Geshe Phende Gyaltsen
hatte sich für Kloster-
Renovierung engagiert
Quelle: RFA
Berlin, 07.02.2023. Noch vor einem Jahr soll Geshe Phende Gyaltsen (Foto) tibetischen Quellen zufolge bei guter Gesundheit gewesen sein. Doch nach seiner Verhaftung im März 2022 sei es dem tibetischen Mönch bald so schlecht gegangen, dass die chinesischen Behörden ihn im vergangenen Sommer in ein Krankenhaus eingeliefert hätten, wie „Radio Free Asia“ (RFA) unter Berufung auf tibetische Quellen berichtet.
Trotzdem habe man ihn anschließend wieder ins Gefängnis im osttibetischen Landkreis Lithang zurückgebracht, wo der 56-jährige politische Gefangene am 26. Januar verstorben sei. Eine Quelle in Tibet glaube, dass sich sein Gesundheitszustand im Gefängnis verschlechtert habe, weil er gefoltert wurde. Offenbar wurde keine offizielle Todesursache bekanntgegeben.
Der Grund für Geshe Phende Gyaltsens Verhaftung könnte darin gelegen haben, dass er sich „aktiv an der Renovierung des Klosters Shedrub Dhargyeling in Lithang beteiligt hatte“; dieser Ansicht sei jedenfalls eine im Exil lebende tibetische Quelle. Auch habe er bei Konflikten in der Region als Vermittler geholfen.
Wie es heißt, hätten die chinesischen Behörden die Anwohner davor gewarnt, die Nachricht von Geshe Phende Gyaltsens Tod zu verbreiten. Auch sei es nicht einmal seiner Familie gestattet worden, an seinem Leichnam die üblichen Bestattungsriten zu vollziehen. Tibeter, die Geshe Phende Gyaltsen die letzte Ehre erweisen wollten, seien abgewiesen worden.
Geboren im Dorf Jhongpa in Lithang, Tibet, besuchte Phende Gyaltsen 1985 Indien, um den Buddhismus zu studieren, und erhielt im Kloster Sera Mey in Südindien den Grad eines Geshe – ähnlich einem Doktortitel. Später kehrte er nach Tibet zurück.