Aktuell: „Erzwungene Ruhe“: Neue Augenzeugenberichte, Fotos und Videos aus Tibet
4. November 2008
Berlin, 4. November 2008 – Neues Bildmaterial und Augenzeugenberichte aus Tibet dokumentieren die angespannte Situation seit Beginn der Unruhen im März 2008 und die andauernde Militärpräsenz in dem abgeschotteten Himalajaland. Der Bericht „A Choked Silence“ der International Campaign for Tibet (ICT) legt Informationen und Fotos ausländischer Touristen und ins Exil geflüchteter Tibeter vor, die belegen, dass die chinesischen Behörden nach wie vor jegliche Proteste mit Hilfe von massiven Sicherheitsmaßnahmen, Überwachung und Kontrolle unterbinden wollen. Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass damit die Sorge über eine Verschärfung der Situation in Tibet nach den Olympischen Spielen berechtigt sei. Er enthält ferner zwei Filmaufnahmen eines Protestvorfalles in Osttibet noch aus dem März 2008.
Die angespannte Situation in den tibetischen Gebieten in Verbindung mit der massiven Polizei- und Militärpräsenz entlädt sich offenbar öfter in Gewalt gegenüber der tibetischen Bevölkerung. So kam es am 24. September im Kloster von Kirti, im Bezirk Ngaba (chinesisch: Aba) der Provinz Sichuan zu massiven Übergriffen von chinesischen Sicherheitskräften auf die dortigen Mönche. Quellen berichten von rund 100 bewaffneten Beamten, welche die Geistlichen angriffen. Auslöser für den Zusammenstoß soll ein Mönch gewesen sein, der die Grenze des klösterlichen Gebietes überschritten haben soll. Sicherheitskräfte feuerten daraufhin Warnschüsse in die Luft und warnten den Mönch, dessen Name ICT vorliegt, auf Chinesisch. Gemäß einer Quelle verstand der Mönch aber kein Chinesisch, woraufhin dieser von den Beamten verprügelt worden ist. Zwei ältere Mönche forderten daraufhin die Aufklärung des Falls durch einen Vorgesetzten der Beamten, worauf die Sicherheitskräfte mit Gewalt reagierten, infolge derer rund 30 Mönche zum Teil schwer verletzt worden sind.
Zudem zitiert der Bericht Quellen, die befürchten, dass tibetischen Angeklagten das Recht auf anwaltliche Vertretung und ein faires Gerichtsverfahren vorenthalten wird. So soll in der vergangenen Woche beim Bezirksgericht Ngaba ein Gerichtsverfahren gegen mehrere Mönche aus dem Kirti Kloster in Osttibet stattgefunden haben. Ihnen wird vorgeworfen, sich an den Protesten im März und April beteiligt zu haben. Nach verlässlichen Quellen wurden die Familien der Angeklagten weder über deren Aufenthaltsort noch über ihr Wohlbefinden informiert. Die Familien der Angeklagten befürchten nun, dass den Beschuldigten der Zugang zu anwaltlicher Vertretung vorenthalten wird. Die gleichen Quellen berichten, dass seit dem Ausbruch der Proteste im März dieses Jahres rund 20 Personen in der Umgebung von Ngaba wegen der Teilnahme an Protesten und „abweichender Meinung“ verurteilt wurden.
Der ICT-Bericht „A Choked Silence – Images from Tibet of Crackdown“ kann unter www.savetibet.org/news/newsitem.php?id=1378 eingesehen werden.
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