Ihr «Verbrechen»:
Spenden an den
Dalai Lama

 

Quelle: RFA

Berlin, 08.11.2022. Zwei tibetische Mönche wurden von chinesischen Gerichten zu Gefängnisstrafen verurteilt, offenbar unter anderem deswegen, weil sie Spenden für Gebete an den Dalai Lama nach Indien geschickt hatten. Dies berichtet „Radio Free Asia“ (RFA) unter Berufung auf tibetische Quellen. Beide sollen dem berühmten Kloster Kirti im osttibetischen Ngaba angehören.

Dem Bericht zufolge wurde Rachung Gendun zu drei Jahren Gefängnis verurteilt, Sonam Gyatso zu zwei Jahren. Beide sollen derzeit im Gefängnis von Menyang (chinesisch Mianyang) in der Nähe der Stadt Chengdu in der Provinz Sichuan festgehalten werden. Im Moment sind in keinem der beiden Fällen nähere Einzelheiten der Gerichtsverfahren und der Verurteilung bekannt.

Den Quellen zufolge hatten Rachung Gendun und Sonam Gyatso Spenden an den Dalai Lama und Kirti Rinpoche geschickt, das ebenfalls in Indien lebende Oberhaupt der Kirti-Klöster.

Widerstand gegen „Patriotische Erziehungskampagne“ der chinesischen Regierung 

Rachung Gendun soll sich darüber hinaus auch entschieden gegen die sogenannte „Patriotische Erziehungskampagne“ der chinesischen Regierung in Tibet ausgesprochen haben. Mittels dieser Kampagne werden die Tibeter unter anderem dazu aufgefordert, den Dalai Lama zu verunglimpfen.

Der Mönch habe sich bereits früh gegen das Programm gewandt und sei daraufhin verhört und ein erstes Mal für einige Monate inhaftiert worden, so der Bericht. Die chinesischen Behörden hätten damals auch seine Wohnung durchsucht und dabei Fotos des Dalai Lama sowie weitere Gegenstände beschlagnahmt.

Keine Besuchsmöglichkeit für Angehörige

Am 1. April 2021 schließlich sei Rachung Gendun in seinem Quartier im Kloster ein weiteres Mal verhaftet worden, seine Familie habe erst drei Monate später erfahren, wo er festgehalten wurde. Zunächst hätten seine Angehörigen auf seine Freilassung gehofft, doch seit etwa einem Jahr habe seine Familie ihn nicht ein einziges Mal sehen können, so eine Quelle von RFA.

Zwei Tage später, am 3. April 2021, hätten die Behörden in Chengdu auch Sonam Gyatso verhaftet, als er dort Urlaub machte. Seitdem sei er in einem Haftzentrum in der Nähe von Barkham ständig von der Polizei verhört worden. „Wir haben erfahren, dass er zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt wurde, aber wir wissen nichts über seinen aktuellen Gesundheitszustand oder andere damit verbundene Informationen“, so die Quelle.

 

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