Aktuell: Tibet: Seltenes Videomaterial von Selbstverbrennung im Januar
Berlin, 18. April 2012. Neues Videomaterial aus Tibet zeigt dramatische Bilder einer Selbstverbrennung, die am 14. Januar in Ngaba (chin.: Aba) stattgefunden hat. Drei Monate nach dem Ereignis gelangt nun eine knapp einminütige Videosequenz an die Öffentlichkeit, auf der offenbar die Endphase der Selbstverbrennung des 22-jährigen Losang Jamyang zu sehen ist. Die Bilder wurden aus dem Obergeschoss eines Hauses im Zentrum von Ngaba gemacht und unter großer Gefahr ins Ausland geschmuggelt. Darauf kann man den ehemaligen Mönch des Klosters Kirti erkennen. Umringt von chinesischer Polizei scheint er bereits gelöscht, als plötzlich ein Feuerball auf seinem Körper zu sehen ist, der die Umstehenden zum Zurückweichen zwingt. Für mehrere Sekunden bewegt sich der brennende Mönch, sein Körper dreht sich um die eigene Achse während die Flammen hoch über seinen Kopf steigen. Polizisten versuchen diese mit Feuerlöschern zu ersticken. Erst nach und nach gelingt es ihnen, Losang Jamyang auf den Boden zu werfen und dann mit Hilfe von Decken die Flammen zu löschen. Zeitgleich schlagen andere Polizisten offenbar auf den ehemaligen Mönch ein.
Laut zwei Mönchen des Klosters Kirti, die im indischen Exil leben und in regelmäßigem direktem Kontakt mit der Region stehen, versuchte in der Folge eine größere Gruppe von Tibetern, Losang Jamyangs Körper in ihren Besitz zu bekommen. Ob er zu diesem Zeitpunkt noch lebte oder bereits tot war, ist unklar. Offenbar begann die Polizei daraufhin, gewaltsam gegen die Menge vorzugehen und Menschen zu verhaften. Die Beamten setzten teilweise nagelbewehrte Schlagstöcke gegen die Menschen ein, Schusswaffen wurden abgefeuert. Dabei verlor eine Tibeterin ein Auge, ein Tibeter erlitt schwere Verletzungen, als er von einem nagelbewehrten Schlagstock getroffen wurde.

Den ICT-Bericht mit ausführlichen Informationen einschließlich einer Beschreibung des Videos finden Sie hier zum Herunterladen (pdf, englisch): https://savetibet.de/fileadmin/user_upload/content/berichte/Aktuelle_Berichte/ICT_Bericht_17042012.pdf.

Das Video kann hier eingesehen werden: http://www.savetibet.de/fileadmin/user_upload/video/lobsang_jamyang_self_immolation.mov.

Kontakt:

Kai Müller
Geschäftsführer / Executive Director
International Campaign for Tibet Deutschland e.V.
Schönhauser Allee 163
D-10435 Berlin
Tel.: +49 (0) 30 27879086
Fax: +49 (0) 30 27879087
E-Mail: presse(at)savetibet.de

Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit mehr als 20 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel, London und Berlin sowie Rechercheteams in Dharamsala, Indien, und Kathmandu, Nepal.

Berlin, 16. März 2011. Der 21 Jahre alte tibetische Mönch Phuntsog aus dem Kloster Kirti in Ngaba (chin.: Aba) in der chinesischen Provinz Sichuan hat sich heute Morgen öffentlich angezündet und ist anschließend seinen Verletzungen erlegen. Augenzeugen in Kontakt mit tibetischen Exil-Quellen zufolge soll die Polizei die Flammen gelöscht und auf Phuntsog eingeschlagen haben. Kurz danach sei der Mönch gestorben. Die Selbstverbrennung Phuntsogs fiel zusammen mit dem dritten Jahrestag der blutigen Niederschlagung des friedlichen Protests im Kloster Kirti im Jahre 2008. Dabei waren mindestens zehn Tibeter von chinesischen Sicherheitskräften erschossen worden.

Der Tod Phuntsogs führte anschließend zu einer großen Demonstration, an der sich mehrere Hundert Mönche und weitere Tibeter beteiligten, wie dieselben Quellen berichten. Diesen Protestzug habe die Polizei gewaltsam gestoppt und dabei eine unbekannte Anzahl von Mönchen verhaftet sowie protestierende Tibeter geschlagen. Der Leichnam Phuntsogs wurde unterdessen ins Kloster Kirti zurückgebracht. Wie ein tibetischer Mönch im nordindischen Dharamsala sagte, seien die Mönche in Kirti „eher bereit zu sterben, als Phuntsogs Leiche den chinesischen Behörden zu übergeben“. Inzwischen soll das Kloster von chinesischem Militär umstellt sein, offenbar seien auch einige Telefonverbindungen unterbrochen worden.

Die Selbstverbrennung Phuntsogs ist bereits die zweite im Kloster Kirti seit dem Frühjahr 2008. Im Februar 2009 hatte sich der Mönch Tapey ebenfalls in Brand gesetzt, nachdem eine Gebetszeremonie innerhalb des Klosters von den chinesischen Behörden untersagt worden war. Tapey überlebte, wurde allerdings anschließend inhaftiert. Wo er derzeit festgehalten wird, ist unbekannt. Nach Einschätzung der International Campaign for Tibet (ICT) ist der aktuelle Vorfall in hohem Maße erschütternd. Phuntsogs Selbstverbrennung zeige auf drastische Art die Verzweiflung der Tibeter über die kompromisslose Linie Pekings in ihrer Heimat.

Kontakt:

Kai Müller
Geschäftsführer / Executive Director
International Campaign for Tibet Deutschland e.V.
Schönhauser Allee 163
10435 Berlin
Germany

Tel.: +49 (0)30 – 27879086
Fax: +49 (0)30 – 27879087
E-Mail: presse(at)savetibet.de

Besuchen Sie unsere Internetseite:
www.savetibet.de

Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit mehr als 20 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel und Berlin sowie Rechercheteams in Dharamsala, Indien, und Kathmandu, Nepal.

zurück zur Übersicht

ANMELDUNG NEWSLETTER

Bleiben Sie über Tibet und
die Arbeit der ICT informiert!

ANMELDUNG NEWSLETTER

Bleiben Sie über Tibet und
die Arbeit der ICT informiert!

JETZT SPENDEN

Spendenkonto
IBAN: DE24370205000003210400
BIC: BFSWDE33XXX

 

MITGLIED / UNTERZEICHNER /
MITGLIED IM TRÄGERVEREIN

  

 

JETZT FOLGEN

   

JETZT SPENDEN

Spendenkonto
IBAN: DE24370205000003210400
BIC: BFSWDE33XXX

 

MITGLIED / UNTERZEICHNER /
MITGLIED IM TRÄGERVEREIN

  

 

 

JETZT FOLGEN