«Freiwillige» verbreiten
Ideologie der
Kommunistischen Partei

 

Foto: lhalevi-CC-BY-NC-ND-2.0

Berlin, 22.11.2023. In Tibet versuchen die chinesischen Behörden, mit ihrer Propaganda selbst in die letzten Bereiche des öffentlichen Raums einzudringen. So berichten chinesische Staatsmedien über einen sogenannten Freiwilligendienst im südtibetischen Landkreis Lhodrak. Im typischen KP-Kauderwelsch heißt es, dass das dortige „Praxiszentrum für die neue Ära der Zivilisation“ Freiwillige in die örtlichen Teehäuser entsandt habe, um „über die Gnade der Partei zu sprechen“.

Hinsichtlich ihrer Popularität werden die tibetischen Teehäuser in Reiseführern gerne mit europäischen Cafés verglichen. Die Lokale sind bei allen Bevölkerungsschichten beliebt, gerne werden sie von den Tibetern genutzt, um sich mit Freunden und Nachbarn zu treffen. Offenkundig wollen nun auch die Behörden des an Bhutan angrenzenden Kreises Lhodrak davon profitieren.

In „leicht verständlicher und einfacher Sprache“, so der Artikel, hätten die „Freiwilligen“ den Menschen unter anderem Informationen über „finanzielle Subventionen“ und Umweltschutzbestimmungen gegeben. Die breite Öffentlichkeit solle „spüren, wie glücklich das Leben unter der günstigen Politik der Partei“ sei, so die staatliche Propaganda. Im Rahmen der Aktion seien mehr als 30 Einheiten des Werbematerials sowie „20 Nationalflaggen und 15 Schürzen verteilt“ worden.

Dieses Beispiel zeigt deutlich den Anspruch der Kommunistischen Partei Chinas, letztlich keinen Bereich des Lebens unberührt zu belassen. Nicht einmal Gespräche im Teehaus, diese einfachste Ebene der sozialen Kommunikation in Tibet, bleiben davon verschont. Die Tibeter sollen verstehen, dass es kein Entrinnen vor dem Allmachtsanpruch der KP gibt, dass selbst dieser Bereich vollständig von der Propaganda der Partei durchdrungen ist.

Zugleich macht die Aktion der chinesischen Behörden auch darauf aufmerksam, dass Peking in Tibet nicht alleine auf harte Unterdrückungsmaßnahmen – wie Folter und „Verschwindenlassen“ – setzt. Diese werden ergänzt um Techniken des „Social Engineering“, der sozialen Manipulation der Bevölkerung, und verdeutlichen so den letztlich totalitären Herrschaftsanspruch der kommunistischen Machthaber.

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