Pressemitteilung: Erneut Selbstverbrennung in Tibet / Familienvater zündet sich selbst an / 126 Selbstverbrennungen seit 2009
Berlin, 10. Februar 2014. Ein junger tibetischer Familienvater, dessen Name mit Phagmo Samdup angegeben wird, hat sich am vergangenen Mittwoch (5.2.) in der Ortschaft Dokarmo im zur Provinz Qinghai zählenden Landkreis Tsekhog (chin.: Zeku) selbst angezündet; Dies berichten tibetische Quellen. Es handelt sich dabei um die erste Selbstverbrennung in Tibet in diesem Jahr. Den Berichten zufolge ereignete sich die Selbstanzündung gegen halb zehn Uhr abends, also bereits nach Einbruch der Dunkelheit, als nur wenige Zeugen zugegen waren. Eine Polizeistreife soll das Feuer gelöscht und Phagmo Samdup mitgenommen haben. Laut den tibetischen Quellen wurde Phagmo Samdup, dessen Alter mit „Ende zwanzig” angegeben wird, nach Tsekhog gebracht, den Hauptort des gleichnamigen Landkreises. Ob Phagmo Samdup noch am Leben ist, ist derzeit nicht bekannt. Er ist verheiratet und Vater zweier Kinder.
Im Anschluss an die Selbstanzündung wurden zusätzliche Kräfte der paramilitärischen Bewaffneten Volkspolizei in die Region entsandt und die Kommunikationswege einschließlich der Telefonverbindungen unterbrochen. Mit Phagmo Samdup steigt die Zahl der Selbstverbrennungen von Tibetern in China und Tibet auf 126 seit dem beginn der Serie im Februar 2009.
Einen ICT-Bericht können Sie hier herunterladen: https://savetibet.de/fileadmin/user_upload/content/berichte/Aktuelle_Berichte/ICT_Bericht_07022014.pdf.
Pressekontakt:
Kai Müller
Geschäftsführer
International Campaign for Tibet Deutschland e.V.
Schönhauser Allee 163
D-10435 Berlin
Tel.: +49 (0) 30 27879086
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Berlin, 16. März 2011. Der 21 Jahre alte tibetische Mönch Phuntsog aus dem Kloster Kirti in Ngaba (chin.: Aba) in der chinesischen Provinz Sichuan hat sich heute Morgen öffentlich angezündet und ist anschließend seinen Verletzungen erlegen. Augenzeugen in Kontakt mit tibetischen Exil-Quellen zufolge soll die Polizei die Flammen gelöscht und auf Phuntsog eingeschlagen haben. Kurz danach sei der Mönch gestorben. Die Selbstverbrennung Phuntsogs fiel zusammen mit dem dritten Jahrestag der blutigen Niederschlagung des friedlichen Protests im Kloster Kirti im Jahre 2008. Dabei waren mindestens zehn Tibeter von chinesischen Sicherheitskräften erschossen worden.

Der Tod Phuntsogs führte anschließend zu einer großen Demonstration, an der sich mehrere Hundert Mönche und weitere Tibeter beteiligten, wie dieselben Quellen berichten. Diesen Protestzug habe die Polizei gewaltsam gestoppt und dabei eine unbekannte Anzahl von Mönchen verhaftet sowie protestierende Tibeter geschlagen. Der Leichnam Phuntsogs wurde unterdessen ins Kloster Kirti zurückgebracht. Wie ein tibetischer Mönch im nordindischen Dharamsala sagte, seien die Mönche in Kirti „eher bereit zu sterben, als Phuntsogs Leiche den chinesischen Behörden zu übergeben“. Inzwischen soll das Kloster von chinesischem Militär umstellt sein, offenbar seien auch einige Telefonverbindungen unterbrochen worden.

Die Selbstverbrennung Phuntsogs ist bereits die zweite im Kloster Kirti seit dem Frühjahr 2008. Im Februar 2009 hatte sich der Mönch Tapey ebenfalls in Brand gesetzt, nachdem eine Gebetszeremonie innerhalb des Klosters von den chinesischen Behörden untersagt worden war. Tapey überlebte, wurde allerdings anschließend inhaftiert. Wo er derzeit festgehalten wird, ist unbekannt. Nach Einschätzung der International Campaign for Tibet (ICT) ist der aktuelle Vorfall in hohem Maße erschütternd. Phuntsogs Selbstverbrennung zeige auf drastische Art die Verzweiflung der Tibeter über die kompromisslose Linie Pekings in ihrer Heimat.

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