Bis 2030 offenbar
Vervierfachung der
Produktion geplant

 

Foto: Herry Lawford-CC-BY-2.0

Berlin, 31.10.2023. Entgegen ihren wohlklingenden Versprechungen setzt die kommunistische Führung in Peking offenbar weiterhin auf den ungebremsten Einsatz von Kohle zur Energiegewinnung. Einer Meldung der chinesischen Staatsmedien zufolge soll nun auch in Nord-Tibet verstärkt Kohle abgebaut werden. Laut der Firma Qinghai Energy Development Company lagerten alleine im Qinghai-Tibet-Plateau mehr als 3,1 Milliarden Tonnen an Kohlereserven.

Das Unternehmen habe einen „Aktionsplan zur Beschleunigung des Aufbaus einer Kohleversorgungsbasis von 10 Millionen Tonnen/Jahr“ ausgearbeitet. Bereits zum „Ende des 14. Fünfjahresplans“ in zwei Jahren solle die Produktion dann auf 20 Millionen Tonnen/Jahr verdoppelt werden. Bis zum Ende des 15. Fünfjahresplans im Jahr 2030 sei gar eine Vervierfachung des Kohleabbaus in der Region auf dann 40 Millionen Tonnen Kohle pro Jahr vorgesehen, so der Bericht.

China ist verantwortlich für fast ein Drittel der weltweiten Treibhausgasemissionen

Diese Planungen unterstreichen aufs Neue, dass die Machthaber in Peking zwar gerne über Klimaschutz reden, in der Praxis aber auch weiterhin keine Reduktion ihrer klimaschädlichen Emissionen vornehmen wollen – im Gegenteil: China ist mit weitem Abstand Klimasünder Nr. 1.

Im Jahr 2021 war die KP-Diktatur verantwortlich für 31 Prozent des weltweiten CO2-Austoßes und lag damit pro Kopf sogar 30 Prozent über dem EU-Durchschnitt. Die Volksrepublik China steht an der Spitze der Rangliste der Verursacher des menschengemachten Klimawandels – und ein Ende ist nicht in Sicht. Denn während etwa hierzulande erbittert um den möglichst raschen Umbau von Wirtschaft, Energieerzeugung und Verkehr gerungen wird, behält sich Peking ausdrücklich vor, noch volle sieben Jahre seinen CO2-Ausstoß weiter zu steigern.

Der Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas bekannte sich im vergangenen Jahr sogar ausdrücklich zu diesem Ziel. „Die CO2-Emissionen in China werden bis zum Ende des Jahrzehnts weiter Jahr für Jahr zunehmen, so sieht es der Plan vor. 2030 soll der sogenannte Peak erreicht werden“, berichtete ARD-Korrespondent Benjamin Eyssel. Dabei erklären Experten, dass sich bis 2030 die globalen Treibhausgas-Emissionen unbedingt halbieren müssten, falls man das 1,5 Grad-Ziel der Erderwärmung noch erreichen wolle.

Fatale Folgen des Kohle-Abbaus vor Ort

Der forcierte Kohle-Abbau hat indes nicht alleine für das Weltklima negative Konsequenzen, auch die Menschen vor Ort dürften davon in besonderem Maße betroffen sein. Insbesondere für die Tibeter und die anderen Bewohner der Region verheißen die Planungen nichts Gutes.

Als mahnendes Beispiel kann etwa der Kohle-Abbau in den Qilian-Bergen an der Grenze von Qinghai und Gansu gelten. Ausgerechnet in einem staatlich geschützten Naturschutzgebiet kam es zu massiven Umweltschäden und wurde tibetischen Nomaden die Nahrung für ihr Vieh entzogen. Gras, Wasser und selbst Schafe wurden durch den Abfluss der Kohleminen und Staub schwarz gefärbt. Wissenschaftler warnten davor, dass die Schäden am Boden des Gebiets dauerhaft sein und negative Auswirkungen auf den Qinghai-See und den Gelben Fluss haben könnten.

Alle drei nunmehr vorgesehenen Abbaustätten liegen auf dem Gebiet der chinesischen Provinz Qinghai, die zum überwiegenden Teil aus sogenannten „tibetisch autonomen Präfekturen“ und einer „mongolisch-tibetischen autonomen Präfektur“ besteht. Dies erklärt sich dadurch, dass Tibet nach der Besetzung durch die chinesische Armee in mehrere Teile aufgespalten wurde.

Mitte der 1960er Jahre schlugen die Pekinger Machthaber ungefähr die Hälfte des Landes den vier benachbarten chinesischen Provinzen Qinghai, Gansu, Sichuan und Yunnan zu. Das restliche Territorium mit der Hauptstadt Lhasa wurde fortan als sogenannte Autonome Region Tibet (TAR) bezeichnet, wobei von Autonomie in Wahrheit natürlich nicht die Rede sein kann.

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