye Adak gebeten.
Der 53-jährige Nomade Runggye Adak hatte die Bühne kurz vor dem Beginn der offiziellen Feier des jährlichen Pferderennens betreten, das als eine bedeutende Feierlichkeit Tausende von Menschen anlockt. Verschiedenen Berichten zufolge hatte Adak zunächst dem rangältesten Lama des Lithang Klosters auf der Bühne eine Khatak (tibetischer Glücksschal) überreicht, nahm dann das Mikrofon und begann zu sprechen. Er forderte die Rückkehr des Dalai Lama nach Tibet, die Freilassung des Panchen Lama, Gendun Choekyi Nyima (gegenwärtig in chinesischem Gewahrsam) und Tenzin Delek Rinpoche, eines respektierten Lama aus dieser Gegend, der aufgrund einer ihm unterstellten Teilnahme an einem Bombenanschlag zu einer lebenslänglichen Haft verurteilt wurde.
Des Weiteren hatte Adak betont, dass die Menschen von Lithang Religionsfreiheit genießen sollten und rief die lokalen Tibeter dazu auf, sich nicht aufgrund von Land- und Wasserangelegenheiten gegenseitig zu bekämpfen – ein Hinweis auf Auseinandersetzungen, die unlängst oftmals nach einer behördlich angeordneten Landteilung zwischen tibetischen Nomaden ausgebrochen sind.
Laut einer Quelle versuchte eine Gruppe von Tibetern mit der Polizei zu verhandeln, als diese Runggye Adak von der Bühne holte. Sie bestand darauf, dass er nichts gesagt habe, das gegen das Gesetz verstoßen hätte und nur die Situation der Menschen in Lithang verbessern wolle.
Ein Augenzeuge berichtete ICT: „Ich habe gehört, dass er betonte, dass er nichts sage, das gegen das Gesetz verstoßen würde. So ist etwa unter chinesischem Gesetz die Religionsfreiheit offiziell geschützt. Die ganze Menge rief ihm ihre Unterstützung zu, besonders als er fragte, ob Seine Heiligkeit, der Dalai Lama nach Tibet zurückkehren sollte.“
Ein Bericht des Tibetan Center for Human Rights and Democracy gibt an, dass Runggye Adak vor seiner Festnahme einen tibetischen Mönch öffentlich kritisiert habe, der an der „Kampagne für patriotische Erziehung“ am Lithang-Kloster beteiligt sei und offensichtlich Kritik am Dalai Lama geübt habe. Auch diese Äußerng sei von der Menge unterstützt worden.
Radio Free Asia berichtete am 1. August, dass nach diesem Vorfall 20 weitere Tibeter in Gewahrsam genommen wurden.
Der Sondergesandte des Dalai Lama, Lodi Gyaltsen Gyari, erklärte am 1. August: ‚Tibeter in Lithang haben versucht, diese Angelegenheit durch Gespräche mit der Polizei und örtlichen Beamten zu lösen. Gewaltsames Vorgehen ist keine Antwort auf diese friedliche und aufrichtige Meinungsäußerung, die zudem die Unterstützung der anwesenden Tibeter gefunden hat. Dieser Vorfall spiegelt unsere Sorge wider, dass sich die Situation in Tibet verschlechtern könnte, wenn die berechtigten Anliegen des tibetischen Volkes nicht berücksichtigt werden.‘
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