Pressemitteilung: Daimler unterstützt als Sponsor Propagandakampagne für Chinas KP / Dringende Fragen an Vorstandschef Zetsche / ICT: Beschämendes Sponsoring durch Daimler
Berlin, 9. November 2012. Kurz vor dem 18. Kongress der Kommunistischen Partei Chinas ist die International Campaign for Tibet (ICT) auf eine staatliche gelenkte Propagandakampagne aufmerksam geworden, die neben zwei chinesischen Sponsoren auch Mercedes Benz und den Schweizer Uhrenhersteller Rolex als Unterstützer aufweist1. Das „Nationale Zentrum für die Darstellenden Künste“ (National Centre for the Performing Arts/ NCPA) in Peking hatte im Juli unter dem Titel „Party Flag Flying High“ eine „Konzertreihe zur Feier der Zusammenkunft des 18. Nationalen Kongresses der Chinesischen Kommunistischen Partei“ organisiert. Einzelne Veranstaltungen trugen Titel wie „Singe ein Volkslied für die Kommunistische Partei Chinas”, „Hymne an die große Kommunistische Partei Chinas“, „Singen der Sonne entgegen“ und „Die Kommunistische Partei Chinas, liebe Mutter“. Laut Internetseite des NCPA sollten die vorgetragenen Musikwerke die Moral stärken und „den Sieg der nationalen Befreiung und des sozialistischen Aufbaus erringen“2. Mercedes Benz ist in der Ankündigung als „strategischer Partner“ der Veranstalter ausgewiesen.
Aus Sicht der International Campaign for Tibet wirft dieses Engagement von Mercedes-Benz und damit der Muttergesellschaft Daimler AG einige Fragen auf. In einem Brief an den Daimler-Vorstandsvorsitzenden Dr. Dieter Zetsche schrieb ICT-Geschäftsführer Kai Müller: „Es kann kein Zweifel daran bestehen, dass diese Veranstaltungsreihe allein dem Zweck der propagandistischen Untermauerung der Einparteienherrschaft in China dient und Prinzipien wie Pluralismus, Meinungsfreiheit und Transparenz in eklatanter Weise zuwiderläuft. Konkrete Folge dieses Mangels an Pluralismus ist aktuell die Inhaftierung zahlreicher Personen im Vorfeld des Parteikongresses.“ Konkret wollte er in dem Schreiben wissen, mit welchen Mitteln Mercedes Benz die Veranstaltungsreihe unterstützt habe und ob auch Daimler-Repräsentanten dabei zugegen gewesen seien. Kai Müller weiter: „Teilt die Daimler AG das Ziel der Veranstalter, am Vorabend des Nationalen Kongresses der KP Chinas eine ‚fröhliche und harmonische Atmosphäre zu schaffen, um das siegreiche Zusammenkommen des 18. Nationalen Kongresses der Kommunistischen Partei zu grüßen‘?“
ICT-Geschäftsführer Kai Müller: „Die Daimler AG stützt durch derartiges Sponsoring die Bemühungen der KP Chinas, die Bevölkerung auf Linie zu bringen. Daimler unterstützt damit exakt das Gegenteil von Demokratisierung und Pluralismus in China, nämlich die Festigung von Kontrolle, den Mangel an Meinungsfreiheit und Pluralismus in China. Die Sponsoringaktivität der Daimler AG ist beschämend, wenn gleichzeitig Regimekritiker inhaftiert werden und sich Tibeter aus Protest gegen die Politik Pekings anzünden. Der ‚Wandel durch Handel‘ a la Daimler ist völlig inakzeptabel.“
1 Vgl. http://www.chncpa.org/subsite/Eng2012/CPC_Congress_Concert_Series/index.html, abgerufen am 6. November 2012.
2 Vgl. http://www.chncpa.org/ens/ycgp/jmxx/2012-06-08/371522.shtml, abgerufen am 6. November 2012.
Pressekontakt:
Kai Müller
Geschäftsführer
International Campaign for Tibet Deutschland e.V.
Schönhauser Allee 163
D-10435 Berlin
Tel.: +49 (0) 30 27879086
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E-Mail: presse(at)savetibet.de
Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit mehr als 20 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel, London und Berlin sowie Rechercheteams in Dharamsala, Indien, und Kathmandu, Nepal.
Berlin, 16. März 2011. Der 21 Jahre alte tibetische Mönch Phuntsog aus dem Kloster Kirti in Ngaba (chin.: Aba) in der chinesischen Provinz Sichuan hat sich heute Morgen öffentlich angezündet und ist anschließend seinen Verletzungen erlegen. Augenzeugen in Kontakt mit tibetischen Exil-Quellen zufolge soll die Polizei die Flammen gelöscht und auf Phuntsog eingeschlagen haben. Kurz danach sei der Mönch gestorben. Die Selbstverbrennung Phuntsogs fiel zusammen mit dem dritten Jahrestag der blutigen Niederschlagung des friedlichen Protests im Kloster Kirti im Jahre 2008. Dabei waren mindestens zehn Tibeter von chinesischen Sicherheitskräften erschossen worden.

Der Tod Phuntsogs führte anschließend zu einer großen Demonstration, an der sich mehrere Hundert Mönche und weitere Tibeter beteiligten, wie dieselben Quellen berichten. Diesen Protestzug habe die Polizei gewaltsam gestoppt und dabei eine unbekannte Anzahl von Mönchen verhaftet sowie protestierende Tibeter geschlagen. Der Leichnam Phuntsogs wurde unterdessen ins Kloster Kirti zurückgebracht. Wie ein tibetischer Mönch im nordindischen Dharamsala sagte, seien die Mönche in Kirti „eher bereit zu sterben, als Phuntsogs Leiche den chinesischen Behörden zu übergeben“. Inzwischen soll das Kloster von chinesischem Militär umstellt sein, offenbar seien auch einige Telefonverbindungen unterbrochen worden.

Die Selbstverbrennung Phuntsogs ist bereits die zweite im Kloster Kirti seit dem Frühjahr 2008. Im Februar 2009 hatte sich der Mönch Tapey ebenfalls in Brand gesetzt, nachdem eine Gebetszeremonie innerhalb des Klosters von den chinesischen Behörden untersagt worden war. Tapey überlebte, wurde allerdings anschließend inhaftiert. Wo er derzeit festgehalten wird, ist unbekannt. Nach Einschätzung der International Campaign for Tibet (ICT) ist der aktuelle Vorfall in hohem Maße erschütternd. Phuntsogs Selbstverbrennung zeige auf drastische Art die Verzweiflung der Tibeter über die kompromisslose Linie Pekings in ihrer Heimat.

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