KP Chinas organisiert
«Wissenswettbewerb»
für tibetische Buddhisten

 

Quelle: WeChat/xztzb.com

Berlin, 20.06.2023. Wie massiv die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) versucht, die Kontrolle über den tibetischen Buddhismus zu erlangen, wird an zwei Veranstaltungen aus den letzten Wochen deutlich. So hat die Einheitsfrontabteilung der KPCh unlängst in der Präfektur Shannan einen „Wissenswettbewerb“ für tibetische Mönche und Nonnen organisiert, bei dem diese ihre Kenntnis der Parteiideologie unter Beweis stellen sollten.

Wie chinesische Staatsmedien berichten, sei es bei dem „Wettbewerb” unter anderem um den „Geist des 20. Nationalkongresses“ der Kommunistischen Partei und deren „ethnische und religiöse Politik“ gegangen. Daran teilgenommen hätten 13 religiöse Institutionen mit insgesamt 39 Mönchen und Nonnen aus der im Südosten der sogenannten Autonomen Region Tibet (TAR) gelegenen Region.

Ein Mitarbeiter des Büros der sogenannten „Drei-Bewusstseins-Bildungsgruppe“ charakterisierte den Zweck der Propagandaveranstaltung folgendermaßen. Es gehe darum, Mönche und Nonnen dazu anzuleiten, die „Politik der Partei kennenzulernen, für die Fürsorge der Partei dankbar zu sein sowie eine aktive Rolle in der religiösen Gemeinschaft zu spielen“.

Ziel sei es außerdem, „ein festes Fundament des gemeinsamen Denkens zu legen und kontinuierlich einen festen Sinn für die chinesische nationale Gemeinschaft zu schmieden“, so der Bericht der Staatsmedien.

Verweigerung der Teilnahme dürfte zu negativen Konsequenzen führen

Unklar bleibt indes, ob die religiösen Institutionen, bei denen es sich offenbar zumeist um Klöster handelte, aus freien Stücken an der Prüfung teilgenommen haben. Anzunehmen ist, dass eine Verweigerung zu negativen Konsequenzen führen dürfte. Gleichfalls unerwähnt blieb, welche konkreten Folgen das jeweilige Abschneiden bei dem „Wissenswettbewerb“ hätte. Derzeit ist nicht bekannt, ob das Kloster Samye für den „Sieg“ seiner Vertreter belohnt wurde und ob die „Verlierer“ bestraft wurden.

Berichten chinesischer Staatsmedien zufolge fanden derartige Veranstaltungen im vergangenen Jahr in weiten Teilen Tibets statt, schwerpunktmäßig offenbar vor allem in der sogenannten Autonomen Region Tibet (TAR). Es handelt sich dabei offenkundig um ein systematisches Vorgehen der chinesischen Behörden.

Sieben Mönche des im westtibetischen Landkreis Gegye gelegenen Klosters Xianglukang müssen unter Aufsicht ihr Wissen über die sogenannten „Drei-Bewusstseins“ unter Beweis stellen. (Quelle: WeChat/xztzb.gov.cn)

Wenige Tage zuvor hatten chinesische Propagandamedien über einen weiteren Versuch der Kommunistischen Partei Chinas berichtet, Einfluss auf den tibetischen Buddhismus zu nehmen. So fand am 24. Mai im Studieninstitut für tibetischen Buddhismus in Peking ein Symposium über die Vorbereitung und Veröffentlichung einheitlicher Lehrmaterialien für den tibetischen Buddhismus statt.

Organisiert wurde die Veranstaltung von mehreren Unterorganisationen der Einheitsfrontabteilung der offiziell dem Atheismus verpflichteten KPCh, wie etwa der Buddhistischen Vereinigung Chinas, dem offiziellen Aufsichtsorgan über den Buddhismus in der Volksrepublik China.

Ziel ist die „Anpassung des tibetischen Buddhismus an die sozialistische Gesellschaft“

Die Vorbereitung eines einheitlichen Lehrbuchs wird von der chinesischen Propaganda als „ein Meilenstein im Aufbau des dreistufigen Studiensystems des tibetischen Buddhismus“ bezeichnet. Auf dem Symposium, an dem auch hochrangige Vertreter der Einheitsfrontabteilung der KP selbst teilnahmen wurde betont, welch wichtige Rolle das Lehrmaterial bei der „Sinisierung des tibetischen Buddhismus“ spielen werde. Klar formuliertes Ziel der Veranstaltung ist offenkundig die „Anpassung des tibetischen Buddhismus an die sozialistische Gesellschaft“.

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