Berlin, 4. Dezember 2015. Die International Campaign for Tibet (ICT) hat das erneute Verbot einer Dalai Lama Briefmarke durch die Deutsche Post AG scharf kritisiert. Das Unternehmen hatte ICT in der vergangenen Woche mitgeteilt, die seit Juli 2015 produzierte Sonderbriefmarke mit dem Portrait des Dalai Lama nicht weiter herstellen zu wollen. Dazu hatte die Deutsche Post AG offenbar eigens ihre Allgemeinen Geschäftsbedingungen geändert, um explizit die Dalai Lama Marke der ICT verhindern zu können. Nach den neuen Geschäftsbedingungen will das Unternehmen den Abdruck von „Personen des öffentlichen Lebens, politischen Parteien oder Organisationen“ nunmehr nicht mehr zulassen, was allerdings nur solche „außerhalb des Staatsgebiets der Bundesrepublik Deutschland“ betreffe.
ICT-Geschäftsführer Kai Müller sagte dazu: „Es deutet alles darauf hin, dass die Deutsche Post AG die weitere Verbreitung unserer Sonderbriefmarke mit einer ‚Lex Dalai Lama‘ verhindern will. Ganz offensichtlich versteckt sich das Unternehmen hinter skurrilen juristischen Winkelzügen, um seine Geschäftsinteressen in China nicht zu gefährden. Das ist gegenüber einem Friedensnobelpreisträger wie dem Dalai Lama unwürdig“, kritisierte Müller. Eine Postsprecherin habe in einem Schreiben an ICT zudem ausgeführt, „als international tätiges Unternehmen“ fühle sich die Deutsche Post AG „zu politischer Neutralität verpflichtet“. Dies lege den Verdacht nahe, dass Druck auf das Unternehmen ausgeübt worden sein könnte, so Müller. Ferner wies Müller die Argumentation eines Postsprechers gegenüber der Tageszeitung „Die Welt“ (
Der Tod Phuntsogs führte anschließend zu einer großen Demonstration, an der sich mehrere Hundert Mönche und weitere Tibeter beteiligten, wie dieselben Quellen berichten. Diesen Protestzug habe die Polizei gewaltsam gestoppt und dabei eine unbekannte Anzahl von Mönchen verhaftet sowie protestierende Tibeter geschlagen. Der Leichnam Phuntsogs wurde unterdessen ins Kloster Kirti zurückgebracht. Wie ein tibetischer Mönch im nordindischen Dharamsala sagte, seien die Mönche in Kirti „eher bereit zu sterben, als Phuntsogs Leiche den chinesischen Behörden zu übergeben“. Inzwischen soll das Kloster von chinesischem Militär umstellt sein, offenbar seien auch einige Telefonverbindungen unterbrochen worden.
Die Selbstverbrennung Phuntsogs ist bereits die zweite im Kloster Kirti seit dem Frühjahr 2008. Im Februar 2009 hatte sich der Mönch Tapey ebenfalls in Brand gesetzt, nachdem eine Gebetszeremonie innerhalb des Klosters von den chinesischen Behörden untersagt worden war. Tapey überlebte, wurde allerdings anschließend inhaftiert. Wo er derzeit festgehalten wird, ist unbekannt. Nach Einschätzung der International Campaign for Tibet (ICT) ist der aktuelle Vorfall in hohem Maße erschütternd. Phuntsogs Selbstverbrennung zeige auf drastische Art die Verzweiflung der Tibeter über die kompromisslose Linie Pekings in ihrer Heimat.
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Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit mehr als 20 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel und Berlin sowie Rechercheteams in Dharamsala, Indien, und Kathmandu, Nepal.